80) Postkarte aus Saarbrücken und Freiburg

Etappe 4 unserer Rundfahrt durch Mittel-und Südwestdeutschland führte uns heute über Saarbrücken nach Freiburg.

Kurz zu Saarbrücken, aber wirklich nur gaaaaaaanz kurz.
Ich war schon mal in Saarbrücken, um die Jahrtausendwende herum. Da bin ich noch mit einer Propellermaschine von Berlin Tempelhof geflogen. Leider kriege ich nicht mehr zusammen, was ich hier zu tun hatte. Der Anblick der Stadt lässt mich noch mehr zweifeln. Tut mir leid, will keinem auf die Füße treten … aber diese Landeshauptstadt … ist … hässlich.

Mag sein, dass die Stadt im  zweiten Weltkrieg bombardiert wurde und dass es vielleicht auch danach am Kleingeld fehlte … aber trotzdem. Kein Grund, eine Stadt so zu verunstalten. Ich habe noch nie so wenig interessantes Linsenfutter gesehen. Vielleicht fehlte mir heute die richtige Antenne, aber ich habe gefühlt nur Sonnen,- Waxing-und Nagelstudios, Barber-Shops, Wettbüros, Sanitätsgeschäfte, Orthopäden und Sex-Läden gesehen. Kein Wunder. Das Einzige was nach Metropole klang, war das Wort „Terminal“ am Corona-Test-Container. Selbst die Immobilienfritzen von „Engel & Völkers“ haben hier schon ihr Büro geräumt. Jetzt weiß ich auch, warum ich mich nicht mehr erinnern kann, warum ich schon mal hier war. Aber wenn nur Rathaus und Kirche ansehnlich aussehen … sorry … dann werden wir wohl keine Freunde werden.

In Freiburg hellt die Stimmung wieder auf. Hier gibt es einen alten Stadtkern, man fühlt und sieht, dass die Leute hier gern wohnen und das man das aber eben auch gestalten muss. Viele kleine Geschäfte, Millionen mosaikhafte Pflastersteine, künstlich angelegte Rinnsale (die Ureinwohner sagen „Bächle“) und strickbemützte Eltern auf Monttesoribesetzten Lastenrädern.

Fascht wie dahoim im Prenschlauer Bergle 😉

PS: und jetzt noch mal zum Titelbild. Also ich habe nun schon wirklich viel über Gandhi gelesen, war auch schon an seiner Ruhestätte und dem Ort des Attentats … aber die Beziehung zu einem Restaurant in Baden Württemberg … nee … ick weiß nich‘. Zumal der kleine Mann ja auch nicht dafür bekannt war, sich den Bauch vollzuschlagen. Und „schlagen“ ja nun schon mal gar nicht.

15 Kommentare zu „80) Postkarte aus Saarbrücken und Freiburg

  1. Freiburg! Im Sommer lassen de Kindlein da kleine Boote das Bächle entlang schwimme. Habs mit eigene Auge gsehe! Ei, das war so naturverbunde, richtig geerdet und achtsam. 😉
    Nee, schöne Altstadt, sehenswert! Hatte noch nie Saarbrücken auf dem Schirm, jetzt wird das wohl auch nichts mehr.

  2. In Saarbrücken war ich noch nie, aber Freiburg ist wirklich schön. Ich mochte das sehr. Vielleicht trauen die Restaurant Besitzer dem gemeinen Deutsche nicht zu, ausser Ghandi irgendwas mit Indien zu assoziieren.

  3. Zu Saarbrücken: Stimmt, ebens wenig eine Schönheit wie Recklinghausen oder Chemnitz, aber die Saarländer sind die sympathischsten Menschen in Deutschland, ever so welcoming. Ihnen wurde mit Gerd Dudenhöfers „Heinz Becker“ ein Denkmal gesetzt.

  4. @Saarbrücken: stimmt, Stadtplanerin je Glanzleistungen wurden da nur an wenigen Stellen vollbracht. Es gibt da auch schöne Ecken, aber die muss man halt kennen. Auf den ersten Blick erschließen diese sich den ortsunkundigen Besucher neher nicht. Die fallen, wie ihr auch, eben mehr oder weniger zwangsläufig über das Szenario, das du geschildert hast. Im Saarland gibt es wahrlich Schöneres zu entdecken. Sagt eine, die von dort stammt 😎.

    1. Ich verstehe, dass man nach Kriegsende, schnell wieder aufbauen und Wohnraum schaffen musste … aber das ist ja nun auch schon wieder 80 Jahre her. Gilt übrigens nicht nur für Saabrücken 😉

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s