Habe ich heute Vormittag noch von den nächsten >Reisezielen geschrieben, wurde der heutige doch recht überschaubare Streckenabschnitt von Taiping nach George Town ungewollt verlängert. Wir fuhren die Autobahn AH2 nach Norden, es flutschte, noch 30 Minuten bis nach Butterworth (Remake von „Noch fünfzehn Minuten bis Buffalo“) und ein leichter Hunger stellte sich ein. Wir waren auf der rechten Überholspur, auf einmal begann es bei ca 110 KM/h unter uns zu rattern. Ich dachte zunächst an die gelb markierten Rüttelstreifen, die es hier auch recht oft gibt … aber bei den anderen Autos um uns herum, rüttelte gar nix.
Gedanke 1: Scheiße.
Gedanke 2: Reifen.
Also Blinker links, auf linke Spur gewechselt, Warnblinker an, noch mal links auf den Pannenstreifen, der hier aber gern auch als „Bedarfsspur“ genutzt. Wer weiß wie lange wir hier stehen würden, also ließ ich die Karre weiter ausrollen, bis sich ein Stück Grünstreifen zum Halt bot.
Aussteigen, Rundgang, Reifen hinten links sieht aus wie aufgeschlitztes Lakritz. Warndreieck aufstellen, Wasservorräte checken und Mietwagen-Firma anrufen.
Kurzfassung: nach 90 Minuten waren zwei sehr freundliche „Guys“ von der Highway Police mit coolen Sonnenbrillen da, fummelten das Reserve-Rad unter dem Bodenblech hervor … interessant, wusste gar nicht, dass wir eins hatten … und wuchteten es auf die Achse.
Der freundliche Hinweis des Vermieters „just to inform you, as you did not take the WTPW (Windscreen and tyre protection waiver) the entire cost will be handled by you sir.“ hat zwar nicht geholfen, aber immerhin für Klarheit gesorgt.
Das war das erste Mal seit 30 Jahren Führerschein, dass mir das bei laufender Fahrt passiert ist. Nicht in >Südafrika bei all den Schotterpisten, nicht auf >Kuba mit all den Schlaglöchern und spontan fehlender Asphalt-Decke.
Es gibt noch Dinge, wo keine App der Welt hilft. Klar kann man mit dem Vermieter via WhatsApp chatten, man kann Bilder schicken, über Google Standort mitteilen, alles praktisch, aber letztlich muss das kaputte Rad ab und das neue muss dran. Per Hand, nicht mit den Daumen. Und das mit vier Personen und ordentlich Gepäck an der Außenlinie einer Schnellstraße. Jupppieeee!
Da hilft auch kein „Refreshen“ des Smart Phones, kein nach unten „wischen“, kein nach oben „swipen“, kein Tik, kein Tok, kein Dug Face für Insta.
Sondern einfach nur warten.












