Wie steigert man das Wort „fähig“?
Fähig, fähiger am fähigsten? Über den Begriff der Fähigkeiten im militärischen Kontext ging es in der „Hotel Matze“-Folge mit Harald Welzer unter anderem auch. Und mir stößt der auch sauer auf. Das wird nicht besser, wenn der Begriff vom Bundesverteidigungsminister und diversen Militärexperten ständig wiederholt wird, wenn es darum geht, Deutschland „wehrfähiger“ zu machen.
Der Begriff „Fähigkeiten“ kommt so nett und konstruktiv daher. Wie eine Gabe, mit der man geboren wurde, eine Prozedur, die man erlernt, oder eine Kompetenz, die man erworben hat. Die kann man dann alle wunderbar in seinen Lebenslauf schreiben und dem Personaler vor die Nase halten.
Im Kontext der Wehrfähigkeit geht es aber um Anschaffungen und personeller Besetzung von Material, Waffen und Aufklärungssystemen, mit dem Ziel … Angriffe anderer „Mächte“ (also Menschen) abzuwehren oder dem „Gegner“ (ebenfalls Menschen) erheblich zu schaden (a.k.a. töten) oder an der Ausübung ihrer Pläne zu hindern. Kurz gesagt „Aufrüstung“.
Auf der Website des BMVG, liegt eine 130-seitige Broschüre mit dem Titel „Waffensysteme und Großgerät der Bundeswehr“. In Farbe bebildert und detailreich beschrieben.
Das alles erinnert mich an so ein Computer-Spiel, wo man sich für ein paar Spielpunkte ein Zauber-Schwert oder eine Minute Unverwundbarkeit klicken kann.
Klick: Feuerball. Bling.
Klick: Kettenblitz. Bling.
Klick: Eisspeer. Bling.
Klick: Schutzschild. Bling.
…
Klick: Taurus. Bling.
Klick: Abrams. Bling.
Klick: Drohne. Bling.
Klick: Patriot. Bling.
…
Zeit über die eigenen Fähigkeiten nachzudenken.
PS: Titelbild via ChatGPT




