32) Musik macht…

Musik umgibt uns fast überall, ob wir wollen oder nicht. Meistens wollen wir sogar und suchen sie uns  selber aus. Jeder hat so seinen eigenen Geschmack. Ich habe meinen. Aber um den geht es mir hier nicht. Mir geht es darum, was Musik mit uns macht.

Ein paar Beispiele aus Kino und Arena:

  • Jemand verstirbt, ein neues Leben tritt in den Vordergrund, eine Feder fliegt in den Himmel. Ein Klavier beginnt ganz leise, die Streicher folgen und spätestens beim Finale hat es uns gepackt.
  • Ein Kind verschwindet irgendwo in Indien, macht sich als Erwachsener auf die Suche nach den Eltern und nach langer Zeit finden sie sich endlich wieder. Also bitte, wen das kalt lässt….
  • Das Konzert ist ausverkauft, der Frontman der Band hört auf zu singen, die Besucher zücken ihre Feuerzeuge und Handy-Lampen und singen weiter. Gänsehaut!!!!

Während manch einer immer noch Taccos in die Käse-Souce dippt oder sich am Klo anstellt, reißen andere Besucher schon die zweite Packung Taschentücher auf.

Warum ist das so?

Sind es die Bilder in Verbindung mit der Musik und unser Einfühlungsvermögen dazu? Oder spielen da eigene Erlebnisse, Bedürfnisse, Wünsche oder Ängste mit rein? Und funktioniert das nur im Film?

Nein, das allein reicht nicht. Das geht ja auch ohne Bilder:

  • Musik kann so antreibend sein, dass wir beim Joggen auf einmal drei Kilometer mehr schaffen und sogar unsere Bestzeit toppen
  • Bestimmte Titel sind so beschwingend, dass die Müdigkeit im Nu verfliegt und wir Berge versetzen könnten
  • Die Komposition kann so mobilisierend sein, dass Armeen dazu marschieren oder tausende Techno-Jünger vergessen, Wasser zu trinken
  • Das Werk kann so traurig und ergreifend sein, dass es uns die Kehle zuschnürt, ohne direkt betroffen zu sein
  • Sie kann so depressiv rüberkommen, dass wir uns sofort neben den Protagonisten an die Bar setzen und einen Whiskey bestellen könnten

Sind es vielleicht die Texte? Die Geschichten?

Nein, glaube ich nicht. Wenn man mal ehrlich ist, kennen wir doch die meisten Texte kaum und wissen nicht worum es wirklich geht. Klassische Musik und moderne Instrumental-Musik kommt auch ohne Texte aus. Da muss mehr sein.

Was ist es dann? Das Tempo? Der Rhythmus? Die Tonart?

Ja, das ist sicher wichtig und macht viel aus. Bestimmen sie doch, ob wir zur Musik tanzen, joggen, meditieren oder einschlafen können. In Dur kriegen wir gute Laune, Moll zieht uns runter.

Aber was trifft uns so ins Herz?

Es müssen also die Melodien sein. Die Akkorde, die Harmonien, die sich durch unsere Ohren zu unserem Prozessor durcharbeiten und uns dann über die Emotionsplatine fernsteuern. Mundwinkel fallen oder heben sich, Gänsehaut zieht über den Nacken hoch bis in die Haarwurzeln, Tränenkanäle laufen über oder wir können vor lauter Freude in die Luft springen.

Musik hat so viel Macht und macht so viel mit uns.

1) Verrückte Welt-Intro

Seit einem halben Jahr nun, veröffentliche ich meine Gedanken, Erlebnisse und Kurzgeschichten hier auf meinem schreib-blog. Im Juli 2018 begann ich diesen Blog mit seiner ersten Kategorie „Metropolen-Egoismus und andere Aufregbarkeiten“. Ursprünglich mal als Papier-Buch gedacht, schlummerten die ersten 20 Artikel schon längere Zeit auf meinem Rechner. Also verwendete ich die Beiträge quasi als „Kanonen-Futter“, um die Blog-Welt für mich zu erschließen. Mittlerweile sind daraus knapp 40 Beiträge geworden. Menschen und Organisationen lieferten immer genug Nachschub, über den ich mich auslassen konnte. Traurig eigentlich, oder? Vermutlich wird da noch mehr kommen. Wenn man aber über das tägliche Miteinander und seine Unzulänglichkeiten schreibt, kann man dabei ganz schnell schlechte Laune bekommen. Es musste also etwas unterhaltsameres her, was meine Stimmung wieder etwas anhebt. Quasi als Gegengewicht zum Mecker-Kanal. Damit war die zweite Kategorie geboren. Ich nannte sie „Kleinigkeiten mit Schlechte-Laune-Potenzial“. Sie trägt zwar die „schlechte Laune“ ganz offensichtlich im Namen, soll aber eigentlich das genaue Gegenteil bewirken: Mich kurz über Dinge des Alltags aufregen und dann zügig erkennen, dass es sich eben nur um unwichtige Kleinigkeiten handelt, die gar nicht soviel Energie wert sind. Im besten Fall bleibt ein Schmunzeln zurück, eine Priese Humor vielleicht, aber kein Frust. Auch diese Kategorie umfasst nun schon 33 Beiträge. Beide Kategorien sind aber nun mal sehr textintensiv, es fehlte noch etwas „Buntes“, etwas zum Anschauen und zum Blättern. Somit war meine dritte Kategorie „Postkarten“ im Oktober geboren. Ich liebe das Reisen, wollte aber in dem Blog nicht jeden Stein, jede Kirche oder Tempel von unterwegs beschreiben. Das machen andere Reise-Blogger viel besser als ich. Ein paar Fotos und Kurztexte im Postkarten-Stil schienen mir da schon eher geeignet. Gern gewürzt mit einigen Skurrilitäten oder Nachdenklichkeiten im Kontext der Reise, die sonst im Touristik-Marketing zu kurz kommen. Und nun? Wie geht es in 2019 weiter? Einfach weiter so? Mhm… ich will nicht immer nur auf Mitmenschen und Organisationen schimpfen oder eigene Missgeschicke ans Tageslicht zerren, über die man schmunzeln kann. Ich kann auch gar nicht so oft reisen, um regelmäßige neue elektronische Postkarten verschicken zu können. Unsere neue Welt bietet aber noch so viel mehr Stoff, zu dem ich meinen Senf hinzugeben möchte. So viele neue Entwicklungen erreichen unsere Aufmerksamkeit. Jeden Tag. Da sind neue Technologien, Lebensarten oder Verhaltensweisen. Sie fallen vom Himmel und bestimmen fortan unseren Alltag. Dafür richte ich eine neue Kategorie ein.

Und hier ist sie schon: Ich nenne sie „Verrückte Welt“. 

Das scheint mir ein geeigneter Titel dafür zu sein. Nun ja, ich weiß. Es gab schon Bücher und Filme mit diesem Titel oder ganz ähnlichen Wortspielen. Na und? Wenn die Welt nun mal so verrückt ist? Wie sollte ich sie sonst nennen?

Mit diesem kurzen Rückblick und Ausblick, nähern wir uns dem Ende von 2018 und freue mich schon auf 2019 und die neue Kategorie.

Einen guten Rutsch an alle Leser (… falls ich mich nicht noch einmal vorher melde 😉