281) Kaffee und was zum Lesen

Klingt verlockend oder? Finde ich auch. Kommt aber auch ein bisschen auf die Art des Lesestoffs an. Der Hersteller der neuen Kaffeemaschine hat es ein bisschen zu gut gemeint. Die Bedienung des Geräts erklärt sich fast von selbst, trotzdem schickt der eine halbe Bücherei mit

Mal eben schnell durchgezählt:

  • Erste Schritte mit 4 Seiten
  • Mahlwerkeinstellung mit 4 Seiten
  • Anleitung in Arabisch mit 25 Seiten
  • Anleitung in Englisch mit 25 Seiten
  • Anleitung in Deutsch mit 27 Seiten
  • Anleitung in Französisch und Italienisch mit 47 Seiten
  • Anleitung in weiteren 18 Sprachen mit 385 Seiten
  • Sicherheitshinweise in 5 Sprachen mit 20 Seiten
  • Sicherheitshinweisen in 22 Sprachen mit 71 Seiten
  • EU-Konformitätserklärung mit 1 Seite
  • Garantie und Service mit 11 Seiten
  • Errate Corrige mit 2 Seiten

Also 622 Seiten DIN A5-Seiten, umgerechnet ca. 186 Quadratmeter bedruckte Fläche, wenn ich mich jetzt nicht verrechne habe. What?

Nach dem Papier „Erste Schritte“ war mir die Lust an diesem Roman vergangen.

Aber immerhin habe ich etwas Latein gelernt. „Errata Corrige“.
Cool. Das werde ich in meinem Blog hier auch mal einführen.

Andere Beiträge zum Thema:

40) Spülmaschine

Spülmaschinen sollen ja eigentlich Arbeit abnehmen, sie können uns aber auch ganz gut beschäftigen. Andere schreiben über diese weißen Monster, ich tat es auch schon. Eine Spülmaschine kann ein Geschenk oder ein Graus sein. Je nachdem was man von ihnen will und zu welcher Tageszeit man ihren „Service“ bemüht.

Ist man am Abend nur müde und will Geschirr und Gläser aus den Augen haben, ist sie ein Segen. Einfach nur die Klappe öffnen und das ganze Zeug halbwegs sinnvoll unterbringen. Die Schwerkraft hilft da ungemein. Abend für Abend kann man das Schwedische Porzellan darin entsorgen, bis die Maschine voll ist. Dann noch ein Tab hinterherwerfen, Super-Programm auswählen (viel hilft ja viel… weiß man ja), Klappe zuwerfen und dann schnurstracks ins Bettchen. Gute Nacht. 

Schon ganz anders verläuft dagegen das Ausräumen der Maschine am Morgen. Zunächst ist da die Fülle an Material, die auf einmal zu Tage tritt. Wer hat das eigentlich alles dort hineingestellt? Um effizient vorzugehen, versuche ich mehrere gleichartige Dinge mit einem Mal zu greifen und an ihren Plätzen zu verstauen. Also zum Beispiel die großen Teller in die eine Hand. Alle kleinen Teller in die andere. Nach dem all die zueinander passenden Dinge eingesammelt sind, finden sich jedoch immer mehr „Singles“ im Spüli.

  • Da ist ein Plastik-Deckel zu einer Frischhalte-Dose, allerdings fehlt die Dose. 
  • Eine Souvenir-Espresso-Tasse von der Algarve tanzt aus der Reihe und lässt sich nicht stapeln.
  • Der Bier-Becher vom „Hosen“-Konzert ist umgekippt und hat Dreckwasser in sich gesammelt.

Alle Einzelgänger müssen nun separat gegriffen und verstaut werden. Mit jedem dieser Teile singt meine Laune und steigt das Risiko, dass ich mir nun doch noch den Kopf an einer offenen Schranktür stoße. 

Der Erfinder in mir wird wach: 

  • Warum können wir nicht einfach zwei Spül-Maschinen haben? Aus der einen Maschine bedient man sich mit sauberem Geschirr, in die andere packt man gleich danach die dreckigen Teile.
  • Warum gibt’s denn noch keinen Küchenschrank, dessen Innenleben sich quasi von selber reinigt? Das lästige Ausräumen hätte ausgedient, nur das Einräumen bliebe noch.
  • Warum gibt es keine Roboter, die nachts heimlich alle Einzelteile entsorgen. Wenn das jemand anderes macht, sind wir doch alle dankbar, oder? Nur wir selber können uns doch davon nicht trennen.

Ich weiß, ich weiß … das sind alles Wohlstandssorgen. All die Fragen werden für einen Moment an die Seite gelegt, wenn der weiße Apparillo mit einem Dauer-Piepton und „Error `20“ im Display auf sich aufmerksam macht. Sofort entwickelt sich die heimische Wohnküche zum Waschraum auf dem Camping-Platz. Wie früher. Alles schön per Hand. Die gängige Suchmaschine rät zur vollständigen Demontage des Abwasserschlauches. Auch den Siphon und die Rohre unter der Spüle sollte man bei der Gelegenheit mal abbauen.

Sonntag scheint ein guter Moment dafür zu sein. Ich liege mit Oberkörper und Taschenlampe im Spülschrank, baue alles ab und lege die Teile in das Spülbecken über mir. Durch den Einsatz der Küchen-Rolle bleibt alles erstaunlich trocken. Uff. Die erste Hürde ist erfolgreich genommen. Durch irgendetwas abgelenkt, widme ich mich kurzzeitig einer anderen „Challenge“ im Familien-Haushalt. Als das erledigt ist, stocke ich kurz. Wo war ich doch gleich stehengeblieben ….? Ach ja. Den Siphon und die Rohre durchpusten.

Also kehre ich zum Spülbecken zurück, drehe das Wasser auf (viel hilft viel…) und versuche den Dreck aus den Rohren zu kriegen. Das geht soweit ganz gut voran, bis ich merke, dass ich mit meinen Socken in einer schnell größer werdenden Pfütze stehe…

In diesem Moment schaue ich auf den Siphon in meinen Händen.

Schei…. !

Frühere Beiträge zu „weißer Ware“:

12) Digital-Fernsehen

Wir empfangen unser Fernsehprogramm über einen HD-Receiver, der zwischen Kabel-Dose und Fernseher geschaltet ist. Ja, der Tuner ermöglicht Zugang zu hunderten von Sendern, viele viele davon sind aber einfach nur Schrott (siehe Beitrag Medien-Qual). Die wenigen guten Sendungen kommen dafür aber gestochen scharf ins Wohnzimmer. Das ist aber auch schon alles, was ich an positiven Dingen zu diesem Gerät sagen kann. Den Rest kann ich zusammenfassen zu … „grottig, schlecht, mies … oder kurz … unbenutzbar“.

Ein paar Eindrücke aus dem Fernseh-Alltag:

  • Das Ding benötigt lange zum Hochfahren. Es besteht das Risiko, den Anpfiff zum WM-Finale zu verpassen.
  • Man kann die Sender nicht löschen oder sortieren! Nein, man muss sich wohl oder übel durch den ganzen Blödsinn durchzappen, bis man im Bereich der „konsumierbaren“ Programme angelangt ist.
  • Die Büchse hat zwar eine Art Favoriten-Funktion, aber die ist umständlich zu bedienen und hilft nicht weiter
  • Der elektronische Programm-Guide glänzt häufig mit der Information „Keine Informationen Verfügbar“

Ende Februar informierte uns der Kabel-Betreiber über eine anstehende Preiserhöhung. Man sei überzeugt, das unser  „…Tarif auch zu diesem Preis ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis bietet.“ Das macht dann 1,49 EUR mehr pro Monat. Grund seien die gestiegenen Bau-, Lohn-, und Energiekosten. „Wir bedanken uns für Ihr Verständnis, Viele Grüße, Ihr Kundenservice.“

Vor ein paar Tagen erreichte uns dann noch ein weiterer Brief. Ende März werde alles von „analog“ auf „digital“ umgestellt. Der Schritt ins digitale Zeitalter ermögliche uns „… eine größere Programmvielfalt in bester Bild-und Tonqualität …“, heißt es da. Um Himmels Willen, nein! Ich will nicht noch mehr Sender! Ich will eigentlich nur eine Lösch-Funktion für meinen bestehenden HD-Receiver! Außerdem bin ich doch schon digital unterwegs oder nicht? Die Umstellung findet an einem Dienstag zwischen 02:00 und 08:00 Uhr morgens statt. Na gut, dann macht mal.

Mitten im Brieftext sticht mir dann noch folgende Passage ins Auge:

„Ihr Fernsehen, Internet, Telefon und am Kabelnetz angeschlossene Radios haben in der Umstellungszeit Sendepause und funktionieren nicht.“ Freunde der Wortklauberei haben daran ihre wahre Freude. Auf einmal gehört das „Internet“ anscheinend „mir“ und die Geräte „senden“ auf einmal, statt nur zu empfangen. 

Noch unterhaltsamer finde ich aber den nächsten Block:

„Notrufe u. Hausnotrufe über das Festnetztelefon sind nicht möglich.

Keine Sorge, Ihre TV-Programme bleiben erhalten.“

Na dann ist ja gut. Kratzt die Pflege-Omi also im Morgengrauen ab, gibt‘s immerhin weiterhin das Morgen-Magazin, die Reality-Soap und das Dschungel-Fernsehen. Bleibt alles beim Alten.

Nun bleibt die Frage, warum das zwischen 02:00 und 08:00 Uhr eingeplant wurde. Ist das der Zeitraum mit den geringsten Einschalt-Quoten? Oder sterben da statistisch gesehen die wenigsten Menschen, so dass das Risiko eines fehlenden Notrufes vertretbar ist?

Denken wir zum Schluss noch an all die Menschen, die nach absolvierter Spätschicht nach Hause kommen, noch etwas „zappen“ wollen und mangels Nacht-Programm plötzlich ein Ziehen in der linken Brust verspüren…

Frühere Beiträge zum Thema TV, Radio und Unterhaltung:

33) Ceran-Feld

Habe ich schon einmal darüber geschrieben, dass es mich auf die Palme bringt, wenn Haushaltsgeräte oder andere Maschinen mitdenken und vermeintlich intelligent in meinen Alltag eingreifen wollen? So etwas wie piepende Geschirrspüler und Waschmaschinen? Oder etwa geistig gestörte Saugroboter? Oder das nie endende Bimmeln des Autos, wenn ich mal nicht angeschnallt bin? Ja, habe ich. Auf meiner Hitliste der nervigsten Haushaltsgeräte arbeitet sich auch unser Ceran-Feld in der Küche beharrlich nach oben. Es hat nun die Top 5 der Liste erreicht, also verdient es einen Beitrag hier in aller Öffentlichkeit. Das Kochen auf vier Flammen ist eh schon stressig genug, aber unser Ceran-Feld kann mich auf fiese Weise an den Rand eines Tobsuchtsanfalls bringen. Auf Fläche 1 blubbert ein Gemüse, auf Fläche 2 eine Beilage, auf Fläche 3 steht die Soße und wartet bereits auf ihren Einsatz. Fehlt also nur noch das Steak. Aber zunächst muss dazu ordentlich Hitze auf Fläche 4 entstehen, damit die Pfanne so richtig heiß wird. Nichts ist schlimmer, als ein Steak in einer Pfanne, die nicht heiß genug ist, oder? Nun hat sie ausreichend Temperatur, es kann losgehen. Ich warte trotzdem noch einen Moment und beobachte dabei die Küchen-Uhr. Ich will warten bis die nächsten vollen 5 Minuten erreicht sind, um beim Steakbraten nicht ständig rechnen zu müssen, wieviele Minuten, denn nun schon vergangen sind. Es ist so weit und ich lege die Steaks in die Pfanne. Sofort tut sich etwas unter dem Fleisch. Phantastisch, so muss es sein. Auf einmal aber sabbert der Topf auf Fläche 2 und spuckt etwas Wasser. Es blubbert mehr aus diesem Topf und das Ceran-Feld fängt an zu piepen. Ich kenne das Piepen schon und mein Puls steigt an. Das Piepen heißt so viel wie „irgendwo läuft etwas über und wenn du blöder Mensch das nach dem fünften Piepen nicht stoppst, schalte ich schlauer Herd mich erst einmal ab“. Ich drehe die Hitze auf Fläche 2 etwas herunter, trotzdem befindet sich nun aber Wasser auf dem Ceran-Feld. Bevor ich mir überlegen kann, wie ich das Wasser vom Glas entfernt kriege, ohne mir die Pfoten zu verbrennen, piept der Herd zum fünften Mal und schaltet sich ab. Na großartig. Man bekommt das Ceran-Feld aber nur wieder angeschaltet, wenn man alle 4 Flächen geräumt und die Flüssigkeit entfernt hat. Wo soll ich aber mal soeben vier heiße Töpfe zwischenparken? Dazu fehlt mir gerade der Platz. Das Manöver dauert zwar nur eine kurze Zeit, aber lang genug, dass die Pfanne mit den Steaks abkühlt. Nachdem das Ceran-Feld wieder zum Leben erwacht ist, versuche ich schnell wieder die alte Hitze in die Pfanne zu kriegen. Vergeblich. Die Steaks geben ihre Flüssigkeit ab und schwimmen nun darin vor sich hin. Mann, du dämliches Kochfeld! Ich wollte kein gekochtes Steak!!! Welcher schlaue Ingenieur hat sich diese bekloppte Abschaltautomatik einfallen lassen? Ich wünsche mir eine dumme Kochstelle!

Frühere Beiträge zu widerspenstigen Gerätschaften:

28) Waschmaschine

Habe ich nicht erst vor kurzem über die heutige Auto-Ausstattung geschrieben, die permanent klingelt, piept und gongt? Ja, das habe ich und zwar im Beitrag —>Das klingende Auto. Das ist schon wirklich nervig, aber im Auto hat man zumindest alle Möglichkeiten in Reichweite, um das Gepiepe sofort zu stoppen. Man kann sich anschnallen, man kann langsamer fahren oder halt die Türen noch einmal schließen. Bei unseren Haushaltsgeräten aber, kann das noch viel mehr nerven und das Geräusch lässt sich eben nicht mehr in Greifnähe stoppen. Mein bester Freund ist unser Toaster. Der verrichtet sein Werk ganz leise und wirft die Brote kurz in die Höhe, wenn die Zeit dafür gekommen ist. Nichts piept. Großartig. Schon etwas offensiver meldet sich unsere Mikro-Welle. Sie piept 5 mal hintereinander, um uns zu sagen, dass das Essen ausreichend bestrahlt wurde. Für meinen Bedarf schon viel zu viel Getöse. Ich frage mich, warum sie überhaupt piept, wenn sie schon gar nicht mehr heizt. Müsste sie nicht eher piepen, wenn das Zeug darin zu lang seine Runden dreht und zu heiß wird? Wenn ein Unglück droht? Ähnlich meldet sich der Geschirrspüler. Der ist üblicherweise dann fertig, wenn ich auf der Couch liege und die Nachrichten des Tages sehen will. Kaum ist der Spüli fertig, piept er 5 mal. Ich will aber nun echt nicht aufstehen, um das Piepen zu stoppen. Ich will fernsehen. Eine echte Eskalation droht, wenn ich in der Badewanne liege und meine Ruhe haben will. Mal einen Moment allein sein, gern in Gesellschaft eines Buches oder einer Zeitung. Oder einer Radiosendung. Wenn dann die Waschmaschine im Bad die Zielgerade erreicht, piept sie exakt 3 mal hintereinander. Und das Ganze in 5 Durchgängen. Warum muss ein Waschmaschine 15 mal piepen und was soll ich jetzt tun, um diesen Wahnsinn zu beenden? Soll ich aus der Wanne aussteigen, um die Maschine abzuschalten? Danach schwimmt das halbe Bad, weil ich überall das Wasser verteile. Oder ich rutsche vielleicht noch auf den Fliesen aus und schlage mir den Kopf auf. Keine gute Idee. Kann ich vielleicht mit Duschbad oder Shampoo nach der Maschine werfen? Eher unrealistisch, dass ich wirklich den Stopp-Knopf treffe. Vielleicht könnte ich jemanden aus der Familie rufen? Gute Idee, dumm nur, dass ich die Tür von innen verriegelt habe. Soll ich die Kids ermutigen, die Tür von außen zu öffnen? Das käme einem Dammbruch gleich und ich wäre nie wieder für mich allein. Was bleibt da sonst noch an Optionen? Unsere Waschmaschine hat leider keine Fernbedienung, keine Sprachsteuerung und sonstige künstliche Intelligenz verbaut. Ich entscheide mich fürs Abtauchen und Haare-Waschen. Unter Wasser lässt es sich das Piepen aushalten. Derweil frage ich mich, warum es für die Maschine ungefähr 30 Waschprogramme gibt, aber keine Stumm-Taste. Jedes analoge Handy hatte so etwas bereits. Vielleicht sollte ich mal einen Brief an den Hersteller der Maschine schreiben. Oder mich nach einer smarten Waschmaschine umsehen?

PS: jetzt zum Ende des Beitrags werfe ich einen Blick in die gängige Suchmaschine. Ich tippe „piepsende W..“ ein und sehe, dass sich auch viele andere Menschen darüber aufregen. Na ein Glück.

Frühere Beiträge zum Thema Haushalt und Technik:

4) Löffel verloren

Ein weiteres Ärgernis kennt vermutlich jeder in seiner ganz besonderen Art. Der Geschirrspüler ist nahezu vollgeräumt, aber es sind noch ein paar Räume frei, um die Hinterlassenschaften des Frühstücks unterzubringen. Zack, Zack. Tassen, Teller und Besteck rein. Wie immer ist nur wenig Zeit. Und dann passiert es. Ein kleiner Löffel voll mit Marmelade fällt aus der Hand und verliert sich scheppernd in den Untiefen der Maschine. Shit! Der muss da raus, sonst verklemmt da später irgendetwas. Aber wo ist der Löffel nun? Auf der halben Höhe hängen geblieben oder ganz unten und auf dem Boden der Maschine gelandet? Es wird auf jeden Fall eklig und die Finger werden kleben.