441) Tierische Freiheiten

Neulich war ich auf einem Workshop und da gab es dann zwischendurch so typische Lockerungsübungen a la „Welche Person (egal ob tot/lebend) würde man gern mal treffen?“ oder „Als welches Tier würde man gern wiedergeboren werden?“.

Frage 1 konnte ich sofort beantworten. Erste Wahl fiel natürlich auf Gandhi … der ist aber auch tot durchaus noch sehr gefragt … könnte eng mit Terminen werden … daher würde ich natürlich auch Mandela nehmen … und ehrlich gesagt, würde ich auch mit Che Guevara eine Zigarre rauchen … auch wenn der heute streitbar ist. Und Rauchen out.

Bei der Frage nach dem Tier kam ich ins Trudeln. Tiger? Delfin? Elefant? Biene? Alles nicht gerade die zukunftsträchtigen Tierchen auf der Erdkugel. Da kann es ganz schnell zu Ende sein mit dem zweiten Leben.

Seit dem Kurztrip nach Andalusien habe ich immerhin ein paar Ideen.

  1. Ziege im „El Torcal“ -Gebirge
  2. Affe auf dem Gibraltar-Felsen
  3. Goldfisch in der Alhambra

Warum? 

Tja, alle haben ziemlich viel Platz dort, es gibt nicht allzu viele „Mitviecher“ und relativ wenig natürliche Feinde. Sicherlich kommen nervige Menschen zu Besuch und stecken mir Salami-Brötchen in den Hals oder werfen mir eine Münze auf den Kopf, aber ich denke, damit kann man Leben lernen. 

Die Habitate stehen unter Naturschutz bzw sind Weltkulturerbe, recht unwahrscheinlich, dass mir eine Tankstelle vor die Nase gesetzt wird. Eine Räumung wegen Eigenbedarf scheint auch nicht nicht mega-wahrscheinlich, also bräuchte ich mich auch nicht auf dem gespannten Wohnungsmarkt umschauen müssen.

Ich sollte natürlich bedenken, dass es dort zunehmend wärmer wird, das ist ein durchaus ein Argument, aber die Locations liegen etwas höher und notfalls trete ich noch zu Lebzeiten in eine kleine aber solvente Partei ein. 

Die lösen das mit Sachverstand und Technologieoffenheit.
Und ansonsten regelt das der Markt … irgendwie.
Hauptsache ich bin dann frei und keiner geht mir auf die Ketten oder legt mir selbige an.

PS: Eigentlich sollte der Beitrag gar nicht politisch enden, aber nebenbei lief das Radio und die Nachrichten und da konnte ich nicht anders.

377) Schlager voller Energie ;-)

Tach zusammen,
Ich bin auf Malta.
Und is‘ es kalt da?
Nee, is warm da.
Von März bis Novemba‘.
Sprit kost‘ fix nix da
Der Diesel und der Supa‘.

Oh, ihr merkt schon, ich bin nicht ausgelastet. Kein Wunder. Die Ausflugsziele erreicht man alle in 20-30 Minuten und an diesem Sonntag haben wir sogar noch eine Stunde geschenkt bekommen.

Und da das Gestammel da oben, noch etwas sehr nach Gangster-Rap klingt, habe ich es in der gewonnenen Stunde mal mit Schlager und Deutsch-Rock probiert.

Heute schenke ich euch also Strophen aus bekannten deutschen Titeln, etwas umgedichtet und voller Energie … 😉

Nummer 1)
nach der Melodie von „1000 und 1 Nacht“ (Klaus Lage)

Tausend mal gekühlt
Tausend mal ist nichts passiert
Das tausendundeinste mal
Und es Wums gemacht

Nummer 2)
nach der Melodie von „Albany“ (Roger Whittaker)

Energie – Kein Feuer brennt mehr in Ost-Berlin
Energie – In diesen Mauern war ich einst zu Hause
Energie – Ofen der Eltern, was hab‘ ich den geliebt
Ach könnt ich Dich nur einmal hochdrehen

Nummer 3)
nach der Melodie von „Du hast mich tausend mal belogen“ (Andrea Berg)

Ja du bist tausendmal geflogen
Du hast dich tausendmal vernetzt
Hast nicht einziges Mal gefroren
Tja und jetzt bist du entsetzt
Nun kannst du nicht mehr Bügeln
Denn Putin spielt mit der Macht
Doch wir würden es wieder tun
Das wäre doch gelacht

Hört‘s euch gern an, vom Rhythmus müsste es ungefähr passen.
Und schreibt mir gern eure Strophen, dann nehme ich die hier nachträglich noch auf.
Bin gespannt!

Zugabe gefällig? Na ok:

Mit Rüben verfroren, den Kocher verleihen
Verdammt ist Gas flüchtig
Wie koch’ ich ein Ei?

Kitschy greetings to Be Kitschig, a well known Blog for Schlager and Kitsch.

PS: Oh je, ich fürchte es war ein Fehler, diesen Beitrag zu schreiben. Jetzt wird mir YouTube künftig immer Schlager in die Konsole schieben. Oder ich habe Glück und die machen es nicht am User fest, sondern an der IP-Adresse. Hah! Viel Spaß damit hier, wenn ich hier weg bin 😉

352) Tja, warum eigentlich?

Diese formschöne Mischbatterie, aufgenommen im französischen Ferienhaus, hat mich etwas über eigene Gewohnheiten nachdenken lassen.

Natürlich braucht man mit zwei Wasserhähnen eine Weile, bis man eine akzeptable Wassertemperatur eingestellt hat. Und da geht sicher einiges an Wasser bei drauf, nur während der Zeit des Einstellens. Und wenn man dann die Temperatur gefunden hat, tut man einen Teufel daran, wieder an ihr zu drehen.

Da sind natürlich diese Kipphebel, die wir vermutlich alle kennen, schon praktischer. Die merken sich die Temperatur quasi, man kann den Wasserfluss mal eben stoppen und dann wieder schnell fortsetzen. Super praktisch, aber im Prinzip auch eine Öko-Schweinerei. Denn da ich die Dinge nun mal gern symmetrisch habe, schaut mich dieser Regler immer frontal an, folgt also der selben Richtung wie der Wasserhahn … und läuft quasi … auf … lauwarm. Auch beim Händewaschen, Tomaten spülen … oder eben beim Putzen der Keramikabteilung. Momente, bei denen man sicher auch nur mit „kalt“ auskäme. 

Flugscham, Zugstolz und nun noch Watershaming? Ich senke mein Haupt … ich habe es verstanden. Ihr braucht mir keinen Energieberater auf die Pelle schicken, ich werde an meiner Symmetrie-Marotte arbeiten und schiebe den Regler nach „rechts“. Auch wenn es mir politisch schwer fällt. Asymmetrische Kriegsführung quasi!

Mit diesem Beitrag gehts mir gar nicht um meine kleine Marotte, sondern um bequeme Default-Einstellungen, Gewohnheiten oder vermeintliche Sparmaßnahmen im Alltag, die man schon „seit ewig“ so lebt und sich auch gern auf ihnen ausruht. 

  • Vielleicht habt ihr ein Server, der sich nachts in den ECO-Mode verabschiedet, aber eben trotzdem während des Tages „an“ ist, egal ob er genutzt wird oder nicht?
  • Ein WLAN-Router der rund um die Uhr läuft, obwohl man eigentlich 1/3 des Tages schläft und nicht im Internet surft? 
  • Die Klimanlange im Auto, die immer auf 22,5°C eingestellt ist, auch wenn draußen 22,0°C herrschen und man eigentlich nur das Fenster öffnen müsste?
  • Vielleicht Teller und Schüsseln, die man grob abspült, um den Spüli nicht zu sehr zu verdrecken?
  • Elektronische Kontoauszüge, die man ausdruckt, nur um sie mal sicherheitshalber in Papier zu „haben“? 
  • Papier-Rechnungen, die man gleichzeitig einscant und speichert, nur um sie eben „nicht mehr“ zu haben und gleich danach zu Schreddern? 
  • Den Backofen, den man auf 200°C vorheizt, nur weil es jemand auf die Packung geschrieben hat?
  • Arbeitsrechner, Diensttelefon, die spät abends immer noch laufen, „weil ja noch etwas kommen könnte“?

Ich denke, es sind genau diese Marotten, Macken, Gewohnheiten, Bequemlichkeiten, bei denen man sich mal fragen kann:

Warum mache ich das eigentlich? 

Auch wenn wir mit unserem Energieverbauch schon deutlich unterm Schnitt liegen, ist da sicher noch Luft nach oben … ähm unten … na ja … ihr wisst schon 😉