336) Blick in die G(l)askugel

Verfolge ich die jüngsten Entwicklungen zur Energie/-Gasversorgung hier bei uns im Lande, erinnere ich mich an die Situation im Januar/ Februar 2020 zurück. Irgendwas rollte da auf uns zu, etwas Unbekanntes, etwas wovon wir nicht wussten wie sich das entwickelten würde und wo wir vielleicht insgeheim drauf hofften, dass es wohl nicht so „dicke“ kommen würde. 

Nach 2,5 Jahren sind wir nun schlauer, wie es dann mal eben doch kommen konnte. Fokussierung auf kritische Infrastruktur, Schließung von Betrieben, mehrfaches Herunterfahren/ Reduzieren des öffentlichen Lebens, gefolgt von Kurzarbeit und Lieferkettenproblemen, Absage gegenüber Kultur, Sport und Tourismus, Unzufriedenheit, Freiheitsgemaule, Sturm auf die Treppen des Reichstags … und so weiter. Muss ich nicht alles noch einmal aufführen, mag ich rückwirkend auch gar nicht kommentieren. Will eh keiner mehr hören. Denn jetzt ist erst einmal Sommer. „Und wir haben Spaß, haben Spaß, geben Gas, geben Gas.“

Besucher mit angeschlagenem Gemüt sollten jetzt vielleicht eine andere Lektüre wählen.

Ich will hier echt nicht den Miesepeter geben oder gar Panik verbreiten. Aber jetzt nur mal angenommen, es kommt zu einer nennenswerten Verknappung in der Energieversorgung. Durchlaufen wir dann im Prinzip alles noch einmal? Ist es das worauf wir uns einstellen sollten, in der Hoffnung, dass es schon nicht „so dicke“ kommt. Oder kommt es eben vielleicht doch dicker, weil dieser Herausforderung mit „Kino zu“, „Kneipe dicht“ und „Drei Wochen Kerzen im Advent“ nicht zu entgegnen ist? 

Ich meine, dass „Virus“ war ja eigentlich im Vergleich zum „Bären“ noch recht beherrschbar. Man konnte Maßnahmen probieren, drei bis vier Wochen beobachten und dann ggf nachsteuern. Auf Sicht fliegen halt. Aber geht das denn bei dieser aktuellen Herausforderung?

Besser ich packe die G(l)askugel wieder in den Schrank und schließe mit zwei Strophen aus „Ich will Spaß“ von Markus.


Will nicht spar’n, will nicht vernünftig sein
Tank nur das gute Super rein
Ich mach Spaß

Ich geb Gas, ich geb Gas


Und kost‘ Benzin auch drei Mark zehn
Scheiß egal, es wird schon geh’n
Ich will fahr’n
Ich will fahr’n, ich will fahr’n

Zwar in einem anderen Kontext geschrieben, aber irgendwie wieder aktuell.

Wie geht‘s euch damit? Auch etwas beunruhigt oder noch ganz entspannt und gechilled? Das Dach voller Solarzellen genagelt? Eine Bohrung zum Erdkern begonnen? Schon durchgerechnet, wieviele Klo-Papier man kaufen muss, um damit zu heizen?

Fragen…