Keine Sorge, mein Blog wird nicht zur Mecker-Ecke verkommen. Das hat er nicht verdient. Ihr auch nicht. Obwohl, ich hätte vermutlich auf Jahre neuen Stoff zum Schreiben. Ein schier endloser Vorrat an Ärgernissen, der mir täglich vor die Tastatur gespült wird.
Aber nein, Ich will nur etwas loswerden, denn wir fahren in den Urlaub. Ach so? Der Herr macht es sich schön und kippt hier vorher noch einmal den großstädtischen Mistwagen aus und lässt uns damit zurück?
Ehrlich gesagt ja.
Unweit meines Blog-Headquarters, wurde einer Schule vor langer Zeit ein Anbau bewilligt. Wie schön, wir investieren in die Schulen! Eigentlich ein Grund zum Feiern. Aber auch hier könnte man glauben, es wird ein neuer Flughafen gebaut oder der östliche Zugang zu Stuttgart 21. Und da ja Bau-Maschinen und Bau-Materialien irgendwie aufs Gelände kommen müssen, hat man ganz einfach den Fußweg vor der Schule gesperrt. Im Januar 2022 (!). Als gäbe es keine andere Zufahrt zum Gelände. Und da man ja den Kindern und anderen Fußgängern eine Verantwortung gegenüber hat, bietet die Stadt seither einen gelben Zebrastreifen an, mit dem man alternativ auf die andere Straßenseite wechseln soll, um dann 100 Meter später wieder über den festinstallierten weißen Zebastreifen zurück auf die Seite der Schule zu gelangen, um dann noch mal zurück zum Eingang des Gebäudes zu laufen. Kapiert? Nee? Ich auch nicht.
Anfänglich funktionierte es noch ganz gut. Die Kids folgten dem Experiment, fragten nich nach. Bis die ersten Eltern diesen Umweg als unnötig einstuften. Die Kinder waren nicht doof und machten natürlich alles nach. Nun latschen die Meisten einfach auf der Straße. Und lauschen, ob sich von hinten ein LKW nähert. Denn das wäre schon unangenehm, irgendwie. Wie blinde Menschen dieses Manöver wohl meistern? Na ja, das kriegen die hin, oder? Die müssen ja nur mit den Fingerkuppen an dem Bauzaun langtasten, Masche für Masche, und ein bisschen aufpassen, dass sie nicht mit dem Gehstock in einem Gulli-Deckel hängen bleiben. Und schon haben sie es geschafft, wenn sie nicht an einem Poller hängen bleiben.
Da haben die also für knapp zwei Jahre ein absolutes Parkverbot verhängt, aber ein improvisierter Fußweg .. wenigstens zeitweise … scheint nicht machbar.
Ich finde, da können sie den ganzen Schilder-Blödsinn auch gleich ganz lassen. Andere Städte kommen auch ohne Fußweg aus, oder?
Liebe Kinder, liebe Jugendliche, falls ihr gerade grübelt, wie ihr künftig eure Brötchen verdienen werdet, wie ihr Business generieren könnt. Vergesst IT, vergesst AI, auch die Umwelt, Städteplanung und Pharmazie. Alles Zeitverschwendung. Gründet einfach eine Firma für Bauzäune oder heiratet in sie ein.
In Berlin eine Goldgrube.
Und ich wiederhole mich:
Lieber regierender Bürgermeister Herr Wegner (CDU), liebe Bezirksbürgermeisterin von Pankow Frau Koch (Grüne). Ihr Parteibuch ist mir in der Angelegenheit völlig schnurzpiepegal. Tun sie bitte was.


