78) Frust am Bau – 2

Keine Sorge, mein Blog wird nicht zur Mecker-Ecke verkommen. Das hat er nicht verdient. Ihr auch nicht. Obwohl, ich hätte vermutlich auf Jahre neuen Stoff zum Schreiben. Ein schier endloser Vorrat an Ärgernissen, der mir täglich vor die Tastatur gespült wird. 

Aber nein, Ich will nur etwas loswerden, denn wir fahren in den Urlaub. Ach so? Der Herr macht es sich schön und kippt hier vorher noch einmal den großstädtischen Mistwagen aus und lässt uns damit zurück?

Ehrlich gesagt ja.

Unweit meines Blog-Headquarters, wurde einer Schule vor langer Zeit ein Anbau bewilligt. Wie schön, wir investieren in die Schulen! Eigentlich ein Grund zum Feiern. Aber auch hier könnte man glauben, es wird ein neuer Flughafen gebaut oder der östliche Zugang zu Stuttgart 21. Und da ja Bau-Maschinen und Bau-Materialien irgendwie aufs Gelände kommen müssen, hat man ganz einfach den Fußweg vor der Schule gesperrt. Im Januar 2022 (!). Als gäbe es keine andere Zufahrt zum Gelände. Und da man ja den Kindern und anderen Fußgängern eine Verantwortung gegenüber hat, bietet die Stadt seither einen gelben Zebrastreifen an, mit dem man alternativ auf die andere Straßenseite wechseln soll, um dann 100 Meter später wieder über den festinstallierten weißen Zebastreifen zurück auf die Seite der Schule zu gelangen, um dann noch mal zurück zum Eingang des Gebäudes zu laufen. Kapiert? Nee? Ich auch nicht.

Anfänglich funktionierte es noch ganz gut. Die Kids folgten dem Experiment, fragten nich nach. Bis die ersten Eltern diesen Umweg als unnötig einstuften. Die Kinder waren nicht doof und machten natürlich alles nach. Nun latschen die Meisten einfach auf der Straße. Und lauschen, ob sich von hinten ein LKW nähert. Denn das wäre schon unangenehm, irgendwie. Wie blinde Menschen dieses Manöver wohl meistern? Na ja, das kriegen die hin, oder? Die müssen ja nur mit den Fingerkuppen an dem Bauzaun langtasten, Masche für Masche, und ein bisschen aufpassen, dass sie nicht mit dem Gehstock in einem Gulli-Deckel hängen bleiben. Und schon haben sie es geschafft, wenn sie nicht an einem Poller hängen bleiben.

Da haben die also für knapp zwei Jahre ein absolutes Parkverbot verhängt, aber ein improvisierter Fußweg .. wenigstens zeitweise … scheint nicht machbar.

Ich finde, da können sie den ganzen Schilder-Blödsinn auch gleich ganz lassen. Andere Städte kommen auch ohne Fußweg aus, oder? 

Liebe Kinder, liebe Jugendliche, falls ihr gerade grübelt, wie ihr künftig eure Brötchen verdienen werdet, wie ihr Business generieren könnt. Vergesst IT, vergesst AI, auch die Umwelt, Städteplanung und Pharmazie. Alles Zeitverschwendung. Gründet einfach eine Firma für Bauzäune oder heiratet in sie ein.

In Berlin eine Goldgrube.

Und ich wiederhole mich:
Lieber regierender Bürgermeister Herr Wegner (CDU), liebe Bezirksbürgermeisterin von Pankow Frau Koch (Grüne). Ihr Parteibuch ist mir in der Angelegenheit völlig schnurzpiepegal. Tun sie bitte was.

466) Deutschland-Pakt

Die Bahn werkelt am Deutschland-Takt und der Kanzler bietet der Opposition einen Deutschland-Pakt an. Beim Wort Pakt, denke ich automatisch an den Teufel … und dann komischerweise auch an Herrn Merz … nach dem ich lange an Herrn Höcke gedacht habe. Das war ein Akt der Verzweiflung, die Rede unseres Captain Scholz kürzlich, oder? Benennt er doch die Unzulänglichkeiten, die nun mal fakt sind. Vertrackt, verkackt, die nackte Wahrheit, vollgepackt mit Altlasten und Versäumnissen der letzten Regierungen. Da kann ich nur ganz laut applaudieren, denn hier hat sich so Einiges verhakt.

Aber das mache ich der Ampel gar nicht zum Vorwurf, noch nicht. Das wäre unfair, denn diese Entwicklungen hat diese Koalition sicher nicht zu verantworten.

Allein, wenn ich mich nur mal bei uns in der Nähe umschaue:

  • Des Stammhalters Schule bröselt weiter vor sich hin. Hier der Beitrag > Trümmer-Schule GESP vom 22.09.22. Was es dort Neues gibt? Nüscht. Die Baugenehmigungen für den Umbau des Ausweichobjekts (10km, 45min) sind noch nicht mal erteilt. Stattdessen schützt ein Holzdach den Eingangsbereich von herausfallenden Fenstern. Kinder gehen nicht mehr aufs Klo und vom Genuss von Leitungswasser wir eher abgeraten. Es gibt aber einen Wasserspender in der Mensa … für 800 Schüler. Prost. Siehe Beitrag > Von Brennglas und Beschleunigung vom 05.03.22
  • Der Lehrer klagt, dass er immer noch auf die Rückerstattung der Kosten für die Klassenfahrt im Mai wartet. Das Schlimme sei wohl gar nicht auf das Geld zu warten, sagt er, sondern die Unzahl an Zetteln und Anträgen die er einreichen musste. Es war wohl eine Arbeit von mindestens 6 Stunden. Belege, Begründungen, Anträge, Aufstellungen. Unglaublich. Ein Unterrichtstag futsch. Oder der Abend des Lehrers.
  • Ein Jugendsportlerheim stand über 20 Jahre lang leer. Seit Dezember 2020 wird der 11-Geschosser in ein „Technisches Finanzamt“ umgebaut. Gerüst und Krane sind weg, eingezogen ist noch keiner. Und glaubt ihr, dass passiert dieses Jahr noch? Ich werde berichten.
  • Ein Sportplatz (ich betone … ein Platz … ohne Untergeschoss) wurde von Herbst 2018 bis ins Jahr 2020 neu gestaltet. Über ein Jahr Renovierung für einen Sportplatz! Und danach wurde er gleich wieder gesperrt. Denn dann kam ja Covid siehe Beitrag > Berlin baut Premium vom 22.12.19
  • Eine Grundschule  (DDR-Standardbau) wurde über zwei Jahre lang umgebaut. siehe Beitrag > Berliner Landschaften. Nun wird schon wieder seit Jahresbeginn „irgendetwas“ mit entsprechendem Tiefbau gebaut. Keine Ahnung was und warum schon wieder?
  • Eine Sporthalle (auch DDR-Standardbau … Grundriss ist wohlbekannt) wird geplant saniert von 4. Quartal 2020 bis 4. Quartal 2022. Mittlerweile haben wir bald 4. Quartal 2023. siehe Titelbild. Drei Jahre für eine Sporthalle im Schuhkarton-Format??
  • In der Wohnanlage gegenüber werden seit Februar 2021 die Dachböden ausgebaut. Wollt ihr raten, in wie vielen Fenstern schon Lichter brennen? Genau. 0. Richtig geraten.

Wenn ich dann überlege, dass die eingestürzte Genua-Brücke bereits 2 Jahre nach Einsturz schon wieder stand … .

Ich hoffe, dass die aktuelle Regierung hier dringend Änderungen herbeiführen kann, sonst mache ich mir ernsthafte Sorgen in welche Richtung sich der Frust der Bürger entlädt.

83) Die Kartoffel-Formel

Was können wir denn heute kochen?
Vielleicht irgendetwas mit Kartoffeln.
Wir haben da noch so einige liegen.
Gute Idee. Denn der Küchenchef mag es überhaupt nicht, wenn sich Reste ansammeln.

Und so geht das dann seinen Lauf: 😉

Der Küchenchef holt die Kartoffeln hervor und fängt eifrig an zu schälen.
Es geht ihm gut von der Hand, er ist geübt darin.
Bald ist der Sack leer, die Kartoffeln liegen im Topf.
Zweifelnd schaut er von oben herab.

Reicht das für alle? Müsste doch eigentlich, oder?
Ungefähr vier Stück pro Kopf hat man ihm beigebracht.
Demnach müsste es eigentlich reichen.
Aber die sind auch unterschiedlich groß. Mhm.
Und diese Faustregel stammt aus dem letzten Jahrtausend.

Besser er macht mal lieber ein paar mehr.
So marschiert der Küchenchef zum Supermarkt.
Und weil er der Kassiererin nicht zwei lose Kartoffeln vor die Nase legen will, nimmt er gleich fünf mit.

Zurück in der Küche macht er sich wieder ans Schälen.
Nach zwei weiteren Kartoffeln kommt er zum Schluss.
Das reich nun jetzt aber wirklich.
Und was machen wir mit den drei Kartoffeln?
Die verbrauchen wir beim nächsten Mal mit.
Ah ja. Er ahnt schon wie das ausgeht.

Um diesem Mysterium auf den Grund zu gehen, bittet er die AI um eine Formel.

KitchenGPT schreibt:
Aber keine Sorge, meine Freunde, denn ich habe eine Lösung für dieses allgegenwärtige Problem gefunden. Ich präsentiere euch stolz die Kartoffelformel – die ultimative mathematische Gleichung, um das richtige Schälmaß zu berechnen.

Kartoffelformel: S = P + (M x A)

Erklären wir kurz die einzelnen Variablen. S steht für die Anzahl der geschälten Kartoffeln, P für die geplante Anzahl, M für die mysteriöse „Mehr-Kartoffel-Magie“ und A für die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne eines Kartoffelschälenden.

Lasst mich euch ein Beispiel geben. Nehmen wir an, ihr habt vor, 10 Kartoffeln zu schälen. Ihr seid jedoch eine äußerst faszinierte Kartoffelschälerin oder ein äußerst faszinierter Kartoffelschäler und eure durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne beträgt nur 5 Kartoffeln. Und hier kommt die „Mehr-Kartoffel-Magie“ ins Spiel, denn wir wissen alle, dass Kartoffeln eine Art Zauber haben, die uns dazu verleitet, mehr als geplant zu schälen.

Mehr solche nervenaufreibenden Kleinigkeiten >gibts hier