136) Postkarte von der See (feat. Kraftwerk)

Im Oktober / November zog es mich gleich zweimal an die Küste.

Für‘n „bisschen gucken“, Familientreffen und Musik.  

In Stralsund traut man seinen Augen nicht, wenn man aus der Kneipe kommt.

In Wieck bei Greifswald liegt Standup Paddling nun auch voll im Trend. Und der Trend  „bekloppte Sicherheits-Schlösser an Geländer hängen“ auch. Aber mit System.

Die Elektro-Musiker von Kraftwerk waren zu Gast in Rostock und feierten 55-jähriges Band-Jubiläum.

In Warnemünde ist die Mittel-Mole endlich durchgängig begehbar und eröffnet neue Perspektiven.

Bis dann eine gigantische Wolkendecke heranzog.

In Nienhagen rätseln die Bäume mal wieder, wer wohl als nächster dran ist.

Anders als die anderen Kinder Deutschlands lernen die Kinder hier recht früh, bloß nicht immer auf wem Weg zu bleiben.

Denn manchmal ist der Weg einfach weg.

Auf diesem Wege, schönen zweiten Advent … uuups …. schon ? … war nicht erst Ostern?

 

135) Postkarte aus Eisenach

Für ein Männerwochenende verschlug es mich nach Eisenach im Thüringer Wald.

Männerwochende = ((Frischluft + hopfenbasierte Kaltgetränke + Politdiskussion)-U18)-XX))

Getreu den Statuten dieses Blog hier, war ich sozusagen im T.Forest. Dort, wo auch schon die Herren Luther und Bach unterwegs waren. Nur halt nicht zur gleichen Zeit.

Hier links die Geburts-Hütte von Johann-Sebastian und rechts der Workshop vom Martin.

Der Fensterbauer der Familie Bach, hatte wohl zu viel Met getrunken, aber als das schiefe Fenster aufgefallen war, war das Haus schon fertig und dann war immer keine Zeit … wie es halt so ist mit hochtalentierten Kindern.

Die Gastronomie Eisenachs zeigt sich weltoffen …

Der Einzelhandel brummt so vor sich hin…

Und auch hier ist der Wohnungsmarkt erheblich unter Druck. Man muss halt nehmen was man kriegen kann.

Die Schäden der großen Pulverexplosion im Jahre 1810 sind immer noch nicht behoben.

Doch nun wurde ein Arbeitskreis gegründet, der den Weg zur Bildung einer Kommission ebnen soll, die dann wiederum das Vergabeverfahren auf europäischer Ebene vorbereiten wird, um dann hoffentlich noch vor dem 1000-jährigen Stadtjubiläum erste Untersuchungen für mögliche Sanierungsarbeiten an dieser denkmalgeschützten Fassade erwägen zu können.

Tja, und ringsherum gibt‘s halt Hügel und so. Und viele bunte Blätter.

Schön war‘s!

693) Einfach weiter nach Norden

Seit ein paar Tagen nehmen die e-mails der Fluggesellschaften wieder zu. Upgrade, Beinfreiheit, Handgepäck usw.

Irgend etwas muss anscheinend anliegen. Ach ja, die Heimreise. Doof. Das kommt mir jetzt irgendwie gerade etwas ungelegen.

Da sind wir nun von Singapur die ca. 1.500 km hier rauf bis kurz vor Thailand gefahren, jetzt könnten wir das doch noch fortsetzen.

Von hier einfach nordwärts fahren nach Thailand auf die Insel Phuket, das sind  läppische 450 KM, ist doch ein Klacks. Die Phang-Nga Bay liegt sogar auf‘m Weg.

Weiter rüber nach Surat Thani, nur 2:38 Stunden bei normalem Verkehr, von dort ist auch Ko Samui nicht mehr weit. Dann den schmalen Streifen Thailands hoch bis nach Bangkok, kann man sogar fliegen, in einer Stunde und zehn Minuten. Dann mit dem Auto weiter nach Chiang Mai, da wollte ich schon immer mal hin.

Oder erst mal eben kurz nach rechts abbiegen, über Kambodscha nach Vietnam. Weiter durch Laos und dann erst zurück nach Thailand und nach Chiang Mai. Muss ja nicht gleich wieder in Stress ausarten. Chiang Mai rennt doch nicht weg, steht da schon seit dem 13. Jahrhundert.

Und wenn wir schon mal da sind, ich meine … dann ist China ja quasi schon „umme Ecke“, da wären wir ja blöd, wenn wir das nicht auch noch gleich mitnehmen. Da soll‘s auch ein bisschen was zu sehen geben und zu futtern auch … hört man so.

Bing: Wieder eine e-Mail.

„Your flight to Berlin is ready to check in“

Nervt mich doch nicht … warum kann denn nicht einfach für die nächsten drei Monate der Luftraum über Asien gesperrt werden?

PS: Titelbild via ChatGPT

133) Postkarte aus Penang / George Town

Etappe sechs unserer Tour bringt uns nach Penang / George Town, auch wenn die Anreise wegen >Reifenschaden auf der Autobahn weniger lustig war. Aber immerhin ein kleines Abenteuer mit gutem Ausgang.

Die Altstadt von George Town bietet überall koloniale Kolonnaden (geiles Wortspiel), egal ob Regen oder Sonne droht, man kommt immer gut drunter durch.

Und wie in jeder vernünftigen Stadt gibts ein Little India und ein China Town, Übergang manchmal fließend. „Papa warum gibt‘s das bei uns eigentlich nicht?“ Tja, ich sagte doch gerade, in jeder vernünftigen Stadt ….

Und für jeden, der was glauben will, gibts auch etwas im Angebot. Gedanken dazu hier > Die Götter und ich

Wer seine Kinder oder Ehefrauen mal für einen (langen) Moment abladen will, kann das tun. In den Shopping-Malls gibt es Halli-Galli und im Tempel gibt es Ladestationen.

Wer Hunger hat, kann sich in unzähligen Garküchen und Food Courts bedienen, oft bleibt allerdings unklar, was da zubereitet wird. Apropos „Zubereitung“, unweit vom Hotel gibt es ein PET CAFÉ. Gut, dass die Karte auf Englisch war. Dort werden also keine Haustiere verspeist, sondern sie laufen einem während des Essens zwischen den Füßen rum. Nope. Thanks

Körperpflege wird groß geschrieben, entweder durch so eine Art „Auto-Wäsche“ im Hotel (für 1,82 m gewachsene Personen allerdings etwas zu tief montiert … wenn ich das mal so sagen darf) oder halt draußen, unter freiem Himmel.

Die sogenannten Yetty Pfahlbauen-Siedlungen im Osten sind einen Ausflug wert. Es gibt noch freie Parzellen, man muss allerdings ein bisschen „was“ machen.

Im Norden der Insel waren wir „beachen“,

den Süden haben wir abgeblasen … wegen >eigener Blödheit.

Georgetown hat mir gut gefallen, multi-kulti, ein bisschen stressig, aber nice … größer als gedacht … nur Autofahren macht hier irgendwie keinen Spaß, man steht viel an roten Ampeln und man sollte das Abblendlicht über Nacht ausschalten 😉

Morgen geht‘s per Bus weiter.

Diese Postkarte ist Teil einer Serie aus August 2025:

<— 132) Postkarte aus den Cameron Highlands

—> 134) Postkarte von Langkawi

686) Wenn einer eine Reise plant

„Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erleben“ ist ein bekanntes deutsches Sprichwort. Und auch wenn ich gerade auf Reisen bin und das „hier und jetzt“ auch wirklich genieße, nutze ich die freie Zeit auf Reisen für die Planung … der nächsten Reisen. Der Vorteil an größeren Kindern ist, dass sie morgens länger schlafen, so kann ich mich genüsslich mit einem Kaffee vor‘s Tablet setzen und mit dem Finger über den virtuellen Globus hüpfen.

Also wo soll‘s demnächst hingehen, was steht schon fest, was ist noch etwas unsortiert? 

Hier aber zunächst erst einmal die erste Strophe, leicht angepasst:

„Wenn einer eine Reise tut,
So kann er was erzählen;
Drum nähm‘ er sich den Kartendienst
Und tät die nächste Reise wählen.“

Also …

  • Im Oktober den „best buddy“ treffen, Wandern und die Probleme der Welt diskutieren.
  • Im November an die Ostsee auf ein Konzert der deutschen Digital-Musik-Pioniere, im Anschluss Frischluft-Kur bei Warnemünde.
  • Im Dezember mal nüscht … bzw noch unbekannt.
  • Im Januar / Februar Fortsetzung von >Insel-Office.
  • Im Frühling vielleicht ins Baltikum … noch wage.
  • Im Sommer Irland oder Schottland … mal sehen.

So, Schluss jetzt, ich muss weiter nach Westen, ans Wasser … 😉

132) Postkarte aus den Cameron Highlands

Die fünfte Etappe unserer Singapur-Malaysia-Reise führt uns in die Cameron Highlands, ein Hochland, berühmt für Tee-Plantagen, Erdbeer-Anbau und Unterhaltung von Touristen.

Die Gegend ist eigentlich wunderschön grün, mächtig bergig und kurvig. Aber auf den wenigen Quadratkilometern bebaubarem Land wird entweder Agrarwirtschaft unter Plastik-Planen betrieben, Hotellerie in hohen Häusern oder Dideldadeldum für Kleinkinder.

Die Briten hatten hier oben früher wohl ihre Sommer-Häuschen, seitdem ist es immerhin organisch gewachsen und nicht so vollkommen künstlich hingestellt worden, wie das >Halligalli-Land „Mont-Tremblant“ in Kanadas Osten.

In den beiden Orten Tanah Rata und Brinchang gibt es alles, was das touristische Herz begehrt. Shopping-Center, Burger-Bräter, Zoo, Rutschenpark und Schlumpfenland.

Aber wir wollten auch etwas von der Natur sehen, was uns auf die Idee bringt mit dem Auto hoch auf den Mount Brichang und zum Mossy Forest zu fahren. Die Idee hatten natürlich andere Kleinbusse und Jeeps auch,

Also cruisten wir in Reihe die einspurige Straße den Berg hinauf. Stoßstange an Stoßstange, Fuß auf Gas oder Bremse, um bloß die Kette der herauffahrenden Autos nicht abreißen zu lassen. Wer anhält, verreckt am Berg.

Oben, am „Top of Hill“  angekommen, bestätigte die Physik dann natürlich, dass nur eine reduzierte Menge an Autos auf das Plateau passen wird. Wir quetschen uns gerade noch so in die Mitte der Stellfläche und werden schnell umzingelt.

Für die Abfahrt müssen wir uns einen günstigen Zeitpunkt aussuchen, als der rote Pick Up neben uns abfährt, entsteht auf einmal eine Fläche zum Rangieren. Bloß weg hier, sonst sind wir hier noch länger gefangen. Rasant runter, egal, Hauptsache die Kette der herabfahrenden Autos nicht abreißen lassen.

Ich war heilfroh, als die Straße weiter unten wieder zweispurig wurde. Dann ging’s „chillig“ zu Erdbeerfarm und Tee-Plantage.

Den Hunden hier unter der Terrasse ging es nicht so dolle, zu viel Tee oder Erdbeeren, ich kann es nicht auflösen.

Diesen durchaus anstrengenden Tag quittierte das malaysische Mietauto mit einer roten Warnleuchte. Und einem Gaspedal, was ich in einer Kurve ins Leere trat. „Ich nix mehr wollen“ … übersetzt die schlaue KI.

Zum Glück geschah das recht dicht bei unserer Unterkunft. Nachdem ich das Auto erst einmal gesichert, in eine Seitenstraße verfrachtet, und die Mietwagenfirma mit den vier Buchstaben angerufen hatte , versuchten wir es noch einmal mit „Wumms“ und wuchten die Karre mit viel Geräusch den steilen Berg hinauf zum Hotel. Später machen wir noch zwei Testfahrten in der Umgebung, mehr oder weniger erfolgreich. Die Karre werden wir morgen wohl erst einmal wieder den Berg herunterbekommen, die Frage ist nur, wann die rote Lampe wiederkommt und was ich dann tue.

Liebe mitlesende Ingenieure und Maschinenbauer. Leg mal bitte das Telefon auf euer Nachtschränkchen, wir fahren gegen 10:00 Uhr los das dürfte bei euch dann 2:00 Uhr nachts sein.

Bis dann.

Diese Postkarte ist Teil einer Serie aus August 2025:

<— 131) Postkarte aus dem Taman Negara National Park

—> 133) Postkarte aus Penang / George Town

129) Postkarte aus Melaka

Die zweite Etappe unserer Reise führt uns nach Melaka, auch Malakka genannt, die Stadt mit der eigenen Straße, auf der aber nur Schiffe fahren und wenn mal nicht, dann fehlt‘s schnell an irgendwas auf der Welt. Und bevor es kompliziert wird, hier ein paar Eindrücke und Kuriositäten.

Kurz nach Ortseingang beobachteten wir diesen Typen. Herzlich Willkommen. 

Man kann nett am Melaka River auf-und ablaufen …

… man sollte nur aufpassen, dass man nicht einen schlummernden Waran tritt.

Sie tun hier viel mit Fassadenfarbe und Street Art, um das olle grau des Betons loszuwerden. Gefällt mir. Aber abends … dann wird die Gegend um den Fluss herum illuminiert, ein deutscher Weihnachtsmarkt dagegen wirkt lächerlich. Strom ist die neue Farbe.

Der nächste Morgen beginnt regnerisch, macht aber nüscht. Is‘ja warm. Im Fluss schlängelt sich wieder ein Waran die Mauer lang.

Am auch sogenannten „roten Platz“ finden sich Kirche, Stadthuys und erste Amtsgebäude der Holländer, die Melaka um ca. 16knipps von den Portugiesen übernommen haben.

Kurz danach fallen Reisebusse samt Reisegruppen ein, es wird laut und wuselig. Sie setzen sich in Bassbox-betriebene Rikshas und lassen sich durch den Stadtkern „wummern“. Ein Reiseleiter trieb seine „Herde“ mit einer Trillerpfeife zusammen. Nee danke, ist mir zu autoritär. Schnell weg, in Richtung alter Festung.

Am Nachmittag tingelten wir durch China-Town, wo es in den Seitenstraßen nicht nur das übliche Klimbim gibt, sondern viele kleine Handwerksbetriebe, die natürlich auch so ihre Mühe haben, die Kunst an die Jugend weiterzugeben, die auch hier nur noch Daumen zu haben scheint. Best regards to Philip‘s >Rattan Manufactory and the wonderful >Old Station Cafe nearby! Und danke an Reiner für diesen Tipp!

Zum Abend geht es noch einmal nach China-Town und wir finden die geparkten Rikshas und einen Hundezüchter für Huskies. So als würde man einen Panda-Bären nach Norwegen schicken. Die armen Viecher.

Trotzdem schön hier. Morgen gehts weiter nach Kuala Lumpur.

Tsschüssi.

Diese Postkarte ist Teil einer Serie aus August 2025:

<— 128) Postkarte aus Singapur 3

—> 130) Postkarte aus Kuala Lumpur

128) Postkarte aus Singapur 3

Ein kurzer Gruß aus Singapur, denn morgen geht’s weiter nach Norden, ins Nachbarland.

Ich bin nicht zum ersten Mal hier, aber es gibt immer wieder etwas Neues zu entdecken. Nach acht Jahren Singapur-Pause bin ich doch echt erstaunt, wie durchdigitalisiert das alles hier ist und wie wenig man sich hier irgendeinen Kopf machen muss, ob man A) ankommt, B) ausgeraubt oder C) über den Tisch gezogen wird. Singapur ist Handels-und Finanzplatz, aber Raubfische scheint es hier nicht zu geben. Man glaubt es kaum.

Müll sieht man nur stellenweise in den C- oder D-Straßen, Graffiti habe ich nicht ein Einziges gesehen, Müll-Sammler, Obdachlose auch nicht. Fährt man hier mit der Circle-Line, mag man gar nicht sagen, dass wir in Berlin auch eine Ringbahn haben, inclusive Dreck, irren Typen, Notarzteinsätzen am Gleis, Stellwerkschäden, Kabelklau und Flüssigkeiten jedweder Art. Jibbit hier einfach nich‘.

Natürlich sind die Stadtfürsten mit Strafen und „Fines“ auch nicht gerade zimperlich. Man darf nicht in der Bahn essen, auch nicht dem Kneiper vor die Füße kotzen, öffentliches Küssen, Rauchen und Trinken ist auch nicht gern gesehen.

Aber ganz ehrlich … so isses schon schön.

Die Stadt bereitet sich auf das 60-jährige Jubiläum vor seit der Unabhängigkeit. Die Stadt ist mit Fahnen und roten Lichtern geschmückt.

Ansonsten Shops, Shops, Shops. In Little India fühlt man sich wie im kleinen Indien … nur halt mit Ampeln und sauberen Straßen und in Chinatown … muss man nicht erklären.

Im Waschsalon nebenan kann man während des Waschens daddeln und kalte Getränke konsumieren. Ist quasi Wasch-Bar bei 34°C. An der anderen Ecke, gibts lecker indisches Food für’n Appel, ein Ei und wenige SG-Dollar, noch eine Ecke weiter gibts Poridge mit Frosch oben drauf. Knurps …

Im Keller des Marina Bay Sands Hotel, kann man sich mit von einem Asia- Yul Brynner durch die gekachelten „Grachten“ schippern lassen. Widerlich. Sorry.

Singapur, ich komme wieder. Könnte sein, ich bringe mal einen Koffer mehr mit …

Andere Beiträge zu Singapur:

Diese Postkarte ist Teil einer Serie aus August 2025:

—> 129) Postkarte aus Melaka

124) Postkarte vom Rhein

Meine Güte, wann komme ich denn schon mal an den Rhein. Dann doch eher an die Spree, Elbe … Oder … etwa nicht. Eine Hochzeit verschlug mich ins Ruhrgebiet. Das Wort „Ruhrgebiet“, dass allein klingt schon gruselig. Wie ein Gebiet voller Durchfallerkrankungen. Die Städtenamen kennt man aus der Fußball-Liga oder aus dem Tatort der ARD. Einige erlangten zudem Bekanntheit, weil sie in der Kombination mit „Die Brücke von …“ kriegsverfilmt wurden.

Wenn ich mal im Ruhrgebiet bin, dann fahre ich in der Regel durch, weil das eigentliche Ziel dahinter liegt. Aber wie das halt so ist, die Liebe fällt auch mal ins Ruhrgebiet und so merkt man als Besucher dann doch recht flott, wie groß und anders Deutschland sein kann.

Von Berlin aus, wäre ich schneller in Prag als in Duisburg. Dort wachsen sogar Palmen und Feigenbäume und die Leute sprechen eigenartig.

Und wie das dann so ist, ein Programm-Punkt folgt dem anderen. Willst du – ja und willst du auch – ja – Küsschen – Abfahrt – Sekt – Kaffee – Kuchen – Foto – Reden – Reden – Abendessen – Spielchen – Tanz – Torte – müde … da blieb nicht viel Zeit.

Bei Homberg kommen wir kurz ans Rhein-Ufer. Einmal links, einmal geradeaus, einmal rechts gucken …

… und sich fragen, wann man das Wasser wohl zu Fuß durchqueren kann.

Die Amazon-und DHL-Boten der Gegend haben einen harten Job. Aufgrund datenschutzrechtlicher Anforderungen sind die Klingel-Schilder hier verschlüsselt.

Auf der Rückfahrt zum Duisburger Bahnhof kriege ich noch einen Eindruck von Stadt, Hafen und Trinkhallen-Kultur. Mit einer interessanten 70-er Jahre-Patina, erinnert vieles an Schimanski.

Und nun aber … wieder zurück an die Spree.

639) Weder Bett noch Internet … trotzdem nett

Es gibt ja da diesen Kaffeeröster, der verkauft neben Kaffee auch anderen Klimbim. Normalerweise gehe ich an dem Regal vorbei. Heute aber blieb ich einen Moment stehen und entwickelt nostalgische Schwingungen. Denn der Themenschwerpunkt des Sortiments war wohl „Camping“ … und damit gab es all den nützlichen Kram, den man als guter Camper „unbedingt“ braucht. Hauptsache, man ist gut equipped.

Ach ja … Camping-Urlaub … Mitter der 90-er … kein Geld auf der Tasche aber Kilometer machen. Die südfranzösische Küste entlang und den Millionären in St Tropez auf den Teller gucken. Spaniens Ostküste runter bis nach Gibraltar und Tarifa, dem südlichsten Punkt Europas. Durch die Toskana, Italien bis zur Hälfte links runter, rüber auf die Adria-Seite und dann rechts wieder hoch. Und der Loire entlang bis zum Antlantik und natürlich alles wieder zurück. Jedes Mal. Herrlich.

Da hätte ich glatt mal wieder Bock drauf …

  • Fast jeden Tag den Zeltplatz wechseln, anfahren, anfragen, anmelden, auf-und abbauen.
  • Einen guten Platz ergattern, weiter weg von der Straße, gern mit Schatten und ohne Wurzeln und Hanglage.
  • Zelt aufbauen, die Heringe in steinhartem Boden kloppen und mit Schlafsack, Iso-Matten (schon aufblasbar) kuschelig machen.
  • Drei Wochen bodennah leben. Kein Bett, nichts vernünftiges zum Sitzen. Schönen Gruß an Knie und Knochen.
  • Roséwein im großen Plastikkanister kaufen, den tagelang im Auto mitführen … selbst wenn er schon zischt. Aua.
  • Auf zwei Gas-Kartuschen leckerste Dinge kochen und dabei viele (viel zu kleine) Bierflaschen vertilgen.
  • Mangels Spanischer Sprachkenntnisse Rouladen auf den Grill legen.
  • Die lose Sammlung Camping-Geschirr auf zwei Händen zum Waschplatz  balancieren.
  • Mit Kulturtasche und Handtuch über der Schulter zur zentralen Waschgelegenheit schlürfen.
  • Mit einer Rolle unterm Arm, nacheinander süd-französische Klo-Türen öffnen, in der Hoffnung, ein Klo zu finden und nicht nur ein Loch in der Erde.
  • Nacht‘s aufs Klo müssen … oder den nächsten Baum ansteuern … und dabei bloß nicht über fremde Spannleinen stolpern.
  • Am frühen Morgen klitschnass das Zelt abbauen, weil sich ein Unwetter über dem Platz ergossen hat und der Lago Maggiore ins Zelt wollte.
  • Bei Blitz und Donner Stoßgebete in den Himmel schicken, auch wenn man sonst nur den „Basis-Tarif“ nach oben gebucht hat.
  • Und das alles ohne Internet, Mobil-Telefon, Online-Übersetzer, Navigationsgerät, Strom, Kühlschrank und Klimaanlage.
  • Also ich würde das wieder mal machen … aber vorher würde ordentlich einkaufen, denn da gibt‘s ja richtig geiles Zeug heute.

Hauptsache, man ist gut equipped.