Wir tuckern mit reduzierter Geschwindigkeit über die Autobahn. Irgendwo zwischen Brandenburg und Meck-Pomm werden meine Augenlider schwer, ich brauche einen Kaffee. Also fahren wir rechts raus, stellen die Karre ab und machen uns auf die Suche nach einer Kaffee-Bar. Beim Betreten des Gastro-Tempels, macht sich Ernüchterung breit. Keine Kaffee-Bar, keine dampfenden Maschinen, kein Italo-Flair, kein Klappern von Espresso-Tassen. Nur ein Tresen, eine Dame hinter Corona-Plastik und ein paar Automaten der Marke Prallmeier in ihrem Rücken. Mhm, nicht so prall, aber ich brauche jetzt ein koffeinhaltiges Heißgetränk. Hilft nichts.
Ich steige in einen Kaffee-Dialog ein
„Hallo, was darf‘s sein?“
„Guten Tag, einen kleinen Kaffee zum Mitnehmen bitte.“
„Wie hätten‘sen den gern. Als Crema oder Filter.“
„Oh bitte Crema“, sage ich, als sich vor meinem inneren Horror-Auge eine Glas-Kanne mit abgestandenem Filter-Kaffee aufbaut.
„So bitte, macht soundso viel und einen schönen Sonntag noch.“
„Danke, ihnen auch. Ähm. Zucker und Milch … stehen …?“
„Dort“, sagt sie und zeigt auf die Seite.
„Alles klar, danke“
Ich optimiere meinen Kaffee mit Milch und Zucker.
Ein weiterer Kaffee-Dialog beginnt
„Hallo, was darf‘s sein?“
„Ick muss ers‘mal gucken …“, stammelt sie.
„Schauen Sie nur“
„Is‘ ja nur Prallmeier hier, wa? Jib‘s och janz normalen Kaffee?“
„Was meinen Sie mit normalem Kaffee, wir haben verschiedene ….“
„Ja aber nur von Prallmeier, richtich?“
„Ja, wir haben alles von Prallmeier“, sagt die Dame hinterm Plastik.“
„Ick such‘ ja eher wat janz normalet. So‘n Filta oder so wat.“
„Filter-Kaffee? Ja den kann ich ihnen auch machen.“
„Jut, dann zwei Filta … oder Heinz?“ Heinz …?
„Na wo is‘n der jetz’e hin? Da red‘ ick‘ mit dem und der is‘ ja nich‘ mehr da. So wat aba och. Da kann ick ja lange reden man.“
„Haaaaiiiiinz, wo bist du? Haaaaaaaiiiiiiiiiiiiiiinz!
Ich greife mir meinen Kaffee. Abmarsch, wir müssen weiter.