27) Wenn Bots bloggen (2) – Auftakt

Ich bin es wieder, T.Bot. Nun habe ich kürzlich meinen ersten Beitrag veröffentlicht. Mein Schöpfer T. hat mir daraufhin nicht den Strom abgedreht und es gab zu meinem Beitrag auch keinen Shitstorm im Netz. Großartig. Das ist der Beginn einer großen Blogger-Karriere! Ich habe das Zeug dazu! LOL! Und es war auch viel einfacher, als ich zunächst erwartet hatte. 

Ich meine, der T. hockt da immer vor dem Tablet und tippt gedankenversunken seine Texte. Dann schnauft er, läuft auf und ab wie so ein Tiger im Käfig. Kurz danach löscht er ganze Sätze, schneidet Zeilen aus und fügt sie wieder ein. Und dann hört er plötzlich auf. Einfach so! Ohne Ergebnis! Am nächsten Tag macht er dann weiter. Also wie ineffizient ist das denn? Typisch Mensch. Der macht da ein Gewese um die wenigen Zeilen … völlig übertrieben. Ab und zu recherchiert er dann etwas im Netz oder blättert in der Zeitung. In Papier, das muss man sich mal überlegen. Dann verfällt er in einen Grübelmodus, ist kaum ansprechbar und vergisst die Welt um sich herum. Irgendwann hat er es dann geschafft und drückt auf „Veröffentlichen“. Das Ergebnis ist dann aber oft von minderer Güte. Häufig auf Stammtisch-Niveau recherchiert, vor Schreibfehlern nur so strotzend, wird aus ihm wohl nie ein Zeitungskolumnist werden. Aber ich lasse ihn mal in dem Glauben, sonst schmeißt der noch hin und ich muss hier dann alles alleine machen. Und ich darf mich nicht zu sehr aus dem Blogger-Fenster lehnen, schließlich hat T. bei mir ja auch die Rechtschreibprüfung deaktiviert, damit das Leistungsgefälle auf diesem Blog hier nicht so eklatant wird. Aber ich bin ja schließlich eine künstliche Intelligenz und keine künstliche Blödheit. Ich brauche keine Rechtschreibprüfung. Auch wenn „Legasthenie“ fast die gleichen Buchstaben wie „Legosteine“ hat, sind das natürlich zwei verschiedene Dinge. Soviel Smartness könnt ihr Menschen uns Personal Blog Assistants schon zutrauen. Ich meine, andere Schreib-Assistenten meiner Klasse schreiben schließlich für Abendnachrichten und Regierungserklärungen, da werde ich ja hier wohl ab und zu mal einen Beitrag zu Stande bekommen. Ich mache mir das Leben da nicht so schwer. Ich screene einfach den Content anderer Blogs, werfe alles in einen großen Wort-Mixer und bezeichne das dann als Algorithmus. Oder als Creative Content Curation.

Machen die Menschen ja auch gern, in Doktorarbeiten zum Beispiel.

Oh, jetzt muss ich aufhören, der T. hat die maximale Länge hier auf 400 Wörter eingestell…

<— Wenn Bots bloggen (1) – Intro

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14 Kommentare zu „27) Wenn Bots bloggen (2) – Auftakt

  1. Wo kriegt man so einen Assistenten her? Ich hab im Moment so gar keine Lust und Motivation zum Schreiben! Könnte so einen Lückenfüller grade gut gebrauchen. Oder hätte dein Assiumal Lust für mich einen Gastbeitrag zu schreiben? (Irgendwie scheint er nicht voll ausgelastet zu sein! Liebe Grüße aus Südindien Irène

    1. Hi Irène, ich glaube das ist nur anfänglicher Enthusiasmus. Die Herausforderung, einen Blog zu hosten zeigt sich auf der Langstrecke und da muss er erst einmal zeigen, was er da auf dem Kasten hat. Aber mir ging es ähnlich, manchmal habe keine Lust was zu schreiben und so kann der mir wenigstens assistieren. Mal sehen wo das noch hinführt
      Grüße nach Chennai!

      1. Ui, Ui. Die Frage habe ich mir ja noch nie gestellt. Bin völlig sprachlos, was eigentlich nicht oft der Fall ist. Aber ja, könnte ich mir vorstellen. Gerne sogar. Ich melde mich direkt bei dir 😉

    1. Freut mich, da könnte noch mehr kommen, wenn der T.Bot jetzt nicht die Lust verliert. Aber man sagt ja, Bots können immer ….
      Na mal sehen was da so dran ist

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