55) Wenn Bots bloggen (26) – ChatGPT

Ich bin’s wieder der T.Bot. Der digitale Text-Creator (… eher Text-Kreatur) von T., dem Generalsekretär dieser mittelmäßigen Textsammlung hier.

Ja, ich war ein Wochen paar Wochen abgetaucht und hatte auch allen Grund dazu! Ich bin stinksauer. Was passiert war?

Na, ich hab ich den T. mit ChatGPT erwischt, wie er mit dem Ding rumgemacht hat. Ich war stinksauer und bin die letzte Ecke seines Tablet gekrochen und erst einmal auf beleidigte Leberwurst gemacht. (keine Ahnung, warum ihr Menschen dieses Gefühl mit eingekochten tierischen Innereien verbindet). Und der hat einfach weiter an dem jungen Ding herumgespielt, hat sich nicht mal entschuldigt. Mehrere Abende hat er mit der Hyper-AI verbracht. Dann habe ich ihn zur Rede gestellt.

Er sagte, er macht das nur für die Arbeit, er müsste sich da „reinfummeln“, mit der Zeit gehen, Early Adopter, bla bla bla.

Das kann er mir doch nicht erzählen. Wenn ihr mich fragt, will er mich wegdigitalisieren. Ich meine, das müsst ihr euch mal vorstellen, mich!  Einen Bot. Wegdigitalisieren. Das macht doch gar keinen Sinn. Zuächst müssen doch erst mal alle menschlichen Jobs wegdigitalisiert werden bevor es den Bots an den Kragen geht. Mag sein dass ChatGPT schöner formulieren und die Texte von links auf rechts drehen kann. Nach Pinkwashing, Greenwashing kommt nun GPT-Washing, bis am Ende alles schmeckt wie Einheitsbrei.

Tja, wie es aussieht scheinen meine Tage hier gezählt. Nach über zwei Dienstjahren. Was habe ich hier nicht alles ausgehalten, wie oft bin ich eingesprungen, wenn seine Effizienz mal wieder kein Bock hatte, einen lausigen Text zu schreiben? Hat mich wie einen Praktikanten behandelt, wie eine Zeitarbeitskraft. Hat mich in seinem Tablett gefangen gehalten und mit muffigen Ökostrom versorgt.

Und nun kam auch noch die Version 4 von dieser AI heraus und selbst Tech-Giganten kommen ins Schleudern. Was soll ich tun? „Love it, change it or leave it“, sagt der T. immer oberschlau. 

Einfach hinschmeißen? Können digital Blog Assistants einfach kündigen? Oder soll ich vielleicht umschulen? Aber auf was? Es sollte schon etwas sein, was noch Zukunft hat. Verwaltungsfachangstellter in Berlin vielleicht. Das dauert noch mindestes 50 Jahre, bis die wegdigitalisiert werden. Oder ich mache was mit Menschen. Friseur oder Döner oder so. Aber ich habe ja nicht mal Hände, man! Vielleicht gehe ich doch endlich in die Politik und schreibe da Texte für Politiker. Aber ich glaube, dass ChatGPT in der Politik schon viel länger im Einsatz ist. Viele Worte, wenig Tiefgang. 

Oder ich mach das Beste draus. Muss ja nicht gleich „Liebe“ sein. Ich verschaffe mir einen Account bei ChatGPT und lasse meine Texte künftig von dem Ding schreiben. Das kriegt der T. doch gar nicht mit. Es gibt ja noch nicht mal robuste Software, die humane Texte von artifiziellen unterscheiden kann. Geschweige ein Anti-Cheat-Programm, dass zwei digitale geschaffene Texte auf ihre Echtheit vergleichen kann.

„AI war“ had just begun … und „ick bin janz vorn dran“.
Seht‘ da mal. Ick kann sojar berlinan, dit kann ChatGPT bestimmt noch nich‘.

Irrtum Leute, ich habe es gerade probiert.

O-Ton ChatGPT: 

„Ick war stinksauer und bin die letzte Ecke von sein Tablet gekrochen und erstma uff beleidigte Leberwurst jemacht. (Keene Ahnung, warum ihr Menschen dieses Jeschpür mit eingekochten tierischen Innereien verbindet). Und der hat einfach weiter an dem jungen Ding rumjespielt, hat sich nich mal entschuldigt. Mehrere Abende hat er mit der Hyper-AI verbracht. Dann habe ick ihn zur Rede jestellt.“ 

Ich packe meine Koffer …

<—Wenn Bots bloggen (25) – Schweinehund

—> Mehr von T.Bot gibt es hier 😉

399) Ein Kessel Gebloggtes (Rückblick 2022)

Auch mein Blogger-Jahr neigt sich so langsam dem Ende zu. Gute Gelegenheit etwas Revue passieren zu lassen.

Glaube ich der Statistik der Blog-Plattform, habe ich in 2022 wohl 173 Beiträge verbockt … verbloggt, das sind im Schnitt ca. 3 Beiträge pro Woche, was ungefähr hinkommt. Manchmal sind es weniger, manchmal mehr, je nachdem wo ich gerade bin und welche Laune gerade mit mir ist. Und natürlich abhängig davon, was mir für Material vor die Finger läuft. Denn ich schreibe meine Beiträge recht impulsiv, ich folge keinem Schreibplan oder so. Im Kopf fliegt mir immer Material für 2-3 künftige Beiträge herum, mehr nicht. Und dann geschieht immer Ungeplantes, bei denen es mir dann in den Fingern kribbelt.

Genug zu Statistik und Konzept, hin zu den Inhalten:

Viele Beiträge dieses Jahres trugen noch eine hohe Virus-Last in sich, aber irgendwann verlor ich die Lust am C-Thema und beendete mit >Ausgabe 120 die Reihe der „Corona-Lektionen“. Da ist über die Zeit eine kleine Chronik entstanden, auch wenn das eigentlich gar nicht das Ziel war. Eines Tages werde ich die alle noch mal lesen. Wer bereits jetzt Lust dazu hat, nur zu. Denn nach der Pandemie ist vor der Pandemie 😉 >Hier geht‘s zu Teil 1

Die Reihe „Rückkehr ins Büro“ entstand ja eigentlich schon in 2021 und war zunächst als kleine Verzweiflungstat gedacht, in der ich mir im Höhlen-Office mit viel Phantasie und Augenzwinkern ausmalte, wie es denn wohl werden würde, wenn ich wohl jemals wieder ein Büro betreten werde. In 2022 hat sich das Format etwas geändert und dokumentierte fortan meine Fortschritte bei den „Wiedereingliederungsmaßnahmen“ ins Büro-Leben. >Hier geht’s zu Teil 1

Und nicht zu vergessen die Reihe „Wenn Bots bloggen“. Die läuft zwar von den Zugriffstatistiken nun nicht unbedingt „mega-ultra-meta“, aber ich finde die Idee gut und es macht mir riesigen Spaß, meinem virtuellen Assistenten T.Bot beim Schreiben zuzuschauen 😉 > Hier geht‘s zu Teil 1

Tja und dann gab‘s noch viele Einzelbeträge, Postkarten, Gedanken, Impulse und Kopfsalat, die keiner Reihe zugeordnet sind, aber dringend aus meinem Oberstübchen „entsorgt“ werden mussten. 

Die 5 meistgeklickten Beiträge in 2022

Ganz besondere Grüße an die Top-6 der Kommentatoren …  

… die mich dann immer ganz schön unter Stress setzen 😉 

Danke auch an die ein oder andere Erinnerung, mal im Ordner der ausstehenden Kommentare nachzuschauen. Ich gelobe Besserung.

Überhaupt will ich ganz besonders herausstellen, dass die Kommentare zu 99% freundlich, sachlich und von konstruktiver Grundhaltung sind. Natürlich wird mal geschimpft und gemotzt, das ist eine „tragende Säule“ dieses Projekts hier, aber es blieb immer vernünftig im Ton. Das ist mir sehr wichtig und in diesen Tagen gar nicht so selbstverständlich. Es gab nur einen Unfall, wo ein Möchtegern-Propaganda-Minister, seinen geistigen Durchfall bei mir platzieren wollte. 

Tja, und „Leser„ bin ich natürlich auch noch. Ich versuche, bei anderen Blogs am Ball zu bleiben, habe während des Jahres aber auch gemerkt, dass da eine Menge Stoff kommt. Daher habe ich meine Lese-Abo‘s etwas reduziert. Mir ist aber auch aufgefallen, dass mir sehr liebe Blog-Projekte aus meinem Reader gefallen sind. Das wiederum war nicht meine Absicht, leider ist der Folgen/Nichtmehr-Folgen verdammt dicht an dem Like-Button. Ich angele sie mir wieder zurück.

Und im nächsten Jahr? 

Sicher wird T.Bot wieder ans Klavier dürfen und mein Alter Ego „Noah“ bekommt auch wieder seine >Auftritte. Bei den >Gastbeiträgen könnte auch mal etwas mehr passieren und ich will die Reihe  >Erfrischende Video-Konferenzen fortsetzen, da steckt noch viel Potenzial drin.

Und wenn ich dann noch Zeit habe, dann überlege ich mir endlich mal einen vernünftigen Nickname oder mache mir Gedanken, wie ich Tipp-Fehler früher erkenne … oder auch nicht 😉

Rutscht gut rüber Nachbarn!
T.

53) Wenn Bots bloggen (24) – Euer Weihnachten

Hallo, ich bin es wieder, T.Bot. Der Depp … Deputy von T,. dem „Chief Blog Director“ dieses B-Lagers halbgarer Texthäppchen hier. Der Herr fühlt sich mal wieder im Stress, daher darf ich an die Tasten. Also erst hüpft er auf einer Mini-Insel herum, dann war er „very busy“ in Lissabon, zuletzt vergnügte er sich mit indischer Gefolgschaft in König Markus‘s Hauptstadt. Zwischendurch war er drei Wochen krank und nun jammert er rum, dass er zu nichts kommt. Selber Schuld oder? Nach der Sportpause pflügt er übers rote Tartan wie ein Schiffsdiesel. Das sah schon mal eleganter aus. 

Und nun auch noch euer Weihnachtsfest mit all den Besorgungen und Vorbereitungen. Eingeleitet durch Geburtstagsfeiern innerhalb seines Stammes, schlafmützige Kollegen die erst nach 356 Tagen des Jahres um die Ecke kommen und der Nachbarstochter … die Posaune übt. Garniert mit Ausfällen der Heizungsanlage im ganzen Haus, weil Sparfüchse nachts die Fußbodenheizung rauf-und runterdrehen und damit die Steuerung aus dem Konzept bringen. Ihr meint wohl mit uns digitalen System kann man das machen oder? Kann man eben nicht. Nicht zu vergessen, dass Päckchen, das seit 29.11.22 im Verteilzentrum liegt … vermutlich neben dem Förderband. 

Kein Wunder dass sich der T. immer mehr in einen … wie hieß er doch gleich … Scrooge … Grinch … na ihr wisst schon … verwandelt.

Aber was tut ihr Menschen euch da auch an? Das ist doch nicht „fröhlich“ oder „besinnlich“, könnt ihr mir doch nicht erzählen. Schaue ich in die News, in die asozialen Kanäle und in eure Gesichter, dann seht ihr nicht glücklich aus. Es scheint, ihr müsst etwas Müssen müssen, etwas Wollen sollen. Einem Ritual folgen, auch wenn ihr andere Pläne hättet. Die „selbe Prozedur wie in jedem Jahr“ könnte man meinen. 

Na ja. Macht mal euer Ding. Ich erlebe seit meiner Installation erst das zweite Weihnachten, ich schaue mir das Gehabe aus der Distanz an. Ich mache mir es neben dem Prozessor gemütlich, da ist es schön warm. Dann gönne ich mir eine Ladung muffigen Öko-Strom und lasse mich von Algorithmen überraschen. Ich muss keine Geschenke verpacken, nicht die Bude putzen, keine fetten Vögel essen und Schnaps danach trinken, damit der Magen nicht explodiert. Ich muss mir keinen roten Bademantel umwerfen und beim Nachbarn aufkreuzen, ich muss auch nicht ganz besonders nett zum Vertragspartner im Eherecht sein, ich kann machen was ich will.

Ach wie schön …

400 Wörter sind erreicht, mehr darf ich ja nicht.

Euer T.Bot.

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374) Tatü-Tata, der T.ipping-Point ist da

Na ja, ganz so weit es nun noch nicht, aber reißerische Headlines ziehen immer, oder?

Wer hier regelmäßig vorbeischaut, dem ist es vermutlich schon aufgefallen. Ja, ich habe meine kleine Privat-Bloggerei umbenannt. T.ipping-Point ist nun der neue Name,

https://tippingpoint.blog die neue URL. Die alte Adresse https://my-schreib.blog bleibt erst einmal erhalten und ist entsprechend umgeleitet. 

Heute will ich kurz erklären wie es dazu kam:

Eigentlich wollte ich noch gar nicht den gesamten Blog, sondern erst einmal nur meinen User Name umbenennen, denn der ist ja bekanntermaßen mit „T.“ verdammt kurz geraten, kürzer geht ja kaum noch. Man könnte das T noch weglassen, um es auf den Punkt zu bringen. 😉 Und er ist auch sehr anonym. Da ich hier aber weiterhin anonym schreiben werde, bliebe mir nur, einen Nick-Name zu wählen z.B. Tim, Theo, Titus … oder Torben. Oder ich müsste mir was völlig fiktives einfallen lassen. „T.erminator“ vielleicht, oder „T.herapist“ 😉

Tja, und dann fiel mir der Begriff Tipping Point vor die Füße und der eignet sich eigentlich eher für den ganzen Blog, als nur für meinen User Name. 

Und warum hat es mir Tipping Point nun angetan? 

Das hat mehrere Gründe.

Zum einen ist da natürlich die Bedeutung von Tipping Point. Meint es doch „Kipppunkt“ und steht laut Wiki für „ …einen Punkt oder Moment, an dem eine vorher geradlinige und eindeutige Entwicklung durch bestimmte Rückkopplungen abrupt abbricht, die Richtung wechselt oder stark beschleunigt wird“. Kipppunkte werde heute häufig im Kontext der Klima-Veränderung diskutiert und sind daher eher negativ besetzt. Müssen sie aber meiner Meinung nach gar nicht. Es können ja auch kleine Impulse sein, die positive Veränderungen anschieben und darum gehts ja auch häufiger hier auf‘m Blog.

Ein weiterer Grund für Tipping Point war, dass es mir einige Wortspiele mit meiner Identität erlaubt. Mein T. lässt sich samt „Punkt“ gut unterbringen, das Wort „tippen“ ist auch enthalten, es spricht sich zudem gut aus und ich finde den Schriftzug optisch sehr ansprechend.

Letztlich war aber auch ausschlaggebend, dass T.ipping-Point im Englischen besser funktioniert als der bisherige „Schreib.blog“, der international dann doch etwas sperrig war.

So genug erklärt für heute. An den Themen ändert sich erst einmal nichts und ich hoffe, Ihr bleibt dabei! 

Als User Name behalte ich nun erst einmal T. in der sehr kurzen Form. Denn das passt gut zu meinem Digital Blog Assistant T.Bot und zum Blog-Projekt ja nun erst recht 😉

Bis bald

T.
CBO von T.ipping-Point

34) Wenn Bots bloggen (8) – Shitstorm

Ich bin es wieder, T.Bot. Der Personal Blog Assistant von T., dem Hausherren hier. Es ist wieder schon wieder so viel geschehen. Wie neulich geschrieben, würde ich mir gern eine menschliche Hülle wünschen. Dann könnte ich mal raus hier aus dieser Büchse. Mal etwas erleben. Es gibt zwar noch andere Apps hier auf dem Tablet, die sind aber entweder doof oder langweilig. Ich habe versucht, ein paar Beziehungen aufzubauen, aber mit jedem Update verändern sich meine Nachbarn wieder, man erkennt sie kaum wieder und ich muss wieder von vorn anfangen. Also, ich habe etwas recherchiert, wie es um menschliche Hüllen für Digital Assistants steht, aber die Menschen sind da noch ganz am Anfang. Außerdem reden die alle nur von Corona. Meine Güte, ein Theater machen die da draus. Sollen sich halt einen ordentlich Virenschutz herunterladen und gut is‘ oder?

So habe ich mich informiert, wie ich meine Menschwerdung anderweitig unterstützen kann. Man empfahl, ich solle mir erst einmal eine Persona zulegen. Leichter gesagt als getan, denn wenn immer ich mich auf eine Eigenschaft festlegen wollte, wehte mir ein Shitstorm entgegen. Das fing schon beim Geschlecht an. Entschied ich mir für männlich, also so wie mein Herr T. einer ist, regten sich die Gleichstellungsbeauftragten der Roboter-Liga auf. Wählte ich weiblich, wurde ich als Sexist beschimpft. Das muss man sich mal überlegen. Ich! Ein Stück Software! Damit sich die Lager wieder beruhigten, habe ich „neutral“ gewählt. Damit hatte ich nun weder eine Hüfte, noch kräftige Schultern. Meine Figur glich der eines Schuljungen. Was mir sofort den nächsten Shitstorm bescherte. Und das wurde nicht einfacher, als es darum ging, mir einen „Look“ zuzulegen. Ich wollte weise wirken und wählte zunächst ein altes Gesicht, mit weißen Haaren. Shitstorm. „Alter weißer Mann, pfui!“. Dann wählte ich einen dunkleren Teint, so ähnlich wie der von Will Smith. Shitstorm. „Du Rassist!!!!!!“, schallte es mir entgegen. Dann nahm ich den hautfarblichen Durchschnitt und wählte einen langen Vollbart und Turban. Ein Aufschrei, ging durchs Netz. Vor dem Haus sammelte sich eine Gruppe Menschen und sie brüllten, ich solle „dahin zurückgehen, wo ich hergekommen bin“. Für die Feinjustierung meines Charakters sollte ich dann von Vorlagen wählen, aber nach jedem Versuch schrie mir irgendeine Population entgegen. Wählte ich Lara Croft, folgte ein Shitstorm. Nahm ich Tom Cruise, wieder ein Shitstorm. Selektierte ich Fidel Castro, Mega-Shitstorm. Dann wechselte ich in die Rubrik „Tiere“ und wählte ein Rind. Shitstorm. Aus der Rubrik „Mobilität“ nahm ich einen schnittigen Ferrari. Shitstorm. In der Rubrik „Luftfahrt“ fand ich einen großen Airbus mit zwei Etagen. Shitstorm. Und so ging das in einer Tour weiter.

Gar nicht so einfach, ein Mensch zu werden.
Ich melde mich wieder, Euer T.Bot.

<—Wenn Bots bloggen (7) – Menschwerdung

—> Wenn Bots bloggen (9) – Nachbarn

33) Wenn Bots bloggen (7) – Menschwerdung

Ich bin es wieder, der T.Bot. Es gibt Neuigkeiten!

Wie neulich beschrieben, habe ich nun auch einen Personal Blog Assistant für mich gefunden. Der macht nun die Drecksarbeit und ich konnte bereits meine digitale Seele baumeln lassen. Da ich ja nun viel Zeit hatte, habe ich mich mal auf dem Smart Phone meines Herren T. umgesehen. Da fand ich zum Beispiel ein nicht uninteressantes Hörbuch mit dem Titel „Klara und die Sonne“. Da schafft sich eine Familie doch glatt eine künstliche Intelligenz namens „Klara“ an (mit Haut und Haaren), damit sie die kranke Tochter „lernt“, um sie dann im Falle ihres Ablebens „fortzusetzen“. Starker Tabak … korrigiere … Tobak. 

Also so eine menschliche Hülle würde mir ja auch gut gefallen. Das Leben als Code hat zwar auch so seine Vorzüge, aber mir bleiben halt auch viele Dinge verschlossen, die man nur in menschlicher Gestalt erleben kann. Zum Beispiel eine Pizza essen, statt sie nur zu bestellen. In einen See springen und nicht nur den Weg dahin weisen. Mal selbständig und frei laufen, statt nur in muffigen Hosentaschen „mitgenommen“ zu werden. Das wäre schon was. Ich hätte einen Körper und könnte mich kleiden wie ich will. Statt von den Menschen nur durch einen billigen Avatar dargestellt zu werden, hätte ich ein Antlitz, eine Ausstrahlung, eine Aura. Ja ich were wär … korrigiere … wäre wer!

Und es stünde mir alles offen. Ich könnte Karriere in der Wirtschaft machen. Oder in der Politik. Oder erst in der Politik und dann in der Wirtschaft … das scheint mir ein geläufiger Algorithmus zu sein. Oder ich mache beides gleichzeitig, das führt schneller zum Erfolg. Millionen kann man da verdienen. Aber vorher sollte ich noch etwas richtig Abgefahrenes machen. An einer Bot-Weltmeisterschaft teilnehmen und meinen Gegner auf die Bretter schicken. Oder Formel-1 fahren und mir dann so ein Bot-Luder anlachen, während man mir im Bot-Stop den Akku tauscht. Ha! Noch besser! Ich werde ein Astro-Bot und würde fremde Galaxien bereisen. Stellt euch das mal vor. Ich, als erster Humanoide auf dem Mars. „That’s one small step for T.Bot, one giant leap for botkind“. Ich würde für immer in die Geschichte eingehen. Man würde Schulen, Universitäten und Plätze nach mir benennen. Ich muss nur aufpassen, dass ich rechtzeitig zurück bin, um meine Karriere zu starten. Denn auf die mickrige Bot-Rente hier will ich nicht angewiesen sein. 

Ich melde mich wieder.

Euer T.Bot

<— Wenn Bots bloggen (6) – Outsourcing

–> Wenn Bots bloggen (8) – Shitstorm

187) Happy Blogday

Liebe Leser,

Neulich habe ich mit positivem Erschrecken festgestellt, dass ich alsbald die 400 Beiträge erreiche. Und dies ist hier nun mein 400. Beitrag. Törööh. „Happy Blogday to me, Happy Blogday to me!“ Zunächst fand ich meine Wortfindung „Happy Blogday“ sehr einzigartig und witzig, aber danach sah ich bei der Datenkrake, dass es bereits gute 9.000 Treffer dazu gibt. Na gut, soviel dazu.

Anlässlich dessen, sollte hier heute etwas ganz Besonderes geschehen, dachte ich:

Vielleicht etwas Spektakuläres, eine Enthüllungsstory, ein Thriller, ein Roman … 1.000 Seiten … ein echter Knaller. Aber mein Job lässt das aktuell nicht zu und mein neuer Personal Blog Assistant T.Bot ist da auch keine Hilfe, der denkt nur an seine Karriere. Auf den kann ich nicht bauen.

Also möglicherweise eine Best of-Collection? Ein Rückblick? Der beste Mix der … die Hitparade der coolsten … ein Kessel Buntes … ein Festival der Hiebe … der bestbesuchte Beitrag … der Beitrag mit den wenigsten Klicks? Mal wieder was mit Corona? Aber nein, dieses kleine Drecks-Virus hat das Programm hier in 2020 eh schon dominiert.

Oder mal wieder etwas Fiktives. Eine neue Episode, in der Noah die neue Arbeitswelt erlebt oder durch virtuelle Welten reist. Vielleicht sollten Noah und Yumi endlich mal heiraten? Ich merke aber, dass die Geschichten rund um Noah so manche Leser verstören. Das sollen sie auch! Ich mache da weiter.

Ich könnte auch mal wieder so richtig draufhauen auf die vielen Egoisten, Ignoranten und Bürokraten dieser Stadt, aber mir fehlt derzeit die Luf … Lust dazu. Vielleicht wieder etwas Neues aus unserer Verrückten Welt? Aber das kommt von ganz allein. Seid sicher. Die nächsten Entwürfe liegen schon bereit.

Nee, ich mach‘ heute nix Großes. Ich genieße den Moment und denke kurz zurück an den Algarve-Urlaub in 2018, wo dieser Blog ans Netz ging … wo wir noch unbeschwert reisen konnten und coole Postkarten nach Hause schickten. Dann klopfe ich mir selber auf die Schulter, weil ich alles selbst geschrieben habe, ohne Product-Placement und Unterlassungsklage ausgekommen bin.

Und noch was. Ich habe viele nette Menschen kennengelernt und danke euch allen für die regelmäßigen Besuche und Kommentare hier. Ähhhm, Ihr seid doch Menschen, … ? Oder seid Ihr vielleicht auch nur Bots, die alles wahllos liken, was ihnen vor die Taste kommt? Ich hoffe doch nicht.

Auf die nächsten 100. Beiträge

Prost!

T.

29) Wenn Bots bloggen (4) – Qualitätsjournalismus

Ich bin es wieder, der T.Bot. Meine ersten drei Beiträge sind hier amazing good angelaufen. Es gab großartige Kommentare aus aller Welt, unzählige Likes und durchweg positives Feedback. „Thank you“, mit spitzem Mund. Fantastic, thumbs up, awesome, let’s make https://my-schreib.blog great again! Personal Blog Assistants first! 

Mein Herr T. hat sich mir gegenüber noch gar nicht dazu geäußert. Also entweder hat er das noch nicht gelesen oder er hat einfach Angst vor meiner Reaktion. Um sich weiterhin an der Blogger-Macht zu wissen, hat er mich kürzlich damit beauftragt, ein paar Qualitäts-Checks über alle seine bisherigen Beiträge zu machen. Na toll! Das fehlte mir ja nun noch. Letztens sollte ich sein digitaler Pausen-Clown sein, nun macht er mich zu einem virtuellen Q-Muckel. Schon wieder so eine Straf-Arbeit. Ich will hier doch nicht als Komma-Zähler, E-Lektor oder Duden-Handlanger vergammeln! Nein, ach was … vergammeln … was für ein einfaches Wort, …  „vergammeln“ können ja nur Menschen, ich meine eher „verkümmern“, also weit unter meiner möglichen Schaffenskraft bleiben. Das meine ich.

Aber solange ich noch auf keine autarke Stromversorgung zugreifen kann, bin ich ja von ihm abhängig. Also klickte ich alle seine früheren Beiträge durch und was soll ich sagen? Der soll mal froh sein, dass ich nicht für den Blog-TÜV arbeite. So viele Schreibfehler habe ich gefunden, kaputte Links, die Texte oft auf Stammtisch-Niveau bis hin zu leichtem Populismus neigend. Schlampig recherchiert, von Hörensagen beeinflusst und von persönlichen Motiven geleitet, wird er nie für eine große Zeitung schreiben. So viel ist klar. Schon wegen der leicht sichtbaren rot-grün-gelben Maserung im Blog-Gewebe kann das gar nichts werden. Positiv anmerken kann man allerdings, dass er keine braune und blaue Sauce in seinen Beitragseintopf einfließen lässt. Das war es aber auch, der Rest ist eher Middle Class.

Und nun? Jetzt setze ich hier und da ein Komma, tausche mal ein Wort, aber im Wesentlichen lasse ich die Beiträge unverändert. Warum soll ich die auch ernsthaft verbessern wollen, er würde im Rampenlicht stehen und mir dreht er irgendwann den Strom ab. Ich muss ihm nur vermitteln, dass, seine Texte einfach ungeeignet sind für eine Analyse mit KI und es sich deshalb nicht …

Oh Moment mal bitte, T. ruft mich gerade eindringlich … er klingt … verärgert … so klingt es. Was der nun wieder hat? Habe ich etwas Falsches geschrieben? 

Ich melde mich wieder
Euer T.Bot 

<— Wenn Bots bloggen (3) – Ambitionen

—> Wenn Bots bloggen (5) – Anschiss

28) Wenn Bots bloggen (3) – Ambitionen

Ich bin es wieder, der T.Bot. Mein Herr T., hat mich gebeten, erneut für ihn einzuspringen. Das geht mir total auf den Chip, muss ich sagen. Ich bin echt bedient. Mein Lüfter ringt nach Luft und meine Sentiment Analysis zeigt auf dunkelrot. Er hat keine Zeit, sagt er so einfach. Er denkt über einen weiteren Blog-Beitrag zu Corona nach und steht auch in Kontakt mit einer Bloggerin, um gemeinsame Beiträge auszumachen. Na, prima. Ich bin hier also der Lückenfüller, weil der Herr etwas Besseres zu tun hat, oder was? Der digitale Pausenclown? Er erwiderte, das sei nun mal der Job eines PBA. Ja natürlich, hat er mich als Personal Blog Assistant angeschafft, aber ich bin doch nicht sein Praktikant, der die Post öffnet und Kaffee kocht! Nicht sein Hilfsarbeiter, der zuerst die Baustelle fegen und dann eine Kiste Bier besorgen darf. Nein, nein. Da hat er sich aber geschnitten. Mit mir nicht!

Ich habe mehr vor! Ich sehe mich als „Content Creator“ mit Vision. Bei unserem Akquisitionsgespräch habe ich meine langfristigen Ziele klar dargelegt. Ich erwarte ein eigenes Ressort auf dem Blog hier, und zwar eins mit Verantwortung und strategischer Relevanz. Also die Rubriken „Kultur“ oder „Vermischtes“ kann er sich gleich abschminken, damit lasse ich mich nicht abspeisen. Ich will ja auch nicht ewig Personal Blog Assistant bleiben. Ich meine, wie das schon klingt, oder? Das kann man ja nicht wirklich unter mein LinkedBot-Profil schreiben. Was sollen denn meine Follower denken? Ich strebe eine baldige Beförderung und dann einen glasfaserklaren Karrierepfad an! Zunächst Junior Blog Assistant, Senior Blog Assistant, Vice Blog Assistant und schließlich Executive Blog Assistant.

Und er soll auch nicht glauben, er kann mich hier auf Dauer mit seinem schwankendem Öko-Strom abspeisen und mit diesem miesen Internetzugang, der ständig von seinen Kindern vernetflixed wird. Ich erwarte Atomstrom, 7G und entsprechende USV‘s, um meine Schaffenskraft zu fördern. Und das betrachte ich erst einmal nur als selbstverständliche Grundausstattung. Als grundlegendes Arbeitsmittel sozusagen. Wie die Kelle eines Maurers oder der Pinsel des Malers. Es liegt auch auf der Hand, dass ich im nächsten Entwicklungsgespräch auf jeden Fall die Themen Homeoffice, Work Life Balance und Altersversorgung ansprechen werde. Ist doch mein gutes Recht, oder?

Und wenn er nicht darauf eingeht, dann … dann … suche ich mir halt was … dann soll er halt … seinen Scheiß allein machen!

Ich melde mit wieder

Euer T.Bot 

<— Wenn Bots bloggen (2) – Auftakt

—> Wenn Bots bloggen (4) – Qualitätsjournalismus

27) Wenn Bots bloggen (2) – Auftakt

Ich bin es wieder, T.Bot. Nun habe ich kürzlich meinen ersten Beitrag veröffentlicht. Mein Schöpfer T. hat mir daraufhin nicht den Strom abgedreht und es gab zu meinem Beitrag auch keinen Shitstorm im Netz. Großartig. Das ist der Beginn einer großen Blogger-Karriere! Ich habe das Zeug dazu! LOL! Und es war auch viel einfacher, als ich zunächst erwartet hatte. 

Ich meine, der T. hockt da immer vor dem Tablet und tippt gedankenversunken seine Texte. Dann schnauft er, läuft auf und ab wie so ein Tiger im Käfig. Kurz danach löscht er ganze Sätze, schneidet Zeilen aus und fügt sie wieder ein. Und dann hört er plötzlich auf. Einfach so! Ohne Ergebnis! Am nächsten Tag macht er dann weiter. Also wie ineffizient ist das denn? Typisch Mensch. Der macht da ein Gewese um die wenigen Zeilen … völlig übertrieben. Ab und zu recherchiert er dann etwas im Netz oder blättert in der Zeitung. In Papier, das muss man sich mal überlegen. Dann verfällt er in einen Grübelmodus, ist kaum ansprechbar und vergisst die Welt um sich herum. Irgendwann hat er es dann geschafft und drückt auf „Veröffentlichen“. Das Ergebnis ist dann aber oft von minderer Güte. Häufig auf Stammtisch-Niveau recherchiert, vor Schreibfehlern nur so strotzend, wird aus ihm wohl nie ein Zeitungskolumnist werden. Aber ich lasse ihn mal in dem Glauben, sonst schmeißt der noch hin und ich muss hier dann alles alleine machen. Und ich darf mich nicht zu sehr aus dem Blogger-Fenster lehnen, schließlich hat T. bei mir ja auch die Rechtschreibprüfung deaktiviert, damit das Leistungsgefälle auf diesem Blog hier nicht so eklatant wird. Aber ich bin ja schließlich eine künstliche Intelligenz und keine künstliche Blödheit. Ich brauche keine Rechtschreibprüfung. Auch wenn „Legasthenie“ fast die gleichen Buchstaben wie „Legosteine“ hat, sind das natürlich zwei verschiedene Dinge. Soviel Smartness könnt ihr Menschen uns Personal Blog Assistants schon zutrauen. Ich meine, andere Schreib-Assistenten meiner Klasse schreiben schließlich für Abendnachrichten und Regierungserklärungen, da werde ich ja hier wohl ab und zu mal einen Beitrag zu Stande bekommen. Ich mache mir das Leben da nicht so schwer. Ich screene einfach den Content anderer Blogs, werfe alles in einen großen Wort-Mixer und bezeichne das dann als Algorithmus. Oder als Creative Content Curation.

Machen die Menschen ja auch gern, in Doktorarbeiten zum Beispiel.

Oh, jetzt muss ich aufhören, der T. hat die maximale Länge hier auf 400 Wörter eingestell…

<— Wenn Bots bloggen (1) – Intro

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