248) Das Jahr 2050 – Teil 2

Wie vor ein paar Tagen gepostet, hat mich das Buch „Deutschland 2050“ von Nick Reimer und Toralf Staud kalt erwischt. Oder sollte ich doch lieber sagen „heiß“ erwischt? Ich will hier nicht das ganze Buch wiedergeben, nur ein paar Stichworte notieren und euch empfehlen, das Buch zu lesen oder zu hören.

Vorab schon mal: „Zieht euch warm an“ … oder besser doch nicht …:

Kapitel 1-3:
—> Teil 1 des Beitrags

Kapitel 4 „Wasser“:
—> Starkregen und Überflutungen im Wechsel mit Dürren und Wasserknappheit

Kapitel 5 „Wald“:
—> 
Waldsterben, Waldbrände, Zerstörungen, Rauch, Atembeschwerden

Kapitel 6 „Städte“:
—> Hitze, Smog, mangelnde Kanalisation, Flächenversiegelung, fehlende öffentliche Kühlräume

Kapitel 7 „Küsten“:
—> Erosion, Eisschmelze, Anstieg Meeresspiegel … wer etwas „spielen“ mag kann sich hier mal die Simulationen anschauen https://sealevel.climatecentral.org/maps/

Kapitel 8 „Verkehr“:
—> Verkehrskollaps, Infrastrukturschäden bei Bahn, Straße und Schifffahrt, gigantische Mehrkosten für Unterhalt und Aufrüstung

Kapitel 9 „Wirtschaft“:
—> Lieferketten und Warenströme unterbrochen, Knappheit an Rohstoffen, Kühlung von Industrieanlagen, Überhitzung von Leichtbauhallen, Havarien, Produktionsausfälle

Kapitel 10 „Landwirtschaft“:
—> Metan-Ausdünstungen der Viecher, Ernteausfälle, Schädlinge, Spätfröste, neue Sorten müssen gefunden und Bauernregeln neugeschrieben werden, das „flüssige Gold“ der Zukunft ist nicht mehr der Wein, sondern das Wasser. Schluck

Kapitel 11 „Energie“:
—> 
Unterbrechung der Energieversorgung, wenig stabiler Wind, mehr Sturm, Hagel auf Solar-Dächern, instabiler Boden, steigende Energiebedarfe durch elektrische Mobilität, Klimaanlagen und Server-Parks 

Kapitel 12 „Tourismus“:
—> 
Viktoriafälle trocken, Sandstrände verschwunden, Ski-Paradiese, Luftkurorte, Tauchreviere futsch, Bangkok unter Wasser, Jakarta und Venedig komplett weg, Mittelmeerraum unerträglich heiß, Erholungsurlaub im Norden hat Konjunktur

Kapitel 13 „Sicherheit“:
—> Feuerwehren überfordert, Katastrophenschutz aus dem letzten Jahrtausend, Waldbrände, Hagel, vermehrte Blitzeinschläge, Zwischenstaatliche Verteilungskämpfe, Arktis-Konflikt unter NATO-Beteiligung, Food Riots, Ungekannte Migrationen und Menschenströme in mildere Gefilde …

…. ich höre jetzt mal besser auf.

Ich muss das erst einmal sacken lassen, aber eines wird klar, es wird verdammt ungemütlich hier bei uns. Und noch einmal sei gesagt, dass es sich bei dem Buch nicht um Science Fiction handelt

Mir ist völlig schleierhaft, wie wir diese Baustellen als Gemeinschaft meistern und bezahlen wollen, wenn wir noch nicht einmal so einen blöden Virus „trockenlegen“ bzw „ausräuchern“ können.

Ich melde mich noch einmal dazu

<— Das Jahr 2050 – Teil 1

—> Das Jahr 2050 – Teil 3

13 Kommentare zu „248) Das Jahr 2050 – Teil 2

  1. Ich hab das Buch ja vor einiger Zeit auch gelesen und ich war ähnlich geschockt wie du.
    Noch mehr: die Autoren hatten im Jahr 2007 schon ein Buch zur Thematik herausgebracht! Wenn heute gesagt wird: diese Dramatik konnten wir nicht ahnen (auch das ähnlich wie bei der Pandemie), dann müssen die sich ja echt vera….t vorkommen.

  2. Ich halte das für durchaus realistisch. Manchmal überholen sich solche „Vorhersagen“ ja auch noch selber, siehe George Orwell. Und wenn wir es nicht mal hinkriegen, z. B. das Tempolimit selber zu machen, wenn es schon nicht von oben kommt, dann sehe ich schwarz. Die Bedrohung ist wohl noch nicht konkret genug, trotz Hochwasser und anderen Ereignissen. Und selbst dann…
    Gestern habe ich die Geschichte gehört, wie ein Patient eine dringend nötige Intensivbehandlung verweigert hat, weil er die Diagnose Corona nicht glauben wollte…. dazu fällt einem dann irgendwie nix mehr ein. „Stellen Sie erst mal die richtige Diagnose, bevor Sie mich behandeln“ hat er den Arzt angeranzt. Er wird diese Verweigerung vermutlich nicht überleben und so ähnlich befürchte ich das auch für das, was da auf uns zukommt, wenn wir nicht endlich die Tatsachen realisieren und handeln

    1. Tja, da haben wir Menschen wohl echt einen Gendefekt oder? Würde man uns glaubhaft erklären, der Klimawandel ist nur eine Laune der Natur und die Covid-19 Erkrankung wäre eine Lungenentzündung, würden wir vermutlich mit aller Macht geschlossen dagegen ankämpfen …

      1. In Österreich ist teilweise ein Pferdeentwurmungsmittel ausverkauft, Leute liegen mit Vergiftungen im Krankenhaus, weil sie das Zeugs gegen Corona fressen. Aber sich nicht impfen lassen, weil man nicht weiß, was drin ist…. Gendefekt wäre da noch eine freundliche Erklärung

      2. Im Ernst? Ist es wenigstens Vegan? Oh man, am liebsten würde ich ja lachen, nur wenn ich dann so nachdenke, welche Challenges noch so vor uns liegen … da wird mit Angst und Bange. Letztes Jahr um diese Zeit, habe ich mich in einen Winterschlaf gewünscht. Es ist mal wieder so weit.

  3. Gruselig. Danke für den Link zu den Simulations-Karten. Ich arbeite gerade an einem Romanprojekt, das noch weiter in der Zukunft spielt. Aber ich versuche, nicht ganz so düster auf die Zukunft zu sehen. Trotzdem … wir haben noch dieses Jahrzehnt langsam in die Gänge zu kommen. Es passiert zwar was, aber leider nicht genug.
    LG, Tala

    1. Danke fürs Lesen und für den Kommentar. Vor kurzem habe ich 6 Degrees gelesen/gehört, d.h. Ist noch mal ein paar Nummern schärfer. Aber egal, irgendwie so wird‘s wohl kommen, wenn „wir“ nix tun

      1. Ja, das „wir“ ist die Herausforderung. Die Menschheit ist nun mal kein richtiges „Wir“ und es gibt immer genug, die vielleicht denken „mich betrifft es eh nicht mehr“ oder „ich siedel auf dem Mars“.

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