Liebe Leser, auch die :innen und :außen, heute ist ein besonderer Tag, denn ich möchte einen Gastbeitrag von FreeDobby vorstellen. Sie ist Schülerin an einem Berliner Gymnasium (was bald in sich zusammen fällt vermute ich 😉 ) und veröffentlicht den ersten englischen Beitrag hier in meiner kuscheligen Privat-Bloggerei. Damit kommt hier gleich zu Beginn des Monats April etwas mehr Qualität rein!
Tipp: Wer keine englischen Texte lesen mag … die Online-Übersetzer liefern erstaunliche Ergebnisse.
Beginn Gastbeitrag von FreeDobby:
Briefly, I wrote this based on an essay for my English class, so I only picked out a few prejudices. This is mainly about the countries in Europe here, as that was my teacher’s assignment. I didn’t go further into racism or other important issues because there is so much to discuss about, it deserves at least a separate post. I myself do not stand behind these prejudices, I just wanted to emphasise it a bit exaggeratedly so that the seriousness becomes conscious. There are much more important superficial prejudices to think about and to make sure that they are reduced. If any of these apply to you or your home country, don’t take offense, I just want to draw attention to the issue as I think it is far too often suppressed. Enjoy.
Prejudices got very common. Most people have pictures of people and their countries in their head, like British people always drink tea and are very polite or American people are always casual and open. I think that is a huge problem. Suppose you want to travel. Your family is doing suggestions where to go. With every country they enumerate you have biases in your mind about the country and the people there. Like: „Oh no, not Germany, the people there are so stuffy and punctual.“ or „No. Not Italy, half of the Italians are in the mafia.“ or „Belgium, the people there are just eating chocolate, aren’t they?“ I think most people aren’t doing this on purpose, it just comes up to their mind because they’ve heard those things in their everyday life.
And it’s not just the people in the different countries, also among the population itself. You often get judged before you’ve even met that person, and maybe if you think about it, you catch yourself doing the same. It doesn’t matter where you are: on the streets, at school/work or on the train, people will always have a picture of you in mind, they think they know you. Your character, your hobbies. They think they know you, even though you might have been standing several meters away. They judge you by your look, by your style, your skin color and your body. Isn’t that superficial? And also nasty? An example, a harmless one, that is really common in my generation and that I experienced several times: You and your friends are changing rooms at school. You are walking by a person reading a book and instantly think: „Oh, she‘s a nerd. I bet she does nothing else but learning in her free time, with her you can’t have fun.“ Perhaps she just wants to study further, she wants to graduate and wants to go to a good university. Maybe she just wants to understand the world. Is there something wrong with that? No. If you would‘ve just gone to her with an open mind, perhaps you would be friends today because she isn’t who you first thought she was.
I think without prejudices life would be much easier. If you once have those biases, you can’t really switch them off, so please prevent yourself from getting those. Try, the next time you will have a conversation with a stranger or you will just look at him, to think of him with a clear mind without judging.
You don’t know what life has in store for you!
Ende Gastbeitrag von FreeDobby
FreeDobby freute sich auf Feedback, gerne unten kommentieren, ich leiter weiter.
Vielen Dank hierfür! 🙂 Ich bin ganz bei FreeDobby: Es würde viel leichter sein. In dem Wissen, dass Vorurteile Gedanken entspringen, die zu Erfahrungen/Meinungen Anderer gehören und wir sie lediglich zu einer Geschichte gemacht haben, die wir uns erzählen, fühlt es sich schon etwas leichter an. Nun braucht es “nur” noch das Erkennen dieser in uns und den Schritt ins Ungewisse, indem wir eine eigene Geschichte, unsere Wahrheit, schaffen – und Vorurteilen entgegen treten. Manchmal braucht es dafür einen Mutausbruch. Manchmal eben auch lediglich Offenheit, Neugier und Wohlgesonnenheit anderen gegenüber, die vermeintlich anders sind als wir. Und manchmal merkt man dadurch sehr schnell, dass Geschichten anderer nicht immer wahr sind. Zumindest kenne ich mehr als ein Dutzend Deutsche, es nicht so mit Pünktlichkeit haben. 😉
Hallo Synke, danke für die Rückmeldung, bin ganz deiner Meinung. 🙂
Liebe Grüße FreeDobby
Ein großartiger Beitrag mit sehr wahren Punkten!
Wir hatten in unserer Firma sogar mal eine Fortbildung darüber, welche Nationalitäten welche kulturelle Ausrichtung haben, von extrem casual bis extrem formal. Das hilft vielleicht, Verhalten grundsätzlich besser zu verstehen und peinliche Fettnäpfchen zu vermeiden. Aber es tut dem einzelnen Menschen unrecht. Denn die Unterschiede zwischen einzelnen Menschen innerhalb eines Kulturkreises sind wahrscheinlich größer als die Unterschiede zwischen den Kulturen. Ich kannte einen Italiener, der verhielt sich schwäbischer als alle Ur-Schwaben zusammen.
Also, immer offen bleiben und genau schauen!
Vielen Dank für das tolle Feedback für meinen ersten Blog-Beitrag.
Grüße aus Berlin
FreeDobby
Ähre wem Ähre gebührt. Oder so ähnlich. 😏
Ein sehr schöner Beitrag, der ein sehr wichtiges, aber auch schwieriges Thema behandelt. Es ist aber ein guter Schritt, sich darüber klar zu werden und auch darüber zu reden. Herzlichen Dank dafür. Ich freue mich auch sehr darüber, dass das ein Thema in der Schule ist 🙂
Leider hat es sich als evolutionär sinnvoll herausgestellt zu erkennen, ob Menschen der eigenen Gruppe angehören oder nicht. Insofern ist diese Gruppenbildung/Klassifizierung ein automatischer Prozess, den wir gar nicht bewusst steuern können. Das wird ja auch erst dann problematisch, wenn wir den „anderen Gruppen“ Eigenschaften zuschreiben und die Gruppenmitglieder mit diesen identifizieren. Besonders gravierend ist es, wenn es sich um negative Eigenschaften handelt. Aber auch die Zuschreibung positiver Eigenschaften ist nicht immer so hilfreich. Diese Zuschreibungen laufen leider auch noch überwiegend im unbewussten Bereich ab. Aber – und das drückt der Beitrag ja sehr schön aus – wir haben es in der Hand, auf unser Handeln (auch unsere Sprache) zu achten und daran zu arbeiten, uns das Verwenden der Stereotype abzugewöhnen. Das ist ein dauerhafter Prozess, denn die Anlage, Stereotype zu bilden, wird leider noch für viele Generationen in uns bleiben.
Der Beitrag ist ein wichtiger Beitrag zum besseren Umgehen mit unseren „Anlagen“ 🙂
Vielen Dank für die Rückmeldung und die Denkanstöße.
FreeDobby
Gerade wir, die wir vermutlich glauben, weitestgehend vorurteilsfrei zu sein, sollten schon auch genauer hingucken. Die Vorurteile sind ja nicht immer die großen Klischees.
Danke Frau Momo fürs Feedback, ich leite das weiter