78) Postkarte aus Trier

Die zweite Etappe unserer Mittel-Süddeutschland-Tournee brachte uns nach Trier. Deutschland ältester Stadt. Über 2000 Jahre alt. Hut ab. Und auch hier gab es wieder einige Skurrilitäten zu entdecken.

Eine alte Stadt hat natürlich auch alte Häuser, manche sind mit der Zeit gegangen, andere hängen noch in der Vergangenheit rum. Bei dem folgenden Gebäude haben wir lange gerätselt, was wohl die Innschrift bedeuten würde. C0F311ED-A610-47AD-9F04-E60DF7C1136B

Und auf einmal war es glasklar, die Übersetzung stand ja am linken Gebäudeteil. „BeautyTec“. So einfach. Man geht da rein und dann kommt man als geliftete junge Frau mit Baby wieder raus.

Dieser Klotz hier, aus dem Jahr 170 n. Chr, sollte sich aber bitte mal den Diskussionen der Neuzeit stellen. Der Name geht nun mal einfach nicht mehr. Kommission gründen und umbenennen! „Porta N***a“ zum Beispiel oder „Portal mit südeuropäischem Patinationshintergrund“

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Trier hatte auch schon früher mit Mangelwirtschaft zu kämpfen. Irgendwann einmal, da hatte die lokale Baustoffversorgung wohl keine Fenster mehr auf Lager. Also entschied sich der Bauherr kurzerhand für eine Tür statt Fenster. Was willst‘de machen. Muss ja auch mal fertig werden.

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Die Brunnen in der Stadt waren mir entweder zu kitschig oder zu rustikal. Dankenswerterweise hat der Bürgermeister die Brunnen gekennzeichnet, aus denen man besser nicht trinken sollte. Fasst hätte ich…

Der Immobilienmarkt in Trier ist mächtig unter Druck. Es gibt da durchaus ein interessantes Objekt, aber es fehlt an Fußbodenheizung und die Decken sind viel zu hoch. Ferner gibt‘s da kein vernünftiges Licht und auch kein WLAN. Und der Eigentümer will nicht verkaufen, so scheint es mir.

Berühmtester Sohn der Stadt ist Karl May … ähm … Richard Marx … nee … Karl Marx, natürlich. Der würde sich im Grabe umdrehen, wenn er sehen würde, wie mit Trüffel und seinem Gesicht heutzutage Kapital gemacht wird.

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Und da sich die Stadt ja „schon immer“ mit dem Schaffen des „Mohrs“ (autsch … schon wieder) auseinandergesetzt hat, brauchte es erst die Chinesen, die der Stadt in 2018 mal ein ordentliches Denkmal spendiert haben.

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Abschließen möchte ich mit einem Schaubild aus dem Museum-Karl-Marx-Haus (sehenswert), welches mich doch auch ein wenig an die Bloggerei erinnert.

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Morgen gehts weiter ins nächstgelegene Ausland …

9 Kommentare zu „78) Postkarte aus Trier

  1. Jetzt könnte ich zu jedem Bild was sagen, für alle gilt: Heimatgefühle. Trier ist besonders schön zur Weinernte im Spätsommer, aber immer einen Besuch wert – von Konstantin bis Marx 🙂 Gute Fahrt nach Saabrücken, für fünf Jahre unsere Heimat!

    1. Ja, ist ein nettes Städtchen und im Sommer bestimmt noch reizvoller. Morgen gehts erstmal nach Luxemburg und dann über Saarbrücken weiter nach …

  2. Ja, die alten Säcke, äh Städte haben es nicht so mit political correctness. Woke sein war seinerzeit noch nicht so angesagt 😁. Dir viel Spaß in Luxemburg und in meiner saarländischen Heimat!

  3. Du „… Also entschied sich der Bauherr kurzerhand für eine Tür statt Fenster.“
    In den 90er Jahren war ich bei einer Fahrradtour dort. JETZT habe ich es endlich verstanden. 🙂
    Mit Marx und seinem „Kumpel“ wird ja in Berlin in der Nähe vom Alex auch skulpturisch geworben. Aber hier – vielleicht hat das der KM mit dem „Kapital“ wirklich so gemeint wie es hier verwirklicht wird. Also bleibt er ruhig auf dem Rücken liegen und rotiert nicht.

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