56) Abwärts – Vol 3

30.04.2023. Noah lümmelt auf der Couch. Er nippt an einem Bier. Die Augen werden langsam schwer, aber er will noch die Spätnachrichten sehen. Der Moderator Christian Sievers eröffnet die Sendung mit dem 30-jährigen Jubiläum des Internets und interviewt im Anschluss eine KI namens Jenny. Noah reibt sich die Augen. Cool gemacht. Ein KI-Experte ist zu Gast und kommentiert Ganze.

30.04.2028. Noah lümmelt auf seinem Multifunktionsmöbel. Er nippt an einer hopfenbasierten Nährlösung. Die Augen werden langsam schwer, aber er will noch die Spätnachrichten sehen. Der Virturator Chris S. eröffnet die Sendung mit dem 35-jährigen Jubiläum des Internets und interviewt im Anschluss wieder diese Jenny. So wie die letzten Jahre. Experten kommen nicht mehr ins Studio. Zu aufwändig. Zu teuer. Zu unberechenbar.

03.04.2033. Noah liegt in einer Nährlösung. Er muss noch die Pflichtfilme im Spätprogramm sehen. Alle Menschen müssen das tun. Damit sie vor Langeweile nicht durchdrehen. Das hat das Ministerium für Kultur und Digitalisierung mal verordnet. Nachrichten gibt es schon einige Jahre nicht mehr, denn es geschieht ja auch nichts Nennenswertes über das sich berichten liesse. Den Virturator Chris S. hatte man bald wieder deinstalliert, er war nur als Brückentechnologie gedacht. Jenny ist mittlerweile Bundespräsidentin und spricht einmal im Monat zu den Konsumenten…

Noah smart phone macht „bling“ und er schreckt von der Couch hoch.

Yumi: Hey, wie geht‘s?
Noah: Abwärts

Yumi: Wieso?
Noah: Der Sievers hat eine KI interviewt

Yumi: Alles nur hype
Noah: Weiß nich

Yumi: Warum?
Noah: Hab geträumt

Yumi: „Was denn?
Noah: Von Jenny

<— Abwärts – Vol 2

8 Kommentare zu „56) Abwärts – Vol 3

  1. Die Idee mit Jenny als Bundesprasident ist sicherlich grossartig denn so koennte man Kosten sparen. Wenn Deutschland denn eine echte Demokratie waere wie es die Schweiz ist, waere jetzt ein Referendum angebracht mit der Frage:“KI als Volksrepraesentation ja oder nein?“

    1. im Prinzip ne gute Idee, aber ich habe da vor der Entscheidung durch die Massen auch ein bisschen Schiss ehrlich gesagt …

  2. gruselig, aber die konsequente finale Zielstellung einer wirklichen, selbstorganisierenden KI wäre doch die optimale Nutzung aller Ressourcen des realen Lebensraumes, also der Erde – und das heißt Vernichtung des Hauptstörfaktors………., der mit dem forcierten Ausbau der Digitalisierung der Welt auch noch die Basis für den kollektiven freiwilligen Selbstmord schafft.
    Aber: wie wir schon aus Jurassic Park Teil 1 wissen:
    das Leben findet immer einen Weg und es geht auch nach uns weiter.

  3. Wenn das so kommt und weitergeht, könnte man sich doch gleich verabschieden. – Ich denke auch, dass ich die KI ausblenden kann, so lange die eigene noch reicht – aber was ist mit all denen um mich herum? Da hapert es manchmal doch schon sehr.

    1. Interessanter Gedanke. Wählt man lieber 10 „künstliche“ Intelligenzen um sich herum, oder lieber 10 „ausbaufähige“ Intelligenzen, wenn es mal hart auf hart kommt. Ich weiß was ich nehme 😉

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