107) Zölle nach Augenmaß!

Die „alte“ kommt wohl in die Jahre. Schrammen, Geräusche, Verkalkung, erste Anzeichen von Inkontinenz. Also muss sie getauscht werden. Schnell war eine neue bestellt, ähnliche Bauart, deutlich jünger und etwas schlanker. Mitte der Woche wurde die Mischbatterie dann geliefert. 

Heute vollzog ich dann erste Versuche, die „neue“ in die familiäre Einbauküche zu integrieren. Bereits 13:00 Uhr begonnen, um noch bei Tageslicht zum Ende zu kommen, musste ich dazu zunächst die Frontplatte des Spülschranks entfernen, was für eine Fummelei, scheiße … ritsch … Daumen weh getan …. meine Güte … gib mir Maus und Tastatur … und eine andere Aufgabe bitte!

Dann galt es, auf dem Rücken krabbelnd in dem Unterschrank zu verschwinden, um die „alte“ mal von unten zu inspizieren. Ich nahm das Handy mit, um Bilder mit Blitzlicht von ihr zu machen und stellte mit Grauen fest, dass sie sich an einem riesigen, sechskantigem Überwurf-Dings-Bums festhielt. Also marschierte ich in den Keller, nach einem passenden Maulschlüssel suchen. Aber Fehlanzeige, so einen „Großen“ habe ich nun mal nicht … keine Kommentare bitte … . Eine Rohrzange hätte ich da noch … aber mit so etwas grobem, wollte ich der „alten“ nun auch nicht zu Leibe rücken.

Der Baumarkt des Vertrauens hat „aus Gründen“ an Sonntagen natürlich geschlossen, also kroch ich wieder in den Schrank, um wenigstens die Zeit nutzen, die Größe des nötigen Bestecks zu ermitteln.

Und flugs die KI befragt:

„Die Maulschlüssel-Größe entspricht dem Abstand zwischen zwei gegenüberliegenden, parallelen Flächen der Mutter (→ Schlüsselweite / SW).“

Man du Schlaumeier aus dem Silicon Valley, da kommt ich überhaupt nicht dran, um das auszumessen! Nicht mal ein Gynäkologe könnte das da vermessen!

Besorg mir eine andere Formel, aber flott, in zwei Stunden wird es dunkel!

„Selbstverständlich kein Problem … „Schlüsselweite (SW) = Eckenmaß ÷ 1,155“ … damit müsstest du die Größe des Schraubenschlüssel berechnen können.“

Eckenmaß? , vergiss es „Chatti“ Ich kann maximal eine Kantenlänge vermessen … vielleicht 20 mm … plus … minus … und mein Rücken tut mir schon weh. Mach hinne, Mensch!

„Kein Problem, hier eine andere Möglichkeit, die Schlüsselweite über die Seitenlänge zu berechnen: Schlüsselweite =  Seitenlänge × √3.“

Man, die Abiturientin ist außer Landes … der Stammhalter büffelt für Politik & Geschichte … ich liege hier im Spülschrank und Arbeiten über Kopf sind nun wirklich nicht mein Ding!

Also Abbruch, Escape, CTRL+Z, ALT+F4, die „alte“ muss es noch eine Woche machen, ich probiere es nächsten Samstag wieder, die „neue“ ans Laufen zu bringen.

Fortsetzung nicht ausgeschlossen …

106) Zeitumstellung – 2

Die Zeitumstellung hat doch wirklich etwas Positives, denn sie rückt für einen Tag hoch in die Top 5-Schlagzeilen in den Medien und Gesprächen. Die anderen Themen verschwinden dadurch natürlich nicht, aber immerhin gibt es zu den sonst so harten Brocken mal eine andere Sättigungsbeilage. Guten Appetit.

Und jeder hat etwas dazu zu sagen:

Da gibt’s die Verpeilten: „Wie jetze? Schon wieder? War dit nich’ erst? Muss ick jetzt vor- oder zurückstellen?“

Dann die mit den Weisheiten: „Im Frühling stellt man die Gartenmöbel vor auf die Terrasse, im Herbst wieder zurück an die Hauswand“. Hat halt nicht jeder einer Terrasse, deshalb bleibt das schwer zu merken.

Und die Schlaumeier,: „Also Wissenschaftler haben ja herausgefunden, dass das sowieso alles nix bringt, weißt du?“

Die Weltbürger: „Eine Stunde? Meine Güte. Macht doch nix, is‘ doch wie wenn de nach Lissabon oder Athen fliegst.“

Der Wutbürger: „Bevormunduuuuuuuung! Abschaaaaaffen!“

Der Blogger hier: „Oh, nerv … dann muss ich morgen wieder alle Uhren um Haushalt abklappern. Die manuellen die gehen ja noch, rauf auf den Hocker, einmal drehen und wieder runter vom Hocker. Aber diese blöde Mikrowelle und der Backofen …“

Das soll mal die Jugend machen …

Frühere Beiträge zum Thema:

105) Markenwahn

Auf die großen Themen habe ich aktuell, mal wieder, keine Lust. Ein paar Nachrichten um 05:30 Uhr, dann noch mal um 21:45 Uhr, das muss reichen.

Und Kommentieren? Dazu fehlt mir erst recht die Energie.

Also geht es heute mal wieder um die Widrigkeiten des Alltags. Denn die bleiben ja schließlich … zum Glück 😉

Das Amt verlangt einen Nachweis fürs große Kind.
Den kann man sogar „einfach“ online hochladen, wow.
Also fordern wir den Zettel im Franzosenland an,
und der kommt digital, „très rapide“, per e-Mail.

Nun also nur noch beim Amt hochladen,
mit der Online-Funktion des Personalausweises,
die wir natürlich nicht haben, weil nie Zeit,
und überhaupt immer was dazwischenkommt.

Also bleibt nur die Post, egal, Hauptsache weg,
Irgendwo haben wir noch gedruckte 85-er,
Reicht aber nicht, ein Brief kostet jetzt 95,
Zwei 85-er draufzupappen, wäre übertrieben.

Also Rechner hochfahren, bei der Post anmelden,
Und Passwort erneuern, na gut, muss halt sein,
Zehn Marken à 0,10 EUR auswählen, macht 1 EUR
Paypal anklicken … geht nicht.

Dann Kreditkarte wählen,
Mittlerweile abgelaufen,
Neue Karte suchen, Zahlen eintippen,
Drucker starten und die Marken drucken.

Schere holen, Marke ausschneiden,
Klebestift holen, Marke aufkleben,
Absender notieren, und nun aber,
Mal ganz flott zum Briefkasten.

Ach ja … wie schön.
Hätten wir doch einfach zwei 85-er draufgeklebt ….

Aber wollen wir mal nicht meckern,
denn es war ein großartiger Tag,
es hätte schlimmer kommen können,
denn immerhin …

War die Druckerpatrone war nicht leer,
die Schere lag an ihrem Platz,
der Klebestift war nicht eingetrocknet,
und anlecken musste man die Marke auch nicht.

Also … allet jut.

104) Doch noch nicht ganz blöd – Vol 3

Die folgenden Zeilen kommen leider nicht ohne die Nennung von Markennamen aus. Eigentlich widerspricht es den Statuten dieser Privat-Bloggerei hier, aber es geht nicht anders. Disclaimer vorab: Ja, ich habe einzelne Bekleidungsstücke von denen, aber alles selber bezahlt und nichts davon besonders hervorzuheben.

Die Mittags-Hitze Melaka‘s treibt uns in ein Shopping-Center. Während die XX-Exemplare unserer Reisegruppe in einem der Shops verschwinden, mache ich mich mal auf den Weg zum Klo. Vorsorglich.

Ich laufe an den Shops von „Sketchers“, „Puma“, „Vans“ vorbei und eine Etage tiefer noch an „Adidas“ und denke mir so: „Mensch, das solltest du mal dem Stammhalter stecken. Da findet der bestimmt etwas“. Das Klo finde ich nicht und eigentlich ist es auch unnötig, denn in Malaysia braucht man kein Keramik, man verdampft die Getränke einfach über die Haut. Also laufe ich zurück zum Stammhalter. „Du, ich habe Shops von „Sketchers“, „Puma“, „Vans“ und „Adidas“ gesehen. „Cool, lass uns gehen“ … erwidert der und ab geht’s.

Wir finden den „Adidas“-Store. Aber nichts spricht ihn an. „Du, hier gibt‘s auch noch einen Store von „Sketchers“, „Puma“ und „Vans“ … gleich hier nebenan … irgendwo“, sage ich. Aber die Shops sind verschwunden. „Ich bin doch nicht blöd man, die waren doch eben noch hier“, fluche ich. Das Schlimmste wäre jetzt, wenn der Stammhalter „Is’ nich’ schlimm Papa“ sagen würde … was er dann auch tut. Danke.

„Hey und wenn wir hier da ganze Nacht durchs Center laufen, wir finden diese Shops“, behaupte ich selbstbewusst. Und wir laufen und laufen, zwar nicht die ganze Nacht, doch beachtliche Zeit. Leider finden wir die Shops nicht, und keine Info-Tafel, keine Service-Kraft die wir fragen könnten. So langsam zweifele ich an mir selbst.

“Und wenn die Shops vielleicht oben im Erdgeschoss sind“, fragt der Stammhalter …?„

Öhm, ja … also hätte ich die erste Hälfte des Beitrags hier genauer gelesen, wäre ich auch drauf gekommen.

Es gibt sie also doch … und ich bin noch nich‘ ganz blöd …

103) Aber doch bitte nicht zur Post!

Selten kommt es vor und dann aber blöderweise kurz vor Ostern. Ich hatte Teile bestellt, um eine Leckage in der Sommerresidenz zu flicken. Und dann wurde ich per e-mail informiert, dass das Paket in der Post-Filiale abgelegt wurde.

Oahhhhhhh bitte nicht bei der Post.

Von mir aus können die das Paket …

  • Im Wettbüro
  • Im Pfandhaus
  • Im Shisha-Café
  • Bei der Zahn-Chirurgie
  • Im Thai-Massagesalon
  • In der Bahnhofsmission
  • Im CDU-Wahlkreis-Büro
  • Beim Gastroenterologen
  • Auf dem Kreiswehrersatzamt

… abgeben.

Ich suche wirklich die unmöglichsten Orte auf, um mein Paket zu holen, aber doch nicht unsere zuständigen Post-Filiale!

Diese mickrige Außen-Büro,
in einem ehemaligen Ladengeschäft,
wo man überhaupt nicht parken kann,
die Leute draußen Schlange stehen,
als gäbe es stiegenweise Kuba-Orangen
oder einen Karton voller „Schaumküsse“ aus Grabow,
nur um dann vor 1,3 Schalterbeamten auf die Knie zu gehen.

Vielleicht sollte ich „unbekannt verzogen“ melden und dann einfach neu bestellen?

Aber ich lese die e-mail der DHL noch einmal und meine Stimmung hellt sich auf. Nicht bei der offiziellen Post-Filiale wurde die Sendung abgegeben, sondern beim >Späti mit DHL-Lizenz. Große Erleichterung macht sich in mir breit. Die Berliner Späti‘s, sind das Backbone für Dienstleistung und Nachbarschaftskontakte. Dienstleistungsorientiert, effizient und meistens „open“ für alles. Von mir aus sollen die Späti‘s auch die Lizenz vom >Bürgeramt oder für das Ausstellen von >Anwohnerparkausweisen kriegen.

Dann läuft das wenigstens.

PS: Titelbild via WordPress KI

102) Waschen, trocknen, legen

Keine Lust auf Geo-Politik? Yep, ich auch nicht. Es gibt aber noch andere Themen. Die treue WaMa hat den Geist aufgegeben. Mit plötzlicher Inkontinenz und Mundgeruch wurde sie jedoch deutlich älter, als das deutsche Versandhaus aus dem sie vor …. 15 Jahren geliefert wurde. Und da sie ihr Wasser auf dem angrenzenden Parket verteilte, ging beim Hausherr die rote Lampe an. So etwas toleriert er nicht und bestellte „mal eben so nebenbei“ ein neues „Wasch-Trocken-Dings-Bums-Gerät“ … egal was … Hauptsache schnell. Er liebt Entscheidungen. So geschah es dann.

Die „neue“ wurde geliefert, die beiden starken Jungs mit Mediamarkt-Hintergrund trafen auf einen verwunderten Hausherr, der in diesem Moment erst den Unterschied zwischen „Waschtrockner“ und „Wäschetrockner“ kapierte. Ein Detail mit nennenswerter Wirkung. Die Jungs wollten die Maschine natürlich loswerden, „Auftrag ist Auftrag“, also fädelte der Hausherr die Retoure danach selber ein. Lief ohne Probleme, kannst‘de nich‘ meckan.

Nun ist eine „andere neue“ da:

  • Auffällig leise, mit Touch-Display.
  • Als ich die schwarze Matte unterlegen wollte, schüttelte der Träger den Kopf. Macht man nich‘ mehr. „Habn’sie extra gekauft? Könn‘se gleich in‘n Keller bringen“.
  • Die Bedienung ist recht simpel, ich muss keine Gradzahlen mehr kennen, „wische“ nur noch zwischen verschiedenen „Options“. Es gibt sogar ein Sportprogram, Licht in der Luke und WLAN … wozu auch immer.
  • Sie wandert auch nicht mehr durchs Bad oder >piept nervig wenn sie fertig ist. Sehr gut.
  • Bislang hat sich noch keiner gefunden, der die Transport-Folien und Energy-Saving-Aufkleber abpopelt … aber mal sehen … in den Weihnachtstagen vielleicht, sie wäscht ja auch so.

ABER für den Preis liebe Leute … würde ich in 2025 noch etwas mehr erwarten.

Folgende Programme fehlen:

  1. Ausräumen
  2. >Socken-Paare suchen
  3. >Aufhängen
  4. Zusammenlegen
  5. Einsortieren oder … WhatsApp-Nachricht … an die Jugend

101) Hat das jemals einer benutzt? 

Die Frage stelle ich mir recht oft, wenn ich Produkte benutze. Da haben hochbezahlte (?) Produkt-Designer anscheinend viel (?) Zeit in die Optik investiert, als es aber um die reine Handhabung ging, war vermutlich schon Freitagnachmittag. Am meisten ärgert mich das dann, wenn man eben keinen Billo-Kram aus Fernost kauft, sondern sogenannte Markenware.

Ein paar Beispiele:

Vor Jahren hatten wir uns mal ein neues Kuppelzelt angeschafft, von J* einem renommierten Hersteller für Outdoor-Equipment. Die Reißverschlüsse waren dermaßen bescheuert gebaut, dass man immer zwei Hände brauchte um sie zu öffnen. Entweder will man aus dem Zelt raus oder wieder hinein. Wer jemals Zelten war, der weiß, dass man immer irgendetwas in den Händen hat, was man ungern im Dreck drumherum ablegen will.

Beim Staubsauger von S* und auch bei dem Akku-Schrauber von B*, beides Deutsche Hersteller, muss man bei einem Mechanismus einen Teil von sich wegschieben, während man ein anderes Teil an sich heranziehen muss. Sorry, das kriegt mein Kopf nicht hin. Beide Funktionen sind nicht sicherheitsrelevant, also kann ich mir das nicht mit einer Kindersicherung erklären, sondern einfach nur damit, dass die Dinger niemals im echten Leben getestet wurden.

Meine kleinen Unterwegs-Kopfhörer von B* haben einen tollen Klang, mag ich wirklich, nur warum sagen die mir nur beim Anschalten, dass die Batterie nur noch 10% geladen ist, statt beim Ausschalten. Das macht doch gar keinen Sinn. Vor ein paar Monaten habe ich neue Jogging-Kopfhörer von A* in die Tonne geschmissen, weil die Dinger bestimmte Funktionen nicht mehr mit gesprochenem Text bestätigten, sondern nur noch mit „dideldum“ oder „dadadi“. Woher soll ich denn wissen was „dideldum“ und „dadadi“ bedeute?. Die aktuellen Laufkopfhörer von T* sind auch Misst. Zum einen gibt‘s da nur noch drei Knöppe, die man jeweils 1,2,3,4,5 drücken muss um irgendetwas zu erreichen. Ich will doch keine Bedienungsanleitung mitnehmen, Mensch! Zum anderen, sind die Knöppe so flach gebaut, dass man sie beim Rennen kaum ertasten kann.

Ich wäre für ein neues Label.

„Real-Life approved“
Oder
„Praxis Check – Nicht nur schön, sondern auch brauchbar.“

100) Sekundenbruchteil-Momente 5

Habe lange nichts mehr über die winzigkleinen Momente geschrieben, die an sich nicht mal eine Sekunde brauchen, aber große Wirkung haben können.

Hier wieder ein paar gesammelte Momente der letzten Wochen:

  • In Eile über den Bahnhof hetzen, auf eine Rolltreppe springen, um dann beim Landen zu merken … dass die still steht.
  • Im Aufzug spontan in die Knie gehen, um die Schnürsenkel zu binden … und meinen, man schafft das schon in der noch verbleibenden Zeit.
  • In einem Meeting oder auf einer Familienfeier ein Statement abgeben, wo man noch während des Sprechens merkt, dass gleich jemand an die Ecke gehen wird … man aber nicht mehr abbiegen kann.
  • Durch unwegsames Gelände flitzen und kurz nach dem der eine Fuß abhebt und bevor der andere aufsetzt feststellen … dass das nicht gut gehen wird.
  • Zum späten Abend, ganz leise aus der Hose aussteigen … und sich mit einem Fuß im Gürtel verfangen.
  • Nach einem langen Tag in eine Hotelzimmer kommen … und hinter sich die Tür ins Schloss fallen lassen.
  • Bei Sauwetter endlich am Auto ankommen, reinspringen, die Tür zuschmeißen … und für einen Moment nichts tun außer … ausatmen.

Ach ja, jeder Moment so kurz und klein …

<— 59) Sekundenbruchteil-Momente 4

99) Den Schlüssel durch die Ritze ziehen

Keine Sorge es bleibt jugendfrei. Aber was bei dem einen oder anderen vielleicht wohliges Kribbeln verursachen mag, regt bei mir nur Horrorfantasien an. Mehr nicht. Da kommst du nach Hause, leerst den Briefkasten, hast Briefe in der Hand, deinen Schlüssel und einen Abholschein für ein Paket. Ich rufe den Aufzug und halte auf halber Strecke. Ich klingele beim Nachbarn, blockiere mit dem Körper die Aufzugstür und trage artig mein Begehr vor. „Tachchen, sach‘t mal, ihr habt wohl ein … kling-klong … für mich“

Der Wohnungsschlüssel saust zu Boden und … ihr ahnt es schon … macht kurz an der oben Türkante „kling“, an der oberen Kante „klong“ und stürzt dann in die schmale, dunkle Tiefe.

Auf die Schwerkraft ist immer noch immer Verlass. Schimpfend in der Wohnung angekommen, lerne ich, dass das Paket gar nicht an mich adressiert war, sondern and die „Ministerin für Familie, Kultur und Außenbeziehungen“ ist. Zudem sollte der Stammhalter das Paket eigentlich schon abgeholt haben. Na großartig. Das hat sich ja für mich richtig gelohnt.

Ich schreibe die Hausverwaltung an. Irgendwann kommt bestimmt mal wieder der TÜV.

Aber es hätte auch schlimmer kommen können:

  • Tiger-Käfig
  • Plumps-Klo
  • Badesteg
  • Sandstrand
  • Städtischer Gulli
  • Uhrwerk des Kölner Doms
  • Motorraum eines Kreuzfahrtschiffs
  • Besucherloge im Deutschen Bundestag

98) iFriedhof

Heute war der große Tag gekommen. Die unangenehme Aufgabe, die seit Wochen beharrlich prokrastiniert wurde, musste vollendet werden. Auch wenn damit viel Schmerz verbunden sein wird. Eine Kiste voller Handys, Smartphones und Tablets sollten der fachgerechten Entsorgung zugeführt werden. Damit wir nicht nur deswegen zum Recycling-Hof gurken, wurde der Kofferraum mit weiterem Krempel aus dem Keller beladen, der auch schon länger für die Fahrt in den Schrott-Himmel vorgesehen ist.

Kurz nach 09:00 fuhren wir am BSR-Friedhof vor, senkten am Pförtnerhäuschen das Haupt und beschrieben die Wertstoff-Leichen, die wir im Kofferraum gestapelt hatten. Der Bestattungsfachmann im orangen Gewand nickte pietätvoll und sprach dann die letzten Worte.

Jut … nun … also …

  • Hartschalenkoffer in die 6
  • Bürostuhl in die 9
  • Lampen in die 4
  • Farbreste in die 1, uff’n Wagen stellen
  • Tretroller in die … äh … ist da ne Batterie drinne?

Ich: Nee, janz klassisch

  • … na dann oooch inne 9
  • Det Plastikding da wieder in die 6 … logisch
  • Die Kabel in die 4
  • Altholz inne 3, wenn Schrauben dran dann 9
  • Glas … können se ooch in Hausmüll packen
  • Und die Handys … haben die Akkus verbaut?

Ich: Mal so, mal so.

  • Jut dann Handys mit verbautem Akku zur 4, in die Rote Tonne, die da vor steht. Handys mit herausnehmbaren Akku, bitte auseinandernehmen , Akkus in die rote Tonne, Handys in die 4.

Alles klar?

Ich:  … 

—> 44) Container-Wechsel