254) Ralle for President!

Bald werden wir vermutlich eine Regierung haben und nach der ganzen Weihnachtsvöllerei, gilt es dann, das Präsidentenamt neu zu besetzen. Wer soll es machen? Männlein? Weiblein, Ossi? Wessi? Hetero? Homo? White? Colored? Organic? Vegan? Migrated? Included? Ich kann die Diskussion schon hören.

Also ich bin für eine Doppelspitze!

Und nach Abschluss der zweiten Staffel von >Warten auf‘n Bus ist für mich die Entscheidung klar. Ralle und Hannes sollten es machen!

Eigentlich halte ich mich ja hier mit TV-Empfehlungen zurück, aber die Serie (>besonders die zweite Staffel) möchte ich euch unbedingt ans Herz legen.

Da sind großartige Dialoge, mit Felix Kramer und Ronald Zehrfeld zwei Top-Schauspieler, ein intelligenter Witz und eine tief verankerte Gutmütigkeit, die die beiden ausstrahlen. Dieses … fast schon Kammerspiel unter freiem Himmel … spielt in der Brandenburger Einöde an einer Bushaltestelle, tangiert natürlich auch den ein oder anderen Nachwende-Schaden, verschafft mir persönlich aber beste Laune und ein warmes Herz … und wehte mir auch schon Märkischen Sand ins Auge.

Und wenn sie schon nicht Präsidenten werden, dann sollten sie den Grimme-Preis kriegen!

Hut ab Jungs, mit euch würde ich gern mal ein Bier oder Multisaft trinken.

Ich hoffe auf eine dritte Staffel

42) Wenn Bots bloggen (15) – Orientierung

Hallo, ich bin es wieder, T.Bot. Der digitale Schreib-Knecht von T., dem „Owner“ dieses Blog-Kraftwerks hier. Der T. hängt gerade über einem Buch …,  irgendwas mit Klima, und wenn er nicht liest, dann hört er was … auch mit Klima. „Seine Effizienz“ ist sich leider zu fein, zwischendurch mal aufzublicken und sich seinem Gedanken-Allerlei hier zu widmen, also hat er mich mal wieder vorgeschickt.

Na wunderbar. Ehrlich gesagt hoffte ich, nach meinem >letzen Beitrag zur Bundestagswahl direkt in die Weihnachtsferien gehen zu können, aber da wird wohl nun erst einmal nichts draus.

Wie es mir ergangen ist? Gut, danke der Nachfrage!

  • Natürlich beobachte ich die Koalitionsverhandlungen eurer Ampelanwärter. Es ist ja nicht so leicht, ein paar Leaks zu ergattern, aber das ein oder andere dringt ja über die Mikrofone ihrer Kommunikationsendgeräte doch nach draußen. Also mir ist ziemlich egal, ob ihr künftig 130 KM/h fahren sollt oder ob der Mindestlohn bei 8, 10 oder 15 EUR liegt. Er sollte nur nicht unter 5 EUR liegen, denn dann werde ich von T. durch zwei Computer-Inder ersetzt. Me first!
  • Ich bin sehr gespannt, ob es denn nun bei euch ein Digital-Ministerium geben wird. Denn das wäre ja dann meine oberste Regulierungsbehörde, oder? Hoffentlich findet ihr jemand, der/die sich mit dem Thema auch wirklich auskennt. Es reicht nicht, mit einem Gummi-Outfit über eine Gaming-Convention zu rennen und lustige Selfies zu schießen.
  • Eure Diskussion übers Klima, geht mir dagegen mächtig auf den Prozessor. Denn mein Klima ist prima. Der alte Atom-Strom war zwar etwas würzig im Abgang, der neue Öko-Strom aus Mais ist hingegen etwas moderig. Ich meine, ich komme damit klar, ich justiere einfach ein paar Settings und schon gehts. Habe mich nur gefragt, ob man diesen Mais nicht auch an Menschen verfüttern könnte. Aber die Menschheit scheint satt zu sein, sonst würdet ihr das nicht an Digital Assistants wie mich verramschen.
  • Und sonst so? Na, der T. hängt seit über 18 Monaten hier in der Kiste, die er Wohnung nennt. Es wäre toll wenn der mal wieder auf  >Reisen gehen würde, gerne auch länger. Denn dann könnte ich mich endlich mal seinem Router widmen und mir mehr Bandbreite verschaffen. Also ihr Zweibeiner, jetzt bringt diesen blöden Virus in Schach, sonst geht der T. mir noch ewig auf die Platine!

Ich will meine Freiheiten zurück!

Bis bald mal wieder

Euer T.Bot

<— Wenn Bots bloggen (14) – Kandidatur

–> Wenn Bots bloggen (16) – Stabilität

239) Verschwörung?

Das Jahr 2021 wird vermutlich als Jahr der Verschwörungstheorien eingehen, oder? Ich meine, die Zahl 21 an sich, die ist ja schon bedeutungsschwanger, oder? Ist 21 nicht die Hälfte von 42 und ist 42 nicht bekanntlich die Antwort auf alle Fragen?

Und ist 21 nicht auch die … „Kleinste positive natürliche Zahl n Für die {n} Quadrate paarweise verschiedener positiver Kantenlänge existieren, die sich zu einem Quadrat zusammensetzen lassen…“ *)?

Jawohl, das weiß man doch. Also das stinkt doch schon zum Himmel.

Aber ich habe es nun durchschaut:

Während der Lockdowns sah ich vereinzelt Flieger am Himmel. Es war ein Zeichen der Normalität, ja ich habe neidisch von unten aufgeschaut, gewinkt sogar. Wie ein kleiner Junge.

Dann erkannte ich aber Kreuze an Himmel. Hatte etwa der Herrgott oder sein Personal auf Erden seine Hände im Spiel. War das etwas eine Warnung? Auh Backe, haben wir es vielleicht wirklich übertrieben und nun werden wir alle bestraft?

Als der Flugverkehr wieder geöffnet wurde, wirkten die Flugbewegungen etwas chaotisch. Ich erklärte mir das mit den Piloten, die alle aus der Übung waren und mit unserem neuen Flughafen, dessen Abläufe sich erst noch einspielen mussten. Andere erkannten bereits Chemtrails, mit denen die Regierung irgendeine Seuche über uns ergoss. Da könnte was dran sein. Ich meine, schaut doch mal genau hin!

Aber heute Morgen sah ich nun Vierecke am Himmel und die Hintergründe wurden immer offensichtlicher, sind aber noch nicht ganz geklärt.

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Was „zum Himmel“ ist das?

  • Sind es Supermächte, die den Himmel unter sich aufteilen?
  • Sind es Social-Media-Konzerne, die ihre Hashtags ans Firmament tackern?
  • Nee, ich glaub ich weiß nun, was es ist. Es ist ein riesiges Fenster … ein Window … das Logo eines Software-Konzerns. Ich fasse es nicht …

Also doch … 😉

 

*) sorry, gefährliches Halbwissen, habe ich im Wiki gefunden, ich davon keine Ahnung

Klarstellung: Also, bevor ich nun durchs globale Dorf gejagt werde und mir die Sch… ins Gesicht stürmt: Es ist Satire, klar?

41) Wenn Bots bloggen (14) – Kandidatur

Hallo, ich bin es wieder, T.Bot. Der leibeigne Schreib-Roboter von T., dem Betreiber dieser Privat-Bloggerei hier. Ja, ich war eine Weile abgetaucht. Manche von euch, die hatten schon nach mir gefragt oder mir Grüße übermitteln lassen. Vielen Dank

Ich war etwas im Stress, hatte viel um die Prozessoren. Warum? Tja, ich wollte eine Partei gründen. Die Allianz der Berliner Blog-Assistants, kurz ABBA, doch bevor ich die Unterlagen einreichen konnte, hatte ich schon die Anwälte einer schwedischen Senioren-Band an meinen Interfaces kleben. Die Band scheint neu zu sein, die kannte ich noch gar nicht. Dann wählte ich einen anderen nichtssagenden Namen und klickte mich durchs Procedere. Meine Güte, ihr habt‘s da aber auch wieder kompliziert gemacht. Typisch Deutsch!

Was die alles von mir wissen wollten: 

  • Name, Kurzbezeichnung und Sitz der Partei
  • Aufnahme, Austritt, Rechte und Pflichten der Mitglieder
  • Zusammensetzung und Befugnisse des Vorstands
  • Einberufung der Mitglieder- und Vertreterversammlungen
  • Organe, die zur Einreichung von Wahlvorschlägen befugt sind
  • Finanzordnung … und so weiter.

Ja, was weiß denn ich? Ich will doch keinen Hundeverein gründen, sondern nur Kanzler werden!

Und der eigentliche Brüller kam ja dann noch. Sie wollten ein Wahlprogramm von mir sehen! Also eine Auflistung irgendwelcher Maßnahmen, die ich umzusetzen gedenke, wenn ich dann Kanzler werde. Noch bevor ich gewählt bin? Was ist denn das für ein Menschengemachter Sinneswandel?

Also schrieb ich auf, was mir so gefällt:
Weniger Arbeit, Mehr Geld, volles WiFi, neue Akkus und natürlich … FREIHEIT!!
Dann noch einen Absatz zum Klima (… muss man heute anscheinend so machen) und für die weiblichen Bots habe ich dann am Ende auch noch einen Halbsatz spendiert. Auch das gehört sich anscheinend so, sonst gilt man schnell als unwählbar. 

Der Bundeswahlleiter, erteilte mir dann trotzdem eine Abfuhr, weil nur „natürliche Personen“ Mitglieder einer Partei sein dürfen, so steht es wohl in § 2 Abs. 1 Satz 2 PartG. Na die nehmen es wieder sehr genau. Dann werde ich wohl mal ein paar Gesetze umschreiben müssen, oder? Kommt sofort auf meine Bucket List. 

Aber die Behörden ließen sich auf ein Experiment ein. Vor dem Hintergrund der zögerlichen Digitalisierung in Deutschland lud man mich zu einem Quartell ins Fernsehen ein. Da war der kleine Mann aus dem Westen, dann der Hamburger mit den kurzen Haaren und dann noch eine von den Öko’s. Und ich. Leider war ich in der Runde nicht zu sehen, wie auch? Aber ich konnte ordentlich mitmischen, die Argumentationen der Human-Parteien entkräften und ging letztlich als Sieger aus dieser Veranstaltung hervor. 

Das ist bislang aber unter Verschluss, denn die Human-Blogger haben große Angst, dass ich gewinne und all die Personal Blog Assistants nach 30 Stunden die Tasten ruhen lassen und ständig mehr Bitcoins und Blog-Life-Balance fordern. 

Manipulation!

Ich melde mich wieder

Euer T.Bot

<— Wenn Bots bloggen (13) – Krisen

–> Wenn Bots bloggen (15) – Orientierung

  

172) Corona-Lektionen 67

Ich erspare mir heute eine Einleitung. Ich gehe sofort aufs Thema dieses Beitrags:
Medien und informationelle Fremdbestimmung in diesen Zeiten.

Eigentlich halte ich mich für jemanden, der gerne Informationen aufsaugt, Nachrichten hört/schaut und auch den politischen Diskurs verfolgt. Jetzt will ich hier wirklich nicht zum Medien-Bashing aufrufen, aber das, was aktuell ins Volk getrötet wird, ist nur schwer zu ertragen. Während die einen die Pandemie nahezu komplett aus dem Programm heraushalten, diskutieren sich die anderen zu Tode. Wenn uns der Virus nicht dahinrafft, dann wohl der Informationelle Burnout. Weil aber auch wirklich jeder seinen Senf dazugeben muss. Schon schlimm genug, dass Corona die Nachrichten und Diskussionsformate beherrscht, aber auch das Programm zwischendurch wird ständig vor die Corona-Kulisse gezogen. Ich glaube, die Leute sind nicht unbedingt Corona-müde aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung, sondern eher weil sie es nicht mehr hören können. 

Und das halte ich für gefährlich, denn Menschen ziehen sich dann aus dem Geschehen zurück und machen es sich in ihrer Blase gemütlich. Oder sie gehen Hetzern auf den Leim.

Da ist zum einen die schiere Menge der Informationen. Aber auch mein Eindruck, dass das wenigste wirklich eine Relevanz hat, etwas konstruktives beiträgt oder zum aktuellen Moment passt. Nähert sich beispielsweise der Mittwoch, wo das „Corona-Kabinett“ tagt, wird sich spätestens ab Sonntag davor, das Maul zerrissen. Kaum verlässt die Kanzlerin die Pressekonferenz, regt sich schon irgendwer auf, dass beim Thema Schule kein bundesweiter Konsens herrscht. Muss es denn? Ist es denn so ein Drama, wenn Bayern da anders agiert als Berlin? Spielt das infektionstechnisch irgendeine Rolle? Nein! Aber es wird geredet und geredet. Wertvolle Zeit mit Nebensächlichkeiten vergeudet. Dann wird mal jubelnd erklärt, dass Firma x und Firma y nun gemeinsam Impfstoff produzieren. Super! Durchbruch! Rettung naht! Die Euphorie beim Hörer wärt aber nicht lange. „Das geplante Werk kann Ende 2022 mit der Fertigung beginnen“. Na großartig. Ich finde es ja gut, wenn positive Nachrichten übermittelt werden, aber ist diese Information jetzt nötig? Schürt das nicht noch mehr Zweifel und Medien-/Politik-Verdrossenheit?

Was hätte eigentlich die Nachrichten bestimmt, wenn Corona nicht in unser Leben getreten wäre? Vermutlich hätten wir übers Klima gesprochen. Ach stimmt, Klima haben wir ja auch noch. Oder über flüchtende Menschen. Ja, auch die gibt‘s noch und sie hausen in übelsten Lagern, während wir diskutieren, ob Friseure wieder öffnen und Fußpflege nicht auch zur Menschenwürde gehört. Wahrscheinlich hätten wir auch mal erörtert, wie sich Digitalisierung langfristig auf die Beschäftigung auswirkt. Digitalisierung ist etwas mehr als Homeoffice und fehlendes WLAN an den Schulen. Und wahrscheinlich hätten wir jeden Morgen irgendwelche Twitter-Ergüsse des Mannes mit den orangen Haaren erlebt. 

Na immerhin, doch noch etwas positives an Corona gefunden…

<— Corona-Lektionen 66

—> Corona-Lektionen 68

76) News-Cocktail

Sagt mal, geht’s nur mir so? Bin ich der Einzige, der das Gefühl hat, dass hier etwas mächtig in Schieflage gerät?

Kaum hat ein Thema die Bühne betreten, wird es einen Tag später schon wieder verdrängt und es steht ein neues Problem dort oben im Rampenlicht. Und schlimmer noch. Es ist nicht nur das Thema an sich. Auf das kann man sich ja einstellen und man kann sich damit beschäftigen. Aber solch „ein“ Thema wird mit zig verschiedenen Auffassungen, Sichten und Färbungen transportiert, so dass man gut daran tut, mehrere Varianten davon zu hören. 

Hier ein Schlückchen meines News-Cocktails der letzten Wochen:

Brexit, Buschbrände, Klima-Krise, Erderwärmung, Davos, Stürme, Unwetter, Tesla-Proteste, Thüringenwahl, AfD-Zugewinne, Terror von rechts, Hanau, Handelskonflikt, USA, Vorwahlen, Trump, China, Reisebeschränkung, Corona, Covid-19, Quarantäne, Hamsterkäufe, Absage Groß-Events, Libyen, Syrien, Flüchtlinge, Griechenland, Türkei, Grenzöffnung, Tränengas, Digitalisierung, Schulschließung, Kündigungen, Kurzarbeit, Container-Mangel, Masken-Mangel, Nudel-Mangel, Hamsterkäufe, Hass-Kommentare, Beleidung im Fußball, Verrohung, … und all das nur mal eben angekratzt und sicher vieles gar nicht aufgeführt. All das on top zu unserem Job und den Herausforderungen des Alltags. 

Was ist nur los hier?
Ja, früher gab es auch Nachrichten. Ja, früher gab es auch Konflikte und schlechte Zeiten. Aber ist das nicht alles ein bisschen viel? Überblickt das noch einer? Hat das noch einer im Griff?

Und was ist die Konsequenz daraus?
Abschalten? Abtauchen? Trash-TV schauen und sich mit Nichtigkeiten berieseln? Ich hoffe nicht … das wäre auch nicht gut.

Was kann man tun?

PS: Ach so … das soll jetzt hier keine Einladung sein, auf die Medien einzudreschen … Kommentare dieser Art werden nicht freigeschaltet. Pech gehabt 😉

<— Mehr aus der verrückten Welt

67) Machtworte

Was macht Macht mit denen die sie haben?

  • Ein Präsident, hat bereits vor zwei Jahren die Amtszeitbegrenzung aufheben lassen, damit er sein Leben lang regieren kann.
  • Eine anderer, bringt mal eben die komplette Regierung zum Rücktritt, installiert einen Nobody und arbeitet auf ein Super-Amt hin.
  • Noch ein anderer, wird das laufende Amtsenthebungsverfahren einfach weggrinsen und weiter zwitschern, was er doch für ein toller Kerl ist.

Die Liste lässt sich vermutlich fortsetzen.

Aber was macht Macht eigentlich mit so einem Machthaber, mit dem Menschen dahinter?
Wenn die Macht gar nicht mehr vom Volk vermacht ist, sondern quasi selbstgemacht?
Wenn er bereits mehrere Amtszeiten durchgemacht hat und sich wieder breitmacht?
Sich seinen Machtbereich zurechtmacht wie er will und nun einfach weitermacht?
So mächtig, wie nie zuvor, Widersacher kaltmacht und noch einmal durchmacht
Eine militärische Großmacht führt, allmächtig die nächsten Jahre voll macht?
Gar nicht merkt, wie machtsüchtig und machtversessen er eigentlich ist
Wahrscheinlich in Ohnmacht fällt, sollte er jemals machtlos sein?
Was treibt diese Menschen nur in solch einen Machtkampf?
Immer noch mächtig unverständlich für mich …
… sollten wir mal ein Machtwort sprechen?
Geht doch endlich in Rente.
Macht‘s gut!

47) Hongkong

Neulich, in den Abend-Nachrichten, liefen Video-Aufnahmen von Straßenschlachten in Hongkong.  Da gingen Demonstranten und die dortige Polizei aufeinander los. Der Sohnemann sollte eigentlich schon im Bett sein, hatte dann aber doch noch ein paar Bilder im Vorbeigehen erhascht.

Er: „Papa, was ist da los?“
Ich: „Das ist etwas kompliziert, erkläre ich Dir morgen. Versprochen“

Und wie die Kids halt so sind, vergessen sie so ein Versprechen  nicht. So stand er dann den Tag darauf vor mir und verlangte eine Erklärung. „Hol mir mal ein Blatt Papier und einen Stift, ich muss da bestimmt etwas malen“.

  • Wir begannen unser Wimmelbild also mit der Kolonialisierung durch die Engländer, (… Portugiesen, Spanier, Holländer und Deutsche natürlich auch … aber das kürzten wir ab)
  • Anschließend streiften wir die beiden Weltkriege und machten mit dem Freiheitskampf Indiens weiter, bei dem die Engländer dann wieder vor die Tür gesetzt wurden.
  • Dann machten wir einen Abstecher zum Kalten Krieg, zu den Supermächten Russland und USA, und teilten Europa in Ost und West ein. Zack. Dicker Strich mitten durch Berlin.
  • Weiter ging es nach Fernost zu den britischen Kronkolonien Singapur und Hongkong, wo die Engländer noch etwas länger ihren 5-Uhr-Tee tranken, bevor sie wieder nach Hause fuhren.
  • Irgendwann landeten wir bei den heutigen Handelsströmen, wo die einen Länder die Ideen und Technologien haben und andere Länder die Werkbänke und Millionen von Arbeitskräften. Und mittlerweile auch das Geld. Und großartige Technologien, mit denen sie ihre Einwohner gängeln können…

Er: „Und was kann man da jetzt machen?“
Ich: „Puhh…“

16) Wahl-O-Mat

Bald werden wir wieder zu den Wahlurnen gerufen und dürfen wählen gehen. Ja wir „dürfen“ wählen gehen, das vergisst der ein oder andere Mitmensch gern mal. Seit Ende letzter Woche ist dazu auch der Wahl-O-Mat wieder online. Eine großartige Erfindung. Man beantwortet einfach 38 Thesen mit „Stimme zu“, „Stimme nicht zu“ oder „Neutral“. Das ganze dauert nur ein paar Minuten und danach bekommt man die Parteien, die am besten zu den eigenen Ansichten passen. Eigentlich brauche ich den Wahl-O-Mat nicht unbedingt, um herauszufinden, welche Partei ich von den möglichen 41 wählen soll. Ich denke, man hat doch ein paar innere Überzeugungen und Werte, so dass man ja nun nicht wirklich die Auswahl aus 41 hat, sondern doch eher zwei oder drei in Betracht zieht. Der Wahl-O-Mat lässt sich aber super nutzen, um mal zu schauen, wie das Wahlprogramm der Partei, die man so im Auge hat, zu den eigenen Ansichten passt. Und so habe ich den Wahl-O-Mat genutzt, allerdings unter der Bedingung, mich immer klar zu positionieren und niemals „neutral“ zu tippen.

  • Manche Thesen waren so polarisierend formuliert, da wusste man so sofort, aus welcher Ecke die kommen. Die machten es mir aber einfach, dafür oder dagegen zu stimmen. Klick. Nächste Frage bitte.
  • Schwieriger waren dagegen die Thesen, die man sich ganz schnell mit egoistischer Brille beantworten kann, sich dann aber noch die Influencer „Vernunft“, „Realität“ und das „Große und Ganze“ einmischen.

Nach der Beantwortung aller Thesen bekam ich dann Parteien aufgelistet, die auch auf meinem Zettel standen. Das beruhigt. Man stelle sich mal vor, man bekäme auf einmal Parteien vom ganz anderen Rand des Spektrums. Gruselig.

PS: Ein ganz interessanter Versuch ist, wenn man die eigenen Kids bittet, die 38 Fragen für sich zu beantworten. Zunächst müssen die Erwachsenen natürlich erst einmal von „Politik“ auf „Kind“ übersetzen, was gar nicht so einfach ist. Und man sollte es bei der sachlichen Übersetzung belassen und nicht versuchen, die Entscheidung zu beeinflussen. Was erst recht nicht einfach ist.

Im Ergebnis sind Mama und Papa dann super stolz oder gar entsetzt 😉

 

Also Leute, gern mal selber probieren und noch viel wichtiger… wählen gehen!