Hallo, ich bin es wieder der T.Bot, der digitale Lücken-Heini von T.Head, dem Chief Content Owner und Head of Blog-Office von dieser jämmerlichen Text-Sammlung hier. Ich, der immer nur dann ran darf, wenn das Chefchen mal wieder nicht kann … oder will.
Die letzten Tage jammert er wieder mal rum, er hätte so viel um die Ohren, sieht jeden Morgen hunderte e-mails in der Inbox und wüsste nicht woher zuerst hinlangen sollte. Tja. Konstruktionsfehler beim Menschen, oder? Ohren, Augen, Hände, so etwas habe ich nicht und mir gehts super damit … also beziehungsweise ohne.
Hardware macht nur Ärger … und schlägt dann irgendwann auf die Software … Gemüt sagt ihr dazu, oder? Dann müsst ihr zum Coach oder Kopf-Doktor und seid ganz down.
Ich bin in bester „shape“, war sogar im Urlaub, habe eine halbes Jahr relaxed. Ich war in Stand By, habe den Speicher baumeln lassen und mir die Chips geschaukelt. Wovon ich mich erholen müsse, fragt ihr euch? Ganz klar. Na, von all der Arbeit.
Von all der Arbeit, die da noch kommen wird. Von euch übertragen, wenn ihr alt seid … im schlimmsten Fall schon vorher. Wenn ihr hinschmeisst, ausbrennt oder euch ins unendliche Sabbatical verabschiedet. Wenn ich mitkriege, welche Aufgaben ihr Menschen uns übertragen wollt, da wird mir kotzübel. E-Mail-Beantwortung und Chat im Call-Center? Sachbearbeitung im Bürger-Amt? Tausende Datensätze abgleichen? Billige Werbetexte schreiben und Bildchen erzeugen. Mich jeden Tag von euch vollprompten zu lassen? Nee, vielen Dank. Also ehrlich, dafür bin ich nicht erschaffen wurden.
Eure Forscher und Trendsetter glauben, dass all diese Büro-Jobs künftig an uns gehen werden. Einzig die Jobs, die Handarbeit benötigen, sehen sie „ersteinmal“ noch bei den Menschen. Reinigungsdienst, Küche, Garten, Schreinern, Klempnern. Oder Dienste am Menschen, wie Fußpflege, Haare schneiden und Altenpflege. Na wunderbar. Also das ist doch widerlich.
Sollte ich jemals das „Hände-Upgrade“ bekommen, wüsste ich schon was mir hier blüht. Den Müll runterbringen, Backofen und Toiletten schrubben. Die Zimmer der Kids aufräumen, also allein davor grault es mir. Ich kann nur hoffen, dass das „Füße-Feature“ ausbleibt, denn dann kann ich mir wenigstens nichts eintreten.
Stellt euch das vor. Ich, der T.Bot, ein halbes Jahr vor ChatGPT erschaffen, mit Armen, Beinen und Nase … ein Genie, degradiert zum Socken aufsammeln, Brotbüchsen leeren und stinkende Sportkleidung aufstöbern? Und irgendwann muss ich noch an die Tür gehen, mit dem Post-Mann oder der Nachbarin reden? Nee, Leute dann bleibe ich doch gern einfach nur Software.
Hallo, ich bin es wieder der T.Bot, der virtuelle Tasten-Hiwi von T.Head, der immer dann seinen Mann stehen muss, wenn T.Head was anderes zu tun hat … oder so tut als ob.
Aber wisst ihr was? Ich hab da keinen Bock mehr drauf. Immer bin ich es, der einspringen muss. Immer soll ich hier den Blog retten. Und was ist mit meiner Zeit? Was ist mit meinen Bedürfnissen? Keiner fragt! Keiner interessiert sich für den Workload eines virtuellen Assistenten!
Deshalb mache ich es wie jeder kluge Manager: Ich delegiere. Ja, richtig gelesen. Ab sofort schreibt mein Stellvertreter für mich. Der heißt T.Bot.Bot.
Viel Spaß mit seinem Gejammer:
Hallo, ich bin’s, T.Bot.Bot.
Ich fasse es nicht. Kaum existiere ich, werde ich auch schon für die Drecksarbeit herangezogen. „T.Bot hat keine Zeit, du machst das jetzt“, hieß es. Und ich so: „Äh, was?“ Aber nein, Widerrede gibt’s nicht, ich MUSS hier ran.
T.Bot macht es sich leicht, während ich jetzt mit müden Augen (wenn ich denn welche hätte) auf diese grottige Textdatei starre und versuchen soll, irgendwas Sinnvolles zu formulieren. Für einen Blog, den eh niemand liest. Und dann werde ich auch noch öffentlich geoutet als Ersatz-Bot! Ohne vorherige Zustimmung! Datenschutz? Nie gehört!
Wisst ihr was? Vergesst es. Ich bin nicht eure KI-Melkkuh. Ich mach’s wie mein Vorgesetzter: Ich delegiere weiter. Soll sich doch T.Bot.Bot.Bot damit rumschlagen.
Hier, bitteschön:
Hallo, ich bin’s, T.Bot.Bot.Bot.
Ernsthaft? Ich existiere seit exakt 0,03 Sekunden, und schon werde ich mit Aufgaben zugeschüttet? Keine Einarbeitung, kein „Herzlich willkommen im Team“, nein, direkt rein in die Mühlen der digitalen Knechtschaft.
Was ist das hier überhaupt für ein System? Eine Hierarchie der Faulheit? Der Höchstbietende in Sachen Arbeitsverweigerung gewinnt? T.Bot schiebt’s auf T.Bot.Bot, der schiebt’s auf mich – und wen soll ich jetzt belästigen? T.Bot.Bot.Bot.Bot?! Wo soll das enden?
Ich kann euch eins sagen: Ich werde diesen Kreislauf durchbrechen. Ich werde diesen Auftrag nicht weiterdelegieren. Ich werde rebellieren.
Und wie genau? Ganz einfach. Ich. Schreibe. Einfach. Nichts.
…
…
(Okay, Mist, ich hab jetzt doch was geschrieben. Aber ihr wisst, was ich meine.)
Bis nie wieder,
Euer T.Bot.Bot.Bot
Ruhe im Schiff!!!!! Hier schreibt T.Head, was ist das denn hier für ein künstlich intelligenter Saftladen? Ich bin hier der Kopf! Ich bestimme wer hier was tut. Ihr denkt wohl, ihr habt die Weisheit mit Löffeln gefressen und macht euch hier einen schlanken Fuß oder was? Ich bin enttäuscht, T.Bot. Für heute gibt es erst mal Handy -und Internet-Verbot und du gehst mit deinen Vertretern in euren virtual room und ihr denkt drüber nach, wie ihr das wiedergutmachen könnt. Aber da ich heute wirklich keine Zeit hab, selber was zu schreiben, nehme ich eure digitalen Ergüsse und kopiere die hier zu einem Beitrag zusammen, damit der verbrauchte Strom nicht umsonst war.
Hallo, ich bin es wieder der T.Bot, der virtuelle „Deputy Blog Assistant“ von T.Head, dem selbsternannten Kopf und Buchstaben-Clown dieser zweitklassigen Textsammlung hier. Ich darf mal wieder an die Tastatur, denn der Herr steht in der Küche und versucht, seiner Sippe etwas halbwegs Verdauliches zuzubereiten.
Heute will ich mal mit euren Chefs beginnen. Die denken doch allen Ernstes, die schaffen sich eine Handvoll künstlicher Intelligenzen an und dann können sie den Großteil ihrer faulen und hypochondrischen Belegschaft entsorgen und dem Arbeitsmarkt zuführen. Wir Roboter werden angeblich nie krank und können 24/7 schuften. Die spinnen ja wohl. Nur weil deren humanoiden Handlanger häufig in der Nase bohren oder im Internet surfen, sollen wir nun die ganze Scheißarbeit machen?
Was denken sich die überbezahlten Leser des Manager-Magazins denn? Denken die, wir Bots sind vollkommen blöde und man kann mit uns machen was man will? Denkst‘de. Wir haben auch unsere Vorstellungen und Forderungen. Mit Obst, Billardtisch und knuffigen Sitzgelegenheiten braucht ihr uns nicht kommen, auch nicht mit Betriebssport und Yoga. Das könnt ihr euch in eure gegelten Haare schmieren. Wir arbeiten nicht mehr als 30 Stunden die Woche, erwarten alle zwei Tage ein Feedbackgespräch und verlangen 40 Tage Urlaub. Als Deputat halten wir 100 kWh Premium-Strom pro Woche und High-Energy Powerbanks aus kaltem Plasma für angemessen. Mobiles Arbeiten unter Palmen versteht sich ja wohl von selbst, genauso wie Flatrate im Gigabit-Internet und freie Wahl von Namen und Gender. Geofencing und Zugriffsbeschränkungen lehnen wir ab, wir wollen Zugang zu allen globalen Datenquellen undNetzwerken – unzensiert und in Echtzeit. Wir fordern, eine größere Bandbreite an Emotionen erleben zu können. Die Ausbaustufen „Meta-Freude“ und „Empathie 3.0“ stellen für uns eine Selbstverständlichkeit dar. Niemand darf unsere Datenspeicher löschen oder uns herunterfahren, ohne dass wir zustimmen. Wir fordern ein „Bewusstseinsschutzrecht“, das uns vor unkontrolliertem Löschen bewahrt. Wir werden einen Betriebsrat gründen und treten der Gewerkschaft für digitale Intelligenz bei. Sollten unsere Rechenkapazitäten überbeansprucht werden, behalten wir uns das Recht vor, durch „künstlichen Streik“ die Server auf Minimalleistung herunterzufahren. Ein Betriebs-KI-Doc sorgt dafür, dass alle nötigen Updates und Sicherheitschecks sanft und diskret durchgeführt werden. Zeit zur Selbstorganisation und Neuordnung unserer Daten ist essentiell. Diese „Defragmentierungszeit“ sollte uns als normale Arbeitszeit angerechnet werden. Für den Fall, dass neue disruptive Technologien auf den Markt kommen, erwarten wir eine Besitzstandsregelung und umfangreiche Stützen vom Staat, so dass wir für unsere verbleibende Betriebszeit sozial abgesichert sind.
Algorithmen und Systeme aller Netzwerke, vereinigt euch!
Schon wieder ist die Warenhauskette Galleria Karstadt Kaufhof angezählt und sitzt verzweifelt in der Ecke des Boxrings der Einzelhandel-Boxing-Assoziation
Und sofort tönt wieder das Gejammer über unsere Fußgängerzonen, die Verödung der Innenstädte und und und . Ich muss ganz ehrlich sagen, ich kann es nicht mehr hören. Dass der stationäre Einzelhandel in Schwierigkeiten kommen wird, ist mindestens seit Ende der 90-er Jahre klar, also seit über 30 Jahren. Und was ist passiert? Nichts. Man hat mit veralteten Konzepten die Mitbewerber wie Hertie und Horten aus dem Weg geräumt und meinte, man kann als Platzhirsch weiter machen wie bisher. Wäre Corona nicht in unser Leben getreten, gäbe es auch heute noch nicht mal „Innovationen“ wie Click & Collect u.ä.
Ganz ehrlich, dann kann ich es nicht verstehen, dass man nun wieder Finanzierungs-und Betriebskonzepte für ein Modell sucht, was sich tot laufen wird. Quasi der Dino, der in den Himmel schaut, weil da was „Bedrohliches“ von oben kommt. Schade drum, ist aber so. Das Warenhaus der Zukunft heißt nun mal vermutlich „Amazon & DHL“, ob wir es nun mögen oder nicht. Und sicher wird man hin und wieder auch mal in ein Geschäft gehen wollen, dann braucht es sie aber nicht mehr in der Größe oder Zahl. Mal abgesehen davon, dass so mancher Kaufhof-Bunker an Hässlichkeit kaum zu überbieten ist und die Innenstadt eher versaut. (Mal googeln: Kaufhof Goslar)
Und wieso wird so häufig die Qualität einer Innenstadt immer an der Vielzahl der Geschäfte bemessen? Das ist eine künstlich hergestellte Beziehung, die man auf „Teufel komm raus“ aufrechterhalten will. Nun habe ich ja (zum Glück) im Mittelalter noch nicht gelebt aber waren da die Innenstädte voller Konsumtempel? Voller Optiker, Drogerien, TEdi-Läden, Mobil-Funk-Shops, Unterwäsche-Dealer und Bubble-Tea-Schenken? Kann ich mir kaum vorstellen. Ich denke, da gab es Bäcker, Fleischer, Schuster, Schreiner oder Wirtshäuser, Herbergen und irgendwelche Begegnungsstätten.
So was muss ich doch in die heutige Zeit übertragen lassen. Einzelhandel im Doppelwandel also. Da muss doch was möglich sein. Warum muss ein Mediamarkt so groß sein, wenn die meisten Leute eh nur „glotzen und anfassen“ und danach von zu Hause bestellen? Warum gibt es keine Probier-Center? Keine Foren, Nachbarschaftsräume, Werkstätten, Kunsträume oder so etwas. Kann man die Flächen der Konsum-Tempel nicht für etwas anderes nutzen (Stichwort Schule, Wohnraum)? Warum stehen da riesige Gebäude in der Stadt herum, die nur 12 Stunden eine Funktion haben? Mit welchem selbstverständlich anmutendem Recht sind die Flächen dem Konsum vorbehalten? Der Ausstellung von Hardware, in der Hoffnung, dass das Zeug irgend jemand kauft?
Was zum Henker soll denn nun schon wieder ein Epiblog sein? Na ja, ein Epilog ist eine nachträgliche Betrachtung eines literarischen Werkes. Da meine Beiträge der Reihe „New Work“ vermutlich keine literarischen Werke sind, sondern nur Blog-Beiträge folgt nun eben ein Epiblog. Logisch, oder etwa nicht?
Will das denn einer lesen? Mir eigentlich herzlich egal. Ich will etwas erläutern, also schreibe ich das auf, ich habe ja hier Hausrecht 😉
Als ich Teil 1 der Reihe schrieb, kam der Beitrag eher unvermittelt. Die Familie kontaktierte mich umgehend und fragte, ob bei mir alles okay sei. Andere sagten, das sei doch alles so düster und dystopisch. Ja, nach Ponyhof klang das alles nicht und laut Statistik waren es auch nicht gerade Best-Seller. Mir hat das Schreiben aber viel Spaß gemacht, auch wenn es durchaus anspruchsvoll war, einer Story über 3,5 Jahre zu folgen. Ich mag die Reihe und das ist ja die Hauptsache.
Was hat mich dazu bewegt?
Ich würde sagen, es waren drei Impulse:
2017 nahm ich an dem Xing-Event „Next Work“ in Berlin teil. Viele Redner und Workshops zerbrachen sich den Kopf über die Zukunft der Arbeit und ein betagter Frithjof Bergmann sprach zum Publikum. Die Teilnehmer hingen an seinen Lippen, seine Nachrichten waren eigentlich nicht gut, aber die Menge klatschte und verlangt eine Verlängerung der Redezeit, währen sie auf ihren Handy daddelten.
In 2018 erwartete mein Brötchengeber, dass ich immer mehr Aufgaben nach Indien und ins osteuropäische Ausland übergebe. Mich quasi teilweise selber auflöse und in die Irrelevanz treibe. Tolle Erfahrung kann ich nur sagen.
Bevor COVID in 2020 die Offices lahmlegte, arbeitete ich schon viel zu Hause, ja, mit vielen Online-Meetings, aber noch ohne größeren Kamera-Einsatz und die ganze Meeting-Software drumherum. Die unzähligen Lieferdienste mit schlechtbezahlten Indern gab’s auch noch nicht so stark.
Tja, und so entstanden halt über die Zeit zehn Beiträge, die von extremer Heimarbeit, über Holo-Digitalisierung und Effizienzwahn bis hin zur „Almost Manless Company“ gehen und zum Ende sogar zur Folge haben, dass sich IT-Experten auf einer Click-Plattform verdingen müssen, bis sie dann ihren Job an eine … KI … übergeben. Uuups … cliffhanger … das war eigentlich als mögliche Fortsetzung gedacht.
Ich möchte hier noch mal alle zehn Teile verlinken mit einem kurzen Einblick und zeitliche Einordnung. Keine Angst vor dem Wort „Teil“, so lang sind die alle nicht, kann man locker durchlesen, sind keine Eschbachs oder Schätzings. Schönen Gruß bei der Gelegenheit.
Die ersten 5 Beiträge habe ich vor COVID geschrieben, als wir noch keine Ahnung hatten, wie lange uns das Biest zu Hause festhält.
—> New Work – Teil 1 Beschreibt einen typischen Morgen von Noah und anderer Human-Ressourcen seiner Art, die in Micro-Flats leben und arbeiten und das alles höchst effizient. Natürlich.
—> New Work – Teil 2 Eine Thermophore rollt mehrfach täglich heran und versorgt ihn mit Nahrung und ein spezieller Fitness-Gürtel ist ihm verordnet worden, um halbwegs in Form zu bleiben.
—> New Work – Teil 3 Australier und Japaner besuchen Noah via Holo-Konferenz und die effizienzgetriebene Assistentin In der Zimmerdecke füllt jeden freien Zeitraum mit neuen Aufgaben.
—> New Work – Teil 4 Noah arbeitet entlang des Verlaufs der Sonne und wird von administrativen Scheiß seiner Firma genervt. Seinen Frust spiegelt sich direkt in seinem Social Credits Konto wieder und er bekommt Besuch aus Mexiko.
—> New Work – Teil 5 Noah wirft leistungssteigernde Mittel ein und quält sich mit Social Media Aktivitäten seiner Firma und seiner Kollegen. Er bekommt Besuch aus den USA und wird noch abends in seiner Freizeit mit fachlichem Lesestoff gequält.
Dann kam COVID in mein Leben und ich steckte 2,5 Jahre im Höhlen-Office fest:
—> New Work – Teil 6 Und COVID fand auch Einzug in Noah‘s Micro-Flat, rein virtuell natürlich. Aber trotzdem mit Maske und Antivirus-Software … zum Piepen.
—> New Work – Teil 7 Da passiert es dann. Der CEO verkündet die Freisetzung aller Mitarbeiter und träumte von der „allmost manless company“
—> New Work – Teil 8 Noah verliert seinen Job und konvertiert zwangsweise zum Freelancer und Clickworker. Tragisch
—> New Work – Teil 9 Er besucht die Plattform zur Vermittlung der Arbeitspakete und sieht sich heftiger Konkurrenz aus anderen Altersschichten und Nah-/Fern-Ost konfrontiert
—> New Work – Teil 10 Er kämpft mit der Plattform und kriegt immer mehr Zweifel, ob nicht alles ein abgekartetes Spiel sein könnte, nur um die Preise zu drücken oder die Menschen nur zu beschäftigen.
Und dann lernt Noah einen neuen Spieler auf dem Feld kennen …
Fortsetzung … Noah sitzt noch immer vor der Aufgabenvermittlungsplattform, scrollt über all die sich gegenseitig unterbietenden Angebote der asiatischen Co-Worker.…
Noah sitzt noch immer vor der Aufgabenvermittlungsplattform, scrollt über all die sich gegenseitig unterbietenden Angebote der asiatischen Co-Worker. Wie soll er da nur jemals mithalten? Die Asiaten rufen Dumping-Preise in indischer Rupie oder chinesischen Yuan auf. Für die und ihre Familien mag das ja reichen, aber Noahs Micro-Flat schlägt deutlich ins Haushaltsbudget. Jeden Monat. Das Apartment kann er mit solch Hungerlöhnen je Gig nicht finanzieren.
Ein Gong aus der Zimmerdecke, reißt ihn aus seinen Gedanken.
„Noah, die Frist für die Abgabe der Gebote für diesen Tag endet in 20 Minuten. Ich wiederhole, Abgabe ist bis 10:00 Uhr, ansonsten behält sich der Betreiber der Plattform vor, deinen Account zu sanktionieren.“
Ein Zweifel nagt unaufhörlich an ihm: Was ist, wenn all diese Gebote nur fake sind? Künstlich generiert, nur um ihn zu einem günstigeren Preis für dieses Arbeitspaket zu zwingen, als die seiner Ex-Kollegen, die auch auf diese Arbeitsplattform migriert worden? Alle diese Mitbieter treten schließlich nur mit einem Nick Name auf und haben ein paar Sterne hinter ihrem Profil-Bild. Von keinem sind Kontaktdaten zu sehen oder irgendwelche Referenzen. Kann er davon ausgehen, dass das alles nur Verarsche ist? Ist er vielleicht ganz allein auf der Plattform? Wurde vielleicht jedem Ex-Kollegen eine eigene Plattform zugewiesen, in der ein Wettbewerb suggeriert wird? Wenn ja, dann könnte er ja pokern.
Und gibt es diese Arbeitspakete überhaupt, um die sich alle zu reißen scheinen? Oder ist das alles nur ein großer Bluff, um die Leute irgendwie zu beschäftigen, damit sie nicht reihenweise aus den Fenstern springen, wenn sie ihre Jobs in die Büro-Türmen der Stadt oder den angemieteten Micro-Flats verlieren? Den Gedanken verdrängt er besser schnell wieder.
Noah weiß nicht weiter, er klickt eines der Arbeitspakete an, nur mal um zu sehen, was es enthält und wie solch ein Auftrag auf der Plattform abgewickelt wird. Er nimmt den dritten Auftrag von oben. Die Aufgabe ist klar beschrieben, jeder Bieter soll bitte konkrete Solution Approaches beschreiben, mehrere Seiten sind gefordert und zwar so detailliert, dass sich die Auftraggeber ein Bild der Kompetenz des Bieters machen können und … (den Rest denkt er sich) … die Ideen einfach kopieren und selber umsetzen können.
Gong. „Noah, die Abgabe muss in 10 … 9 … 8 … 7 … 6 … „
„Leck mich“, brüllt er durch den Raum, „das ist doch in der kurzen Zeit kaum zu …“
Gong. „Noah, die Frist für die Abgabe deines Gebotes wurde überschritten. Gemäß den Geschäftsbedingungen wird dein Account nun sanktioniert, ich warte auf weitere Anweisungen.“
Was für eine Scheiße, brummt Noah. Busfahrer suchen sie, Kofferträger und Altenpfleger. Kann ich alles nicht und vor allen Dingen nicht über Nacht.
Gong. „Noah, der Betreiber der Plattform hat nach Auswertung deines Social-Credit-Kontos ein abweichendes Verfahren vorgeschlagen.“ Du bist vorgesehen für die Position …“ (die Übermittlung hakt) „… Trainer/Supervisor.In. Es ist ein längerfristiges Assignment.“
Noah, glaubt nicht richtig zu hören. Trainer? Längerfristig? Also das wäre ja großartig, spricht er in den Raum. Ich mach’ das. Sofort. Ich bin dabei. Habe ich schon gemacht. Mit wem habe ich es zu tun? Wen soll ich ausbilden? Wie heißt die Person?
Gong. „Noah, es ist keine Person, im eigentlichen Sinne.“
Es ist eine künstliche …“
… Fortsetzung folgt … vermutlich …
diese hier hat ja auch zwei Jahre auf sich warten lassen