391) Je suis malade

Nein … keine Konfitüre. Sondern krank, Mensch! Da habe ich es doch 2,5 Jahre geschafft, mir die C-Seuche vom Hals zu halten und war auch BC durch viel Homeoffice äußerst selten krank geworden. Kann mich gar nicht erinnern, wann es mich zuletzt aus den Schuhen gehauen hat.

Im Kita-Alter der Kids vielleicht. Aber nun hat es mich erwischt, seit 7 Tagen „manage“ ich an einer Erkältung herum. Und das ist eine hartnäckige Nummer, ich habe sogar meine Münchenreise morgen abgesagt. Ich will fit werden, denn bald kommt schließlich „mein Inder“ nach Berlin.

Ob das nun ein Mitbringsel aus Lissabon oder die Variante „Berlin-School-0815“ ist … schwer zu sagen. Auf jeden Fall gehen wohl 5 Kilogramm Micro-Plastik auf mich. Meine C-Tests der letzten Tage, noch allesamt negativ. Immerhin.

Die Schulklassen sind nur noch halb besetzt, Lehrpersonal und Unterricht fällt aus, der Berliner S-Bahn-Verkehr wird bereits ausgedünnt. Kein Wunder, waren unsere Körper durch Abstand, Vorsicht und Maske die letzten 2,5 Jahre gut geschützt, trifft es uns nun … vollends untrainiert.

Und so manch lokale Gesundheitsexperten fordern lautstark das Aufheben der Maskenpflicht … da wo es sie noch gibt. 

Die sind vollends irre, sorry.
Und hoffentlich bald auch krank.
Wohl bekomms.

Bleibt gesund!

PS: Trotz sorgfältiger Positionierung der Arzneimittel im Titelbild, mögen eingetragene Warenzeichen zu sehen sein, das versuche sich sonst zu vermeiden, aber is halt so heute.

51) Abwärts – Vol 2

Den ganzen Vormittag schon sitzt Noah im Camper vor seinem Laptop. Bis 16:00 Uhr muss er abgeben und er kämpft immer noch mit demselben Problem. „So wird das wohl nichts“, brummelt er. Da ist eine Blockade im Kopf und er kann sie auf diese Weise nicht durchbrechen.

Also macht er das einzig Vernünftige, nämlich eine kurze Pause. Mal den Kopf durchpusten, eine andere Perspektive einnehmen. Er verrammelt die Tür des Wohnmobils, die Kaffeetasse und ein paar Snacks lässt er auf dem Camping-Tisch unter dem Vordach stehen und macht sich auf zum Strand. Er geht den Weg mindestens einmal am Tag, nichts Besonders also. Zunächst muss er einen Kiefernwald durchqueren, dann über die Dünen kraxeln, hinunter zum Wasser.

Als er durch den Wald schlurft, bemerkt er unzählige Vögel, wie sie scharenweise aus den Baumkronen in die Luft fliegen. Landeinwärts. „Sonderbar, was haben die nur?“, murmelt er. Fliehen die etwa? Fühlen die sich bedroht?

Noah kann die Ursache noch nicht verorten, aber es entsteht plötzlich weitere Unruhe im Wald. Hasen hoppeln über den Weg, Käfer kreuzen, Eichhörnchen hüpfen ihm entgegen und eilen vorbei in Richtung Camper. „Was ist hier los?“, brabbelt er und läuft weiter geradeaus. Als er den Wald passiert hat, muss er nur noch durch den dicken Sand über die Dünen stapfen.

Aber noch bevor er die Anhöhe erreicht, bleibt er abrupt stehen und starrt angsterfüllt in die Ferne. Scheiße! Was ist das? Eine gigantische Wand baut sich hinter der Düne auf. Sofort werden Fluchtinstinkte in ihm aktiv. Ist das etwa … eine Welle? So ein Tsunami sogar? Ach du lieber …

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Sollte er besser zurück? Weg vom Wasser? Das Weite suchen? Es den Eichhörnchen und Vögeln gleich tun? Aber die Neugier ist größer, also kämpft er sich weiter den Hang hoch, nur um zu wissen, was da wohl auf ihn zurolle. Mit jedem Schritt überschlagen sich seine Gedanken.

Geht es nun endgültig abwärts? Ist das sein Ende? Sollte er nicht sofort umkehren und um sein Leben rennen? Aber dann würde ihn die Welle von hinten erwischen, nein auf keinen Fall! Wenn das sein Ende ist, dann will er es auch sehen. Während der nächsten Schritte, schließt er mit sich und der Welt ab. Es ist vorbei. Es ist ok. Schluss. Noch ein paar Sekunden und dann … 

Kurz bevor er den Scheitel der Düne erreichte, veränderte sich das Bild.

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Das Meer liegt dunkelblau an seinem Platz. Die Todeswelle entpuppt sich als dunkle Wolkenfront. Erleichtert atmet er auf. „Alles eine Frage der Perspektive“, murmelt er. In dem Moment schießt ihm eine Idee in den Kopf, wie er das Problem am Laptop lösen könnte. Er rennt zurück zum Camper, spricht dabei den Gedanken immer wieder laut aus, nur um ihn nicht zu verlieren. Und wieder kommen ihm die Eichhörnchen auf dem Weg entgegen. Nicht mehr in Eile, eher zufrieden und satt wirken sie. Er ignoriert sie und strebt weiter zurück.

Am Camper angekommen, steckt Noah den Schlüssel in’s Türschloss und wirft einen Blick auf den Camping-Tisch. Die Erdnuss-Tüte ist zerfetzt und auch auch die Kekse sind aufgerissen. Überall liegt Folie und Papier auf dem Rasen, der Inhalt der Packungen ist verschwunden. „Wer hat die nur …?“ , dann begriff er langsam und schmunzelte. 

„Alles nur eine Frage der Perspektive, nicht war“?
„Danke, ihr Eichhörnchen“. 

Er setzte sich wieder an den Rechner, um 15:45 Uhr gibt er ab.

Dreimal brummt das Telefon und rutscht dann von der Tischkante. Er hebt es vom Boden auf steigt in einen Chat mit Yumi ein.

Yumi: Na, wie ging es heute?
Noah: Abwärts …

Yumi: Und nun?
Noah: Aufwärts …

Yumi: Kapier‘ ich nich‘
Noah: Die Nuss wurde geknackt 😉

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–> Abwärts – Vol 3

(C) Bilder mit freundlicher Genehmigung von Ostseehorst.
Danke

329) Corona-Lektionen 119

Oh, schön länger keinen Senf mehr zu Corona abgegeben, stelle ich fest. Aber mit >Senf sollte man eh sehr sparsam sein dieser Tage. Es ist ein knappes Gut geworden. Ich werde mich mal im Baumarkt erkundigen, ob man einen Wasserspar-Duschkopf auch auf Senf-Gläser schrauben kann. Aber bevor ich jetzt thematisch in einen Wagon der Transsibirischen Eisenbahn einsteige, lieber zurück zum Virus und seiner buckligen Variantenschaft.

Inzidenz:
Folgt man dem Infektionsgeschehen, steigen die Fallzahlen wieder deutlich an. Und deute ich die Corona-Kurve seit Frühling 2020 richtig, sind wir nun in der 6. oder 7. Welle und die kümmert sich anscheinend nicht um steigende Temperaturen und zunehmende Frischluft. Aber der Tisch ist ja auch reichlich gedeckt. Da heißt es fürs Virus, „all you can meet“. Großevents, Sport, Konzerte … lange Warteschlangen bei den Flughäfen und 9-EUR Gewühl in vollen Zügen. Da geht das Virus gern mehrfach zum Buffet und packt sich den Teller voll. Fettreserven für den Winter aufbauen.

Einschläge:
Und >Die Einschläge kommen näher, sagt man dann so salopp, zumindest wenn man nicht in Kiew sitzt. Der, die, das Virus erwischt immer mehr Kollegen im Freundes-und Bekanntenkreis. Laut den Statistiken auf www.berlin.de hat es in Berlin mittlerweile ein gute Million Menschen erreicht, also jeden 4. Einwohner, von der Dunkelziffer nicht zu reden.

Das große Kind war auf Klassenfahrt, eine Zimmergenossin wurde am dritten Tag positiv nach Hause geschickt. Seit Freitag schiebe ich also Corona-Wache und belüfte mich und den Nachwuchs. Mehr als Halskratzen war bei ihr bislang nicht festzustellen. Könnte ja auch andere Ursachen haben. Na immerhin viel Zeit, mich dem Blog zu widmen.

Teststrategie:
Um etwas mehr Gewissheit für Familie und Schule zu bekommen, stiefelt sie also nun täglich zum Test-Center, mit einer Erwartung auf ein positives Ergebnis, um dann wenigstens einen kostenlosen PCR-Test machen zu können, der uns dann wiederum erlaubt, sie offiziell von der Schule zu nehmen und den Rest der Familie darauf einzustellen. Ohne positiven PCR-Test gilt erst einmal Schulpflicht, auch wenn das Kind dabei `ne Virusschleuder ist. Alles ein bisschen Gaga. Ab 01.07.22 soll man sich nun bei Schnelltests mit 3 EUR beteiligen, was ich ja grundsätzlich nachvollziehen kann.

Ich warte schon auf die ersten Rabatt-Aktionen:

  • „Nach 9 Tests gibt‘s den 10. Test umsonst.“
  • „Sammeln Sie Payback-Punkte?“
  • „Familien-Karte – Ein Stäbchen für alle vier“
  • “Jahres-Abo – Unsere Flat-Rate für Großverbraucher“
  • Öko-Tarif – Use it twice“

Es bleibt spannend und ich höre schon das Gejammer im Herbst.

Schönen Sonntag noch

T.

<— Corona-Lektion 118

–> Corona-Lektion 120 (Ende)

251) Corona-Lektionen 104

Meine Güte, da habe ich mal sechs Tage die Corona-Tasten ruhen lassen und schon überschlagen sich die Ereignisse. Kaum ist 2G in Berlin eingeführt, gehts nun in Richtung ((2G+(MASK)OR(TEST)OR(DISTANCE) x 10 Sprachen / 4 Millionen Einwohner), die das hier noch kapieren und vor allen Dingen mitmachen müssen.

Nicht falsch verstehen, ich will die Maßnahmen nicht durch den Kakao ziehen, aber es fällt mir als aufmerksamer Pandemie-„Follower“ mittlerweile schon schwer, nahe am aktuellen Regelungsgeschehen zu bleiben.

Ein paar Gedanken der letzten Tage:

Machtvakuum
Die eine Regierung winkt bereits zum Abschied in die Kameras, die andere ist noch nicht mal richtig im Amt und dieses Virus macht es sich genau in dieser Nische bei 7°C Außentemperatur gemütlich. Kuschel, Kuschel. Gekommen um zu Bleiben, zumindest für die nächsten fünf Monate, fordert es einen ständigen Klappsitz im Bundestag. Es überlegt aber noch, bei welcher Fraktion es lieber sitzen mag.

Hektik
Es kommt Dynamik ins Impfgeschehen, keiner weiß so genau ob‘s die Booster-Interessenten sind oder die Impf-Debütanten. Impfzentren wurden im Sommer mangels Arbeit geschlossen, nun werden Hausärzte überrannt. Schlau. Shopping-Center veranstalten Impf-Events und Impf-Busse versuchen den Stoff in die „Quartiere“ zu bringen. Ich habe es schon mal in einer früheren Corona-Lektion vorgeschlagen: Überlasst das vielleicht einfach den Lieferdiensten 😉

Frust
Es ist alles nur schwer zu ertragen. Natürlich versucht man immer Konsens herzustellen hier zu Lande, deshalb dauert alles viel länger, als anderswo. Ist ja irgendwie auch gut. Aber ich kann das Kollegen im Ausland kaum noch erklären. Deutschland war maßgeblich an der Entwicklung von Impfstoff beteiligt, hatte dann aber keinen abbekommen. Dann war der Stoff endlich da und man konnte sich um einen Termin „bemühen“. Irgendwann wollte das Zeug aber keiner mehr haben, da legte man es auf Halde oder verklappte es vor dem Verfallsdatum im Klo oder Ausland. Nun haben wir genug davon vorrätig, die Leute (egal warum) wollen & sollen es kriegen, aber nun mangelt es an Personal. Und an Tests mangelt es auch.

Nahezu gleichzeitig feiert man Karneval oder lädt zu Bundesliga-Spielen vor ausverkauftem Haus ein. Kapiere ich alles nich‘.

Mann des Tages
Das war für mich heute der Herr Wieler vom RKI, mit einer ganz einfachen Mathe-Rechnung. Liebe Kinder bitte aufpassen: Bei 52.000 Infektionen und einer aktuellen Case Fatality Rate (klingt besser als „Sterben“) von 0,8% sind das ca. 400 Tote. Pro Tag. Überschlage ich das mal bis Weihnachten sind das circa 12.000 Menschen. Mindestens. Schöne Weihnachten! Das hat er nicht gesagt, aber ich fand sein Statement an die Ministerpräsidenten sehr gut und deutlich:

Auszug:

„Aber die alle, da sterben 400 von in den nächsten Wochen, da kann keiner mehr was ändern, mit bester medizinischer Versorgung nicht.“ (…) „Also bitte haben Sie das immer im Kopf, da können wir nichts mehr dran ändern. Wir können nur noch nach vorne gucken … (…)

Ich hoffe, dass unsere geschäftsmüdende Regierung zugehört hat … und alle Impfgegner auch.

<— Corona-Lektionen 103

–> Corona-Lektionen 105

246) Corona-Lektionen 103

Die Ereignisse überschlagen sich. Deshalb kommt auch dieser Beitrag im Telegram-Stil daher. Also nicht als die verruchte Telegram-App, sondern als das Medium aus dem letzten Jahrtausend, über das mit wenigen Buchstaben kommuniziert wurde. STOP

Ein paar Gedanken der letzten Tage:

Impfung 1:
+++ Familie 100% geimpft +++ Unser D-Jugendspieler auch +++ Stolz! +++ Nationalspieler Beispiel nehmen! +++ Pfeife! +++ STOP

Impfung 2:
+++ Radiowerbung des BMG +++ Boostern +++ Anruf Arzt +++ Ende Februar +++ Shit +++ STOP

Politik 1:
+++ MP Kretschmer kurz vorm Heulen +++ Infektionen +++  Versäumnisse? +++ Schuld? +++ Selber! +++ Gepennt! +++ Nase fassen! +++ Aber danach Hände waschen! +++ STOP

Politik 2:
+++ CDU-Ralph kritisiert Auslaufen Epi-Lage +++ Attackiert Ampel +++ What? +++ Latten am Zaun? +++ Wer denn? +++ STOP

Inzidenz 1:
+++ Hier über 300 +++ F*CK! +++ STOP

Inzidenz 2:
+++ Events absagen? +++ richtig so! +++ STOP

Inzidenz 3:
+++ Tests wieder kostenlos +++ Lernkurve +++ richtig! +++ STOP

Machen?
+++ Ruhe bewahren +++ STOP

Rechtschreibung:
+++ STOP oder STOPP ? +++ SCH***egal +++ Krise ! +++ nich* wichtig +++ STOP

Schönen Abend +++ STOP

<— Corona-Lektionen 102

—> Corona-Lektionen 104

137) Corona-Lektionen 45

Also warum eigentlich, wird an den Menschen, die das mit Corona etwas lockerer nehmen, immer so herumnörgelt?

  • Sie feiern doch extra in Parks und auf Plätzen, um das Infektionsrisiko klein zu halten und unser aller Gesundheitssystem zu schonen.
  • Dem Kleingewerbe helfen sie auch durch die Krise, in dem sie beim Späti fleißig Bier, Schnaps und Kippen kaufen.
  • Sollten sie nachweislich erkranken, laufen sie noch schnell in all die Clubs der Stadt, um ihre Freunde zu warnen.
  • Und wenn sie im Bus keine Maske tragen, dann doch eigentlich nur, weil sie den anderen Menschen welche übriglassen wollen.
  • Sie kommen uns oft sehr nahe, um genau das zu tun, was doch immer gefordert wird. In schwierigen Zeiten dichter zusammenrücken, dem anderen die Hand reichen und füreinander da sein

Also, das ist doch alles sehr selbstlos und sozial, oder 😉

<— Corona-Lektionen 44

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