„Hinten raus“, das klingt irgendwie oll, oder? Fast so wie „Hintern“. Oder „Hinterteil“.
Aber „Hinterhaus“ und „Hinterhof“ auch. Schmuddelig, düster, eng. Auf jeden Fall einfach. Um so weiter hinten, umso mehr. Und „Seitenflügel“ dagegen, klingt zwar leicht und edel, macht’s aber nicht besser. Heute sagt man „Gartenhaus“.
Da wo ich groß geworden bin, gab es viele solcher Höfe und ich denke gern an sie zurück. In den zwei, drei Höfen hintereinander, konnte man viele Abenteuer erleben. Die Höfe waren frei zugänglich, es gab keine Wechselsprechanlangen oder Video-Kameras, die den Zugang versperrten. Im Sommer waren die Einfahrten und Durchgänge angenehm kühl. Im Winter dann duster und arschkalt, es roch nach Ofenheizung, Eintopf und Bohnerwachs. So konnten wir ewig über die Höfe tingeln, auch die Türen der muffigen Kellersysteme in den Altbauten standen meist offen. Großartige Verstecke gab es dort unter der Erde. Bis der Suchtrupp keine Lust mehr hatte, zu suchen. Oder der Gesuchte keine Lust mehr, noch länger zu warten. Wir kletterten über Ziegel-Mauern, erklommen Garagen-Dächer und experimentieren mit Streichholz, Klebstoff und Zündplättchen von der Rolle.
„Macht, dass ihr weg kommt da, sonst bin ick glei‘ unten!“ rief es oft von oben.
Und wenn 18:00 Uhr die Kirche läutete, war es Zeit zu gehen.
Nach Hause. Zum Abendessen.
„Und, wie war‘s heute?“
„Jut, war nüscht besonderes.“
Der morbide Charme ist vergangen, die Schornsteine qualmen nicht mehr …







genau so war es, wir mussten immer abends wieder heim, wenn die Straßenlaternen angingen manchmal war auch die eine oder andere kaputt
… ah ha. Und was hast `de dann gemacht? Bist einfach länger geblieben, oder? Du Schlingel … 😉
Klingt nach sehr schöner Kindheit
Auch weißt du Petraida1, dass ist ja immer ein Sache der Sichtweise. Aber Kinder können glaube ich überall zurecht kommen und das beste draus machen. Oder sind wir es als Erwachsene, die die Vergangenheit rückwirkend verschönern?? Oh, da muss ich drüber nachdenken