289) Superheld m/w/d gesucht

Würden die aktuellen Ereignisse in Osteuropa aus einem Drehbuch für einen Kinofilm stammen, wären die ersten 20 Minuten des Blockbusters schon gelaufen, das Getränk würde langsam warm, etwas Popcorn wäre zu Boden gefallen. Die perfiden Absichten des Bösewichts wären nun klar erkennbar und es wäre nun langsam Zeit, ein Team zu formieren. Eine schlagkräftige Truppe, die den irren Fanatiker stoppen soll.

Dazu bräuchte man einen senioren Ex-Colonel, der mal in einem Scharmützel einen Kameraden zurücklassen musste. Dann einen wortkargen Waffenexperten, einen IT-Freak mit nerdiger Brille, dann am besten noch einen Afroamerikaner mit lockerer Zunge und quietschender Synchronstimme. Der Diversity wegen, bestenfalls noch ein Kung-Fu-Mädel aus Fernost und dann noch jemanden mit einem Handicap, aber besonderer Gabe. 

Der Arbeitsmarkt ist aber auch in dieser Branche schon leergefegt. Die sind alle schon unter Vertrag, weil es bereits so viel Übel auf der Welt zu bekämpfen gibt.

Also müsste man an die abgehalfterten Einzelgänger ran. Also irgendwie Kontakt zu John Rambo aufnehmen, der vermutlich gerade rechts des Mekong-Flusses einen Hahnenkampf leitet. Oder John McClane anrufen, der bestimmt wieder mit einem Kater auf der Couch liegt. Ach ja … und den … na wie heißt er doch gleich … na der … jetzt hab’ ich’s … Liam Neeson. Genau. Dem Neeson würde ich das zutrauen. Der kann so richtig ausrasten. Man könnte es natürlich auch bei Bond probieren. James Bond. Der würde seinen Wodka Martini hinunterstürzen, kurz unter die Dusche springen und wäre mit einem frischen Hemd schnell vorzeigbar. Blöd aber, dass der kürzlich hingeschmissen hat. 

Hoffentlich findet sich noch einer, der diesen Spuk beendet!

Klarstellung 1: Humor ist schwierig dieser Tage, ist mir bewusst. Eigentlich mag man nicht lachen, nicht mal schmunzeln. Ich möchte keinem zu nahetreten, der gerade versucht ukrainische Städte zu verteidigen oder aus ihnen zu fliehen. Aber ich hoffe, dass sich irgendeine Lösung findet, die Situation zu beenden und genau das wollte ich hier  ausdrücken.

Klarstellung 2: Ein paar Stunden später lese ich nun, dass solche Disclaimer albern sind. Schreibt man so. Nun ja, mir egal. Ich lass‘ das jetzt so 😉

10 Kommentare zu „289) Superheld m/w/d gesucht

  1. Hoffentlich muss der/die Superheld/in nicht erst noch geboren werden…
    Nein, witzig ist das alles nicht mehr. Und doch leben wir und wir tun niemandem etwas Gutes, wenn wir es nicht tun. Nur wenn wir fit sind, können wir helfen, wenn es Not tut.
    Einen Ausweg? Den suche ich auch noch immer vergebens. Keine Ahnung. Naja, auf den/die Superheld/in zu warten ist zumindest ein Ansatz.

  2. Chuck Norris? John McClane? Oder eher Indiana Jones? Mein persönlicher Favorit wäre ja Sean Connery, der war einfach smart, aber der müsste Putin ja als Geist erscheinen. – Nein, im Ernst, ich denke, gerade in der Situation brauchen wir den Humor, um nicht durchzudrehen. Aber wenn wir tatsächlich einen Superhelden bekämen, hätten wir vermutlich das „Glück“ und kriegen im Ausverkauf einen Loki, der mal hier und mal da auftaucht und nur Zwietracht sät.
    Vielleicht sind wir auch auf dem falschen Dampfer und die Lösung bringt ein Hobbit namens Frodo?

    1. Du hast Recht, der Chuck könnte es machen, der Frodo vielleicht auch. Und wir sollten den Harry mit der Hermine nicht vergessen …
      Hoffen wir weiterhin!

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