315) Von Chips, Tickets und Radiergummis

Zum Wochenende eine nette Anekdote zum täglichen Krampf mit all dem Tech-Gedöns um uns herum 😉

Für den Großteil der Programme und Applikationen der Firma, brauche ich eine Chip-Karte, die ich in meinen Rechner stecke. Seit ein paar Tagen zickte diese Prozedur etwas herum, aber mit etwas Streicheln und An/Aus-Coaching, konnte ich den Mechanismus zur Mitarbeit motivieren. Gestern war aber Schicht im (Karten)Schacht, nichts ging mehr.

Ich hatte schon Bedenken, in die Firma zu müssen oder einen nervenaufreibenden Support-Prozess aus der Ferne zu triggern.

Also war Vitamin B angesagt:
Ich rief „den guten Jim*“ aus dem End User Support direkt an. Ich helfe ihm von Zeit zu Zeit, er hilft mir wenn mein Rechner streikt, so halten wir das nun schon seit vielen Jahren.

Also berichtete ich von meinem Leid und schnell kamen wir zu dem Schluss, dass es ja eigentlich nur …

  • A) eine Software-Macke
  • B) eine Card-Reader-Macke
  • C) eine Ausweis-Macke

… sein kann.

Eine End-User-Macke haben wir sofort ausgeschlossen, versteht sich 😉

Nach 1-2 Minuten Diagnosegespräch ergab sich folgender Dialog:

  • Der gute Jim: „Sag mal, hast du‘n Radiergummi?“
  • Ich: „Wie jetzt? Meinste so‘n richtigen Ratzefummel oder so’n digitalen?“
  • Der gute Jim: „Nee, so’n richtigen?“
  • Ich: „Wie früher?“
  • Der gute Jim: „Ja, so einen.“
  • Ich: „Warte mal, ich muss suchen.“
  • kram…
  • wühl…
  • schepper…
  • fluch…
  • schimpf…
  • Ich: „Hab‘ einen!“
  • Der gute Jim: „Gut, und jetzt rubbele mal über den Chip.“
  • Ich: „Wie jetzt, einfach so drüber?“
  • Der gute Jim: „Ja, mach‘ mal.“
  • blöde Fusseln aufm Tisch !…
  • und wer macht den Dreck wieder weg ? …
  • Ich: „Fertig!“
  • Der gute Jim: „Und jetzt probier noch mal.“
  • Ich: „Geht!“
  • Der gute Jim: „Siehst‘de!“

Es folgten 5 Minuten herzlicher Smalltalk über Corona, Büro, Nahverkehr, Urlaub etc und wir verabredeten uns locker auf den nächsten Hilferuf. Seinen oder meinen. Egal.

Ich sag‘s euch. Hätte ich da ein Ticket aufgemacht, wäre das irgendwann zwischen Bosporus und Ganges bearbeitet worden. Eine Armada von Subtickets wäre losgefeuert worden, ich hätte aufgrund von Chip-Mangel und Lieferketten-Problemen 12 Wochen auf einen neuen Rechner gewartet und wäre bereist grau auf’m. Irgendwann wäre ein SWAT-Team vom Himmel gestürzt, um mir meinen neuen Laptop zu übergeben und dann hätten wir da gemeinsam meinen Ausweis reingesteckt und dann …. ?

„Fehler: Ausweis wurde nicht erkannt, bitte probieren Sie erneut.“

Auflösung: Der Ausweis, wurde einfach die letzten 2 Jahre nicht bewegt und hatte über die Zeit etwas Patina angesetzt. Also, nun sehen wir mal zu, dass wir nicht auch noch Patina ansetzen 😉

Schönes Wochenende!

PS: *) der gute Jim heißt nicht Jim … der heißt nämlich … sag ich nich‘!

Ach damals in den 90-ern, was war die Welt doch …

15 Kommentare zu „315) Von Chips, Tickets und Radiergummis

  1. Ratzefummel war ein schräger Begriff, ich hatte ihn fast verdrängt. Hier in Italien sprechen meine Kinder einfallslos von „gomma“. Es heißt also: „Gib ma Gummi.“ Oder „Haste Gummi mit?“ 😉

  2. Die einfachen Lösungen sind meist die besten.
    An die guten Ratzefummel kann ich mich auch noch gut erinnern. Manche waren/sind allerdings durchaus auch mal Kratzefummel 😉
    Viel Erfolg beim Kampf gegen die Patina und ein sonniges Wochenende

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