82) Postkarte aus Andalusien

Es ist mal wieder Zeit für eine Postkarte, die letzte erschien hier im Februar. Wie immer in >dieser Reihe, gibt es keine Hochglanz-Fotos und Duckface-Selfies, sondern wir bewegen uns auf der skurrilen B-Seite der Reiseerlebnisse. Diesmal ging es nach Andalucía.

Noch ganz trieselig im Kopf vom >Weißweingeschnatter im Flugzeug, stiefelten wir am ersten Tag durch Málaga. Später schwammen wir dann. Denn alle Regenwolken Spaniens hatten sich für die folgenden Tage über der Stadt verabredet, nur um zu testen, wieviel Wasser meine Hosentaschen und Schuhe aufnehmen können. Es war reichlich. Das war ja mal gore-nix Seniore Petrus! Ansonsten ist das eine schöne Stadt, an manchen Ecken fühlt man sich als Berliner auch schnell wie zu Hause.

Am zweiten Tag könnte es nach Cordoba gehen, dachten wir uns und andere auch. Wir frühen Vögel hatten aber die wichtigsten Dinge gesehen, bevor Busladungen an Menschen ausgekippt wurden. Die Erbauer Cordobas waren sehr weitsichtig und erwogen eine Bewerbung für Olympia.

Für die Austragung der Schwimmwettbewerbe wurden gleich mehrere Schwimmbecken angelegt. Leider hat es mit Olympia nicht geklappt, die Menschen wurden zu Gärtnern umgeschult, mehr oder weniger erfolgreich. Die ganz „schlauen“ Herren frisieren und kleiden sich seitdem wie ein Karo-König, stehen doof herum und schauen den anderen beim Arten zu. Also im Prinzip wie heute.

Habe ich schon mal geschrieben, dass ich Häuserecken mit Beschilderung mag? Wer diese Leidenschaft teilt ist in Cordoba gut aufgehoben.

Für Tag „número tres“ stand Gibraltar auf dem Programm. Das Auto stellten wir in „La Línea de la Concepción„ (Spanien) ab, passierten die Grenzkontrollen und gingen dann zu Fuß quer über den Runway des Flughafen Gibraltar (Britisch). Obwohl das ja alles zig-fach gesichert ist, schaut man aber schon häufiger nach links und rechts und hofft, dass die Flugsicherung nicht gerade Siesta macht.

IMG_6065Per Seilbahn ging es hoch auf den Affen-Felsen, war kein Schnäppchen hat sich aber gelohnt, da man oben viel wandern und erkunden kann. Und es gibt spannende Szenen zu erleben, wenn der Touri da oben sein Pausenbrot auspackt und damit die Makaken anlockt. Auf jeden Fall, sollte man den Affen nix vom Brötchen abgeben, denn das sprengt die Urlaubskasse.

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Wem das nicht reicht, der kann noch nach Marokko schwimmen. Ist nicht weit. Aber die wenigsten Menschen wollen aktuell nach Marokko schwimmen, die entgegengesetzte Richtung scheint beliebter. Böse. Sorry.

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Auf dem Weg bergab, stießen wir auf das folgende Schild und fragten uns, was es wohl bedeutet. Soll man langsam fahren wie eine Schnecke … Schlange? Oder soll man langsam fahren, um keine Schlangen zu überfahren? Meine Begleiterin tat das Gegenteil, sie lief auf einmal sehr schnell, während ich mir ins Gedächtnis rief, wie es Winnetou eigentlich durchs Tal der Toten geschafft hatte.

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Am vierten Tag ging es nach Granada. Wenn man dort zuviel Churros oder iberischen Schinken gegessen hat, kann man die am Brunnen auf dem Marktplatz wieder loswerden. Machen die da alle so.

Am Nachmittag ging es durch die Alhambra und mir wurde schlagartig klar, wie sich die angespannte Wohnungssituation hier in Berlin entspannen lässt. Digga, … ist die Anlage groß. Und das ist gerade mal nur die eine Seite.

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Etwas gewöhnungsbedürftig sind die Preisausschilderungen an den Parkhäusern. Liest sich fast so kompliziert wie eine haushaltsübliche IBAN, die Überraschung folgt dann am nächsten Tag.

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In Andalusien gibts angeblich rund 150 Millionen Olivenbäume. Kann ich bestätigen, mindestens die Hälfte haben wir gesehen.

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Viele weitere Postkarten gibts >hier

Schön war‘s

… und jetzt ratet mal, wer auf dem Rückflug um uns herum saß …

12 Kommentare zu „82) Postkarte aus Andalusien

  1. Danke für die vielen tollen Eindrücken. Churros – ich LIEBE sie 🙂 Ich brauche dann aber keinen Brunnen.
    Das mit den Parkhauspreisen finde ich genial. Motiviert, die Kopfrechenkompetenzen zu stärken 😉

    1. Gerne Belana Hermine, die Churros waren echt gut. Bin ja sonst kein Fan von Süßkram, aber die waren „plain“ gar nicht süß und sehr fluffig … der Rest kam über die Sauce…

  2. Da will ich hin, seit ich mich in meiner Abi-Arbeit mit „el turismo en andalucia“ (Spanisch-Leistungskurs) beschäftigt habe.
    Leider bin ich dann doch dann doch, trotz Abi, keine erfolgreiche und reiche Anwältin geworden, aber vielleicht erfülle ich mir diesen Traum ja doch noch mal.

  3. Mir gefällt das Straßenschild, das vor Schlangen warnt (habe ich noch nicht in meiner Sammlung, mit Affen, Kamelen und Elefanten :-)) Danke für die Eindrücke aus Andalusien – erinnert mich an unsere Tour vor mehr als zehn Jahren.

  4. Das ist doch endlich mal ein Land und eine Gegend, wo ich Anfang der 90er Jahre auch war – leider mit einer sehr sehr unwilligen Begleitung, was so die Highlights der Gegend betraf. Ich wollte unbedingt mit einem Mietwagen nach Granada fahren und dort eine Nacht zubringen, weil es sonst zu anstrengend geworden wäre. Aber Madame blieb lieber im heimischen Hotel und am bekannten Strand.
    Digitale Fotos habe ich noch nicht gemacht, aber ein paar echte liegen hier noch rum.

    1. Da sagst du was. Ich war Ender der 90-er Jahre dort. Mit Auto, ohne Handy, ohne Navi, ohne Euro und ohne Sprach-App. Ging trotzdem und werde ich nie vergessen

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