Eine weitere Posse aus der Umsetzung des Berliner Mobilitätsgesetzes.
Dass man Fahrradstreifen an kritischen Stellen rot färbt, das kann ich ja noch verstehen. Aber da wir ja die Hauptstadt sind und anscheinend für das Mobilitätskonzept noch viel Geld übrig ist, malen wir den Rest der Radstreifen jetzt grün an. Nein, wir verändern die Radstreifen nicht baulich, um die Radfahrer vom übrigen Verkehr zu trennen. Nö, wir nehmen einfach eine Auto-Spur weg und malen die grün an. In sogenanntem verkehrsgrün, RAL 6024 um genau zu sein.
- Glaubt man www.berlin.de, kann „…. die Grünbeschichtung zudem dazu beitragen, das subjektive Sicherheitsempfinden der Radfahrenden durch die gut sichtbare Radspur zu stärken….“. Das fühlt man sich als Radler gleich viel sicherer, wenn man auf grünem Radweg fährt und links ein LKW vorbei donnert
- Die Grünflächen in der Stadt verwildern, die Parks verdrecken, da ist zu wenig Budget vorhanden. Will man irgendwo links abbiegen, kann man kaum dem Gegenverkehr einsehen, weil die Brennnesseln auf dem Mittelstreifen wuchern. Am besten wir fackeln das alles ab und malen die Flächen auch grün an. Geht schneller, können Maschinen reinigen, brauch man kein Personal mehr
- Die Testphase ist angeblich auf 5 Jahre ausgelegt, zum Einsatz kommen wohl zwei verschiedene Materialien. Kaltplastik und Epoxidharz. What? Erzeugt das nicht auch Abrieb, wenn da Autos, Fahrräder und die Bürsten der Stadtreinigung drüberrauschen? Fließen da keine Kleinst-Partikel in die Kanalisation? Muss ich mal echt drauf achten, ob mein Berliner Mineral-Wasser demnächst einen Hinweis aufgedruckt hat. „Kann Spuren von RAL 6024 enthalten“
- Wenn jetzt die Farben grün und rot den Radlern gehören, wird es langsam eng im Tuschkasten. Weiß ist ja schon im Einsatz, grau macht wenig Sinn, gelb ist für Baustellen reserviert. Blau wäre noch übrig. Damit könnte man den E-Tretrollern und E-Autos auch noch eine Spur bemalen. Dann bliebe noch Orange und Pink für spätere „Innovationen“
Na immerhin sind wir nun im Klub der ganz Großen dabei, so schreibt man weiter auf www.berlin.de „Die Farbauswahl orientiert sich an nationalen und internationalen Städten wie San Francisco, New York oder Wien„
Frühere Beiträge zum Thema:
siehste falsch;
das ist wichtig, damit die Radfahrer beim smart-phone-lesen während der Fahrt nicht vom Kurs abkommen.
aber ernsthaft:
Ich kann gut etliche grüne Ansätze unterstützen (Energiefragen, Materialeinsatz, Wasserreinhaltung usw., habe bei der letzten Wahl sogar grün gewählt und steh auch dazu, aber das hier ist Verschwendung aus ideologischem Übereifer.
Du hast doch die Radwege in Kopenhagen und Amsterdam gelobt, welche Farbe haben denn die (vielleicht sind die Deutschen nur dämlicher als unsere Nachbarn? … oder unsere politische Fürsorgerelite denk das? )
Das mit den Smartphones macht natürlich Sinn. Die Radwege in Kopenhagen waren gefärbt, wenn sie normale Straßen kreuzten. Aber das war eine Ausnahme. Die Radler haben da ein eigenes Netz mit Kanten vom Auto Verkehr abgetrennt. Und trotz der Fahrrad-Dichte lief das entspannt ab und nicht so „kriegerisch“ wie hier
Seit wann benutzen Radfahrer Radwege? Dieb spinnen, die Berliner😀😀😀
Das tun sie hier auch kaum … aber wir sind jetzt grün
Herzliches Beileid😄
Berlin ist bereits grün, mehr als 40 % sogar incl. der realen Landwirtschaft. Das hier ist nur Klientelpolitik für junge Leute, wie die alte Oma über die Strasse kommt, kein Thema für diese grüne Partei. Unsozial, dass mir richtig schlecht wird! Wenn sie den ÖPNV kostenlos machen würden, das wäre glaubwürdig und sinnvoll.
Danke fürs Lesen. Leider kam nun erst einmal Corona dazwischen. Der ÖPNV ist in diesen Tagen ist ungenießbar, was wiederum zu mehr Individual-Verkehr mehr Auto und Rad führte. Mal sehen wie es weiter geht
Es braucht hier wirklich grosse Lösungen, nicht diesen provinziellen Aktionismus ohne jegliches echtes Konzept