Die zweite Family-Home-Office ist überstanden. Wir richten uns darauf ein, dass sich daran in den nächsten Wochen wenig ändern wird. War das Wetter gestern noch mega, ist es heute kalt und lausig. Zeit für ein paar Gedanken auf‘m Blog.
Absagen: Neben Arbeit, Schule und Familien-Alltag beschäftigen wir uns mit der Umplanung von Reisen, Ausflügen und Events, die eigentlich für die nächsten Monate geplant und gebucht sind. Allen Deutschen wird klar, dass diese Lichtblicke auf der Kippe stehen bzw. abgesagt oder verschoben werden. Konfirmation, Jugendweihe, Hochzeit, Großer Geburtstag der Omma, Sommer-Urlaub? Fraglich. Schlechte Nachrichten müssen übermittelt werden, Nachrichten die enttäuschen und für Frust sorgen. Aber so ist das jetzt nun mal und Klarheit ist mir lieber als die stete Ungewissheit.
Stille: Die Stadt ist leiser geworden. Weniger Autos, Trams und Busse, kein Kommen und Gehen vor den Schulen, gesperrte Spielplätze, keine Triller-Pfeife die vom Fußballplatz zu hören ist. Am Wochenende waren wir im Süd-Osten von Berlin. Da wo sonst Flugzeuge ihre Runden drehen, herrschte Stille. Nur ein Flugzeug habe ich wahrgenommen. In fünf Stunden. Auch bei meiner Textil-Reinigung. Stille. Fünf Kunden in der ganzen Woche. Nicht gut.
Abstand: Wir alle lernen nun das „Abstandhalten“. Ich laufe/jogge immer äußerst rechts, in der Annahme, dass andere Menschen das auf ihrer Seite auch so tun. Tun sie aber nicht. So manch Egoist glaubt, die damit geschaffene Gasse sei nur für ihn freigehalten. Manch lauffauler Jogger (ist das nicht schon ein Widerspruch in sich?), wählt die kürzeste Strecke und kommt mir gefährlich nahe. Beim Heranfahren an die Rote Ampel fiel mir gestern auf, dass ich überviel Abstand zum Vordermann ließ. Gut für die Verkehrssicherheit, aber auch schon der erste leichte Dachschaden vermutlich.
Handy-Ortung: In der Presse nehme ich immer mehr Diskussionen zur Handy-Ortung im Corona-Zusammenhang war und meine inneren Alarm-Glocken beginnen zu Leuten. Ein Szenario spricht von freiwilligem Download einer App, wenn man positiv auf den neuen Corona-Virus getestet wurde, um andere Menschen auf Abstand zu bringen. Krassere Szenarien drehen sich um das gezielte Aufspüren von Menschen in „unerlaubten“ Gruppenkonstellationen und von verdächtigen Gängen zur Apotheke. Bei all dem Verständnis für das Bestreben, die Kurve flach zu halten, sträubt sich mein Inneres dagegen und ich fühle starken Widerstand. Das gab es bislang nur in Science Fiction Romanen oder in der Realität östlicher Weltmächte. Siehe Stichwort „Freiheit“ im vorigen Beitrag.
Schöne Woche!
T.
Schöne Stichworte! Meine Kommentare zum Genannten: ach ja, seufz… – mmmm… – hm… – grusel…😉