Reisen 6.0 – Teil 8

Fortsetzung….

Und wieder wurde Noah in New Delhi, am Connaught Place abgesetzt, wieder vor dem Khadi-Shop. So langsam gewann er Routine beim virtuellen Reisen. Wie auch bei den ersten beiden Testläufen taxiert er die Umgebung.

Diesmal wirkt alles sehr durcheinander und geschäftig. Entweder lag das daran, dass er die grünen Schieberegler zu oberflächlich positioniert hat oder Indien ist nun einfach mal genauso. Vielleicht von beidem etwas. Schnell wird es heiß und er beginnt zu schwitzen, er hat das Gefühl, einen Dieselgetränkten Lappen vor der Nase zu haben. In seinem Gesichtsfeld erscheinen Angaben zur weiteren Orientierung. Nach Süden geht es zum Regierungsviertel, nach Norden zum Bahnhof und nach Old-Delhi. Wohin zuerst? Normalerweise entschied so etwas immer Yumi. Aber sie hat die Reise mit der VT@Home-Box nun mal leider verpasst. Also? Norden! Altstadt. Von der hatte Noah schon so einiges gehört. Am Rande seines Sichtfeldes werden verschiedene Transport-Optionen eingeblendet, inklusive der Fahrzeiten und der geschätzten Tarife. Linien-Bus, Tuk Tuk, Ola Cab oder Taxi stehen zur Auswahl. Er wischt vor seinem Gesicht umher und wählt das Tuk Tuk. Wenn schon Altstadt, dann zünftig. Und sogar zu einem Festpreis. Das erspart ihm nervige Verhandlungen. Wie aus dem Nichts steht eine grün-gelbe Autorikshaw vor ihm und er steigt ein. Der Fahrer tritt ohne Worte aufs Bodenblech und kämpft sich durchs Gewühl der Stadt. Nach einer halben Stunde hält der Fahrer am Straßenrand. „Here we are. Old Delhi, Sir“. Er zeigt rechts auf das Rote Fort und links auf eine quirlige Straße, deren Name Noah kaum verstanden hat. Andere Tuk Tuk-Fahrer tun ihm gleich, fast synchron. Noah entrichtet den Fahrpreis und beobachtet dabei das Tuk Tuk vor ihm. Auch da zeigen Arme nach recht und dann nach links. Dann dauerte es einen Moment und eine Europäerin windet sich wie in Zeitlupe elegant aus dem Gefährt. In einer fließenden Bewegung, wirft sie ihre Haare in Form und setzt eine Sonnenbrille auf. „Wow“, denkt sich Noah. „Was für eine Fr …, die sieht ja aus wie …, aber das kann nicht sein …! Noah mach sich zwei Köpfe kleiner, um nicht erkannt zu werden. Er muss nachdenken. „Wie zum Geier kommt Yumi hierher? Woher wusste sie…? Wie konnte sie hierher …?“

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4 Kommentare zu „Reisen 6.0 – Teil 8

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