Berlin ist ein Paradies für Leute, die einen Mitteilungsdrang haben. Sei es über spießige Schilder, selbst gedruckte Handzettel oder per Sprühdose an Häuserwänden. Jeder hat etwas zu sagen, etwas zu meinen, etwas gut oder doof zu finden. Ich könnte alle Medien-Abonnements abbestellen und wüsste trotzdem halbwegs Bescheid, was die Leute umtreibt. Meistens zumindest. Manchmal kapiere ich es auch nicht sofort. Aber seht selbst.
Die Fundstücke der letzten Wochen:
Fangen wir mit dem Titelbild an. Der Ernst „Teddy“ >Thälmann in der Nähe, ist immer mal wieder umstritten, eigentlich seit 30 Jahren schon. Man diskutiert seine Rolle in der Vergangenheit und ist heute scharf auf all das kommunistische Metall aus dem er gegossen wurde. Maaaaan, jetzt lasst den doch da stehen Mensch, es gibt wirklich Wichtigeres zu tun.
Als nettes Kontrastprogramm ein Hinweisschild aufgenommen während eines Auswärtsspiels im Berliner Westen (Reinickendorf). Laaaaaangweilig. Wahrscheinlich wird der Teddy bald genau gegen solch ein Schild ausgetauscht. Dann haben sie es geschafft.
Bei den nächsten beiden Mitteilungen muss ich ehrlich gesagt passen. Ich kann mich ja in viele Sichtweisen hineinversetzen, aber hier bräuchte ich etwas Unterstützung.
Beim nächsten Schild hat ein „Gärtner“ oder eine „:In“ seinen Ärger gegenüber dem Irren abgelassen, der sich an den Pflanzen vergangen hat. Großartig! Leider hatte er keine größere Pappe zur Hand.
Hier war ich mir nicht ganz sicher, ob ich nun dazu aufgefordert werde, zum 1. Mai auf die Straße zu gehen oder >ausgediente Möbel rausstellen.
Beim nächsten Bild tue ich mich mit einem Intro schwer …
Beim Asia-Mann und seiner „:In“ muss man die Preise erhöhen, anscheinend kochen sie im Wesentlichen mit Sonnenblumen-Öl, Mehl und >Senf.
Das nächste Schild wirkte auf den ersten Blick ganz nett, aber nachdem ich es durchgelesen hatte, habe ich zu Hause die Tür von innen verrammelt. Bleibt mir bloß weg, so etwas machen echte Berliner nicht. „Hascht Luscht auf g‘mütliches Abendesse? Doa könne‘ ma auch mal English schwätze‘“ Nee, danke!
Hier in Berlin Mitte wurde es dann etwas deprimierend. Es geht bergab. Also das linke Haus meine ich 😉
Aber hier bekam ich dann wieder Hoffnung. Wir haben eine Zukunft.
Da geht noch was!
Gut gemacht! Berlin ist eine Fundgrube – sammele weiter :
Danke, gerne. Bin sicher da findet sich wieder neues Material 😉
Da schließe ich mich an: Weiter sammeln und zeigen bitte!
Das rennende Abendbrot hast du bei dir also nicht reingelassen?
Hi Anke, nee, ich war mucksmäuschenstill und habe so getan als wäre keiner daheim 😉
Danke für diese illustre Sammlung. Natürlich freue auch ich mich auf weitere Fundstücke 🙂
Als Du fragtest, was man aus dem ganzen Metall vom Teddy-Denkmal wohl machen würde, fiel mir nur eine Abwandlung/Umkehrung des Spruches „Schwerter zu Pflugscharen“ ein. Sorry 😦 Ich hoffe, es kommt nicht dazu.
Ei, Ei, Ei … du nun wieder 😉
Wäre das Ding nicht so mega-schwer und bräuchte man nicht so viel Energie um den wieder einzukochen , hätte man den Teddy vermutlich schon längst geklaut.
Ich hoffe auch, dass keiner auf dumme Gedanken kommt
Herrlich!
Jo, gibt immer was zu knipsen in der Stadt … kennst‘de ja
Ja, unser Berlin. Immer ein Quell kurioser Freuden 😅! Unter deinen Fundstücken wären einige durchaus würdig, bei ‚Notes of Berlin‘ zu erscheinen.
Ja, ja, da schaue ich auch ab und zu mal vorbei. Erstaunlich wie viel davon so produziert wird. Gibt‘s glaube ich auch schon als Buch oder Kalender