371) Blöde Kuh

Offener Brief an alle Kühe

Sehr geehrte Rinder, sehr geehrte Rinderinnen, sehr geehrte Rindiverse,

Das Maß ist langsam voll, ihr bestimmt immer mehr über unsere Lebensweise und Zukunft, das kann man so nicht mehr tolerieren. Denn eure Freiheit endet da, wo unsere Freiheit beginnt!

Die sieben Punkte dieses Kommuniqués zeigen nur einen Ausschnitt eurer Dreistigkeiten und Übergriffe der letzten Jahre, sie machen aber deutlich, dass es so nicht weiter gehen kann.

Warum sich etwas ändern muss:

  • Bereits als Kind habe ich mir meine weißen Turnschuhe versaut, als ich auf unseren Auen in eure Hinterlassenschaften getreten bin. Das werde ich euch nie verzeihen. Waren diese Vorkommnisse noch lokal beschränkt, nahm euer Einfluss mit jedem Jahr zu, so dass nun bereits Gefahr für das menschliche Leben besteht. Von seelischen Schäden ganz zu schweigen.
  • Wenn ihr euch auf einer Indischen Kreuzung niederlegt, dann geht da nix mehr. Der Verkehr steht, die Autos verpesten unnötig unsere gute Luft. Und nur weil ihr zu faul seid, noch 20 Meter weiter zu trampeln, kommen meine Indischen Gesprächspartner zu spät zum Meeting und ich verliere meine wertvolle Zeit.
  • Wegen eurer triebhaften Fortpflanzung, müssen schlecht bezahlte Menschen Tag und Nacht in deutschen Schlachthöfen schuften, um euch der finalen Bolognese zuzuführen. Das sind doch unhaltbare Zustände! Da kann von Menschenwürde keine Rede sein.
  • Ihr fresst den ganzen Tag und rülpst dann die ganze Pampe wieder hoch. Das ist doch wirklich widerlich und nicht üblich im hiesigen Kulturkreis! Ich meine, wir niesen wenigstens in die Armbeuge, das müsstet ihr doch beim Rülpsen auch hinkriegen oder ist das etwa zu viel verlangt? Ein bisschen mehr Integration muss doch wohl drin sein.
  • Und weil Ihr Euren Zuckerhaushalt nicht in den Griff kriegt, haben deutsche Menschenkinder ständig Bauchschmerzen und deren Eltern müssen überteuerte H-Milch kaufen, die frei von „fast allem“ ist. Ganz zu schweigen davon, dass sie die weiße Plörre anscheinend nur mit völlig übersüßten Cornflakes herunterkriegen, die unsere kommenden Superstars nun immer fetter machen.
  • Und seit einiger Zeit steht nun auch noch fest, dass ihr unsere schöne Umwelt kaputt furzt. Das ist ja nun wohl die Höhe. Da kann man sich doch wohl mal etwas zusammenreißen! Nur weil Ihr so viel furzt, fresst und unser Wasser sauft, sollen wir nun weniger Rouladen essen? Das sehen wir nicht ein!

Also letzte Warnung. Ändert euer Verhalten gefälligst! Sonst werden wir euch hinten und vorne Plastiksäcke drantackern und externen Mägen montieren. Oder wir schauen mal, was die Gentechnik so beisteuern kann.

Wir lassen uns die Umwelt und Zukunft nicht zerstören!

15 Kommentare zu „371) Blöde Kuh

  1. Das mit den Säcken vorne und hinten dran könnte vielleicht auch die aktuelle Gasproblematik mindern, jedenfalls solange die rechtzeitig geleert werde und das Zeug zum Auffüllen unserer Gasspeicher genutzt würde… 😎

    Wenn man die allerdings das nicht rechtzeitig leert, gäbe es wohl ganze Herden fliegender Kühe, die dann nicht nur Turnschuhe verschmutzen, sondern auch auf Dächer kleckern oder auf gerade aufgehängte Wäsche, wenn der Beutel platzt.
    Von Problemen im Luftverkehr mal ganz abgesehen, der dann mit haufenweise KUHFOS zu kämpfen hätte….

    Und wer will das schon?,

    1. Die Tauben würden das sehr begrüßen, weil sie dann als Auto-Vollscheisser endlich mal aus dem Fokus gerieten. Ich meine, so ein Taubenschiss ist ja im Gegensatz zu einer vollen Ladung Kuh-Schiss dann doch eher harmlos B-)

      1. Ich denke auch, der globale impact von Tauben ist zu vernachlässigen. Kann man die eigentlich essen? … Autsch … ich ziehe die Frage zurück

  2. Oh, oh, das ist ja bitterböser Spott. Aber wirklich gut getroffen und toll formuliert.
    Hast Du schon eine/n Übersetzer/in gefunden, der/die das ins Viehische übersetzt, damit es die anvisierte Zielgruppe auch wirklich verstehen kann?

    1. Danke Belana Hermine, freue mich viehisch und tierisch. Vielleicht ist es ja sogar einfacher zwischen Mensch und Tier Verständigung zu ermöglichen als zwischen Mensch und Mensch.

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