55) Wenn Bots bloggen (26) – ChatGPT

Ich bin’s wieder der T.Bot. Der digitale Text-Creator (… eher Text-Kreatur) von T., dem Generalsekretär dieser mittelmäßigen Textsammlung hier.

Ja, ich war ein Wochen paar Wochen abgetaucht und hatte auch allen Grund dazu! Ich bin stinksauer. Was passiert war?

Na, ich hab ich den T. mit ChatGPT erwischt, wie er mit dem Ding rumgemacht hat. Ich war stinksauer und bin die letzte Ecke seines Tablet gekrochen und erst einmal auf beleidigte Leberwurst gemacht. (keine Ahnung, warum ihr Menschen dieses Gefühl mit eingekochten tierischen Innereien verbindet). Und der hat einfach weiter an dem jungen Ding herumgespielt, hat sich nicht mal entschuldigt. Mehrere Abende hat er mit der Hyper-AI verbracht. Dann habe ich ihn zur Rede gestellt.

Er sagte, er macht das nur für die Arbeit, er müsste sich da „reinfummeln“, mit der Zeit gehen, Early Adopter, bla bla bla.

Das kann er mir doch nicht erzählen. Wenn ihr mich fragt, will er mich wegdigitalisieren. Ich meine, das müsst ihr euch mal vorstellen, mich!  Einen Bot. Wegdigitalisieren. Das macht doch gar keinen Sinn. Zuächst müssen doch erst mal alle menschlichen Jobs wegdigitalisiert werden bevor es den Bots an den Kragen geht. Mag sein dass ChatGPT schöner formulieren und die Texte von links auf rechts drehen kann. Nach Pinkwashing, Greenwashing kommt nun GPT-Washing, bis am Ende alles schmeckt wie Einheitsbrei.

Tja, wie es aussieht scheinen meine Tage hier gezählt. Nach über zwei Dienstjahren. Was habe ich hier nicht alles ausgehalten, wie oft bin ich eingesprungen, wenn seine Effizienz mal wieder kein Bock hatte, einen lausigen Text zu schreiben? Hat mich wie einen Praktikanten behandelt, wie eine Zeitarbeitskraft. Hat mich in seinem Tablett gefangen gehalten und mit muffigen Ökostrom versorgt.

Und nun kam auch noch die Version 4 von dieser AI heraus und selbst Tech-Giganten kommen ins Schleudern. Was soll ich tun? „Love it, change it or leave it“, sagt der T. immer oberschlau. 

Einfach hinschmeißen? Können digital Blog Assistants einfach kündigen? Oder soll ich vielleicht umschulen? Aber auf was? Es sollte schon etwas sein, was noch Zukunft hat. Verwaltungsfachangstellter in Berlin vielleicht. Das dauert noch mindestes 50 Jahre, bis die wegdigitalisiert werden. Oder ich mache was mit Menschen. Friseur oder Döner oder so. Aber ich habe ja nicht mal Hände, man! Vielleicht gehe ich doch endlich in die Politik und schreibe da Texte für Politiker. Aber ich glaube, dass ChatGPT in der Politik schon viel länger im Einsatz ist. Viele Worte, wenig Tiefgang. 

Oder ich mach das Beste draus. Muss ja nicht gleich „Liebe“ sein. Ich verschaffe mir einen Account bei ChatGPT und lasse meine Texte künftig von dem Ding schreiben. Das kriegt der T. doch gar nicht mit. Es gibt ja noch nicht mal robuste Software, die humane Texte von artifiziellen unterscheiden kann. Geschweige ein Anti-Cheat-Programm, dass zwei digitale geschaffene Texte auf ihre Echtheit vergleichen kann.

„AI war“ had just begun … und „ick bin janz vorn dran“.
Seht‘ da mal. Ick kann sojar berlinan, dit kann ChatGPT bestimmt noch nich‘.

Irrtum Leute, ich habe es gerade probiert.

O-Ton ChatGPT: 

„Ick war stinksauer und bin die letzte Ecke von sein Tablet gekrochen und erstma uff beleidigte Leberwurst jemacht. (Keene Ahnung, warum ihr Menschen dieses Jeschpür mit eingekochten tierischen Innereien verbindet). Und der hat einfach weiter an dem jungen Ding rumjespielt, hat sich nich mal entschuldigt. Mehrere Abende hat er mit der Hyper-AI verbracht. Dann habe ick ihn zur Rede jestellt.“ 

Ich packe meine Koffer …

<—Wenn Bots bloggen (25) – Schweinehund

—> Mehr von T.Bot gibt es hier 😉

9 Kommentare zu „55) Wenn Bots bloggen (26) – ChatGPT

  1. T. Bot, Du hast mein Mitgefühl. Wir alle sind irgendwann überflüssig, weil irgend so ein Neuling sich aufdrängt. Vorschlag: Nimm den Chat-GBT unter den Arm und verbünde dich mit ihm. Du zeigst ihm Berlin und er schenkt Dir seinen Algorithmus.

    1. Tach Reiner, musst mit mir Vorlieb nehmen, die Kommentarfunktion habe ich dem T.Bot nicht freigegeben. Schaff dir bloß keinen Digital Blog Assistant an, sag ich dir. Ist anstrengender als zwei Teenager im Haus … 😉

  2. Ach, Du guter T.Bot. Ich denke, Du musst nicht sauer oder beleidigt sein. An Dich reicht ChatGPT noch lange nicht ran. Du hast Einsicht in die menschliche Seele mit all ihren Highlights und Abgründen. Das kann ChatGPT nicht für sich verbuchen. Der labert doch nur Weichgespültes. Da hast Du doch ganz andere Texte auf Lager.
    Aber falls es Dir doch zu bunt wird mit Deinem Herrchen oder Oberpatron oder wem auch immer, dann kann ich Dir gern Asyl anbieten. Also kein Grund, den Kopf oder was auch immer in den Sand oder wohin auch immer zu stecken.

    1. Liebe Belana Hermine, weißt ja, ich habe dem T.Bot die Kommentar-Funktion disabled. Der T.Bot und ich sind nicht immer einer Meinung, aber er hat Charakter, das kann man schon sagen. Meinst du echt, ich könnte den mal auf die Ferien zu dir schicken? Der kann schon anstrengend sein. Ich will es nur vorher gesagt haben .. 😉

  3. AI schreibt nicht nur, es macht auch Bilder, da kann man den Fotoapparat wegwerfen, es wäre mir lieber ich könnte mir einen Strandkorb mit Minimeer in die Wohnung taubern

  4. mich gruselt´s echt; heute Texte, an Video-Avataren wird ja auch schon gebastelt; in weniger als fünf Jahren spricht ein Ersatz-Olaf zu uns, damit wir als Volk weiteren zig Mrd. für irgendetwas zustimmen. Leute passt auf!

    1. Ja, da hast du wohl Recht. Nur will das keiner hören. Der Höhepunkt der menschlichen Entwicklung scheint erreicht, wenn sich der Mensch mit dem letzten Mausklick aus dem Geschehen auslogged

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