Letzter Montag war ein besonderer Tag, da ging es für mich nach Lissabon. Das liess mich deshalb nicht so kalt, weil es nach 2,5 Jahren Corona meine erste Dienstreise ins Ausland bedeutete. Die letzte dieser Art war Ende Februar 2020 nach > Bukarest, danach war … ihr wisst ja … nicht viel … außer Höhlenoffice.
Ich nahm mir vor, über die Tage zu notieren, wie sich das so anfühlt:
18.11.22, Freitag: eine Kollegin, die mitfliegen sollte, kündigt ihre Absage an, weil sie „noch“ positiv ist, eine andere fühlt sich „irgendwie“ krank und will im Laufe des Wochenendes entscheiden. Na großartig, das sind ja tolle Voraussetzungen. Obwohl ich frisch geboostert bin, mache ich mir da so meine Gedanken. Wir werden da ja schon vier Tage zusammenhocken, jeden Abend ist für Dinner gesorgt. Das wird sicher großartig, aber bei Fischplatte, Bier und Port fühlt sich das Biest eben auch pudelwohl. Ich habe keine Lust, mir das als Souvenir mitzubringen, denn zwei Dienstreisen stehen im Dezember noch an und „>mein Inder“ kommt schließlich auch noch, von Weihnachten mal ganz zu schweigen.
20.11.22, Sonntag: ich sortiere meinen Krempel zusammen, ich greife hier was, packe da was, alles noch etwas durcheinander und planlos. Mir fehlt die Übung. Irgendwann glaube ich, alles zu haben, weiß aber im Prinzip schon, dass es nicht so ist. Aber egal, ich fahre ja nicht in die Wüste.
21.11.22, Montag: Die Schlange am CheckIn ist nennenswert, aber nicht kritisch. Hinter mir stehen zwei Portugiesinnen, quatschend rücken sie mir immer wieder auf die Pelle. Ich überlege zu fragen, ob sie mich heiraten wollen. Nach der Security verziehe ich mich in eine ruhige Ecke und pfeife mir ein Stück Pizza rein. Vier Italiener schlurfen an meinem Stück Tonno vorbei. „Atchoo“ (übersetzt Hatschi!!) entfährt es dem einen lauthals und feucht. Salute! Später sitze ich am Gate, um mich herum wird gehustet, geschnupft und gerotzt. Lecker. Im Flieger werde ich die Maske aufsetzen. Schwöre, Digga!
22.11.22, Dienstag: Wir „ubern“ in die Firma. Im Meetingraum sitzen dann schon mal 30 Leute. Schluck. Bom Dia. Händchen hier, Küsschen da, gern auch zwei. Gar nicht mein Ding, auch ohne Covid. Viele der Kollegen kenne ich per Video, aber „in echt“ sehen Manche dann doch anders aus. Über den Tag wird die Bude immer voller, bis zum Nachmittag werden es locker 40, aus verschiedenen Firmen, Ländern, Standorten. Die Luft wird dick, die Fenster lassen sich nicht öffnen. Oh, oh. Ob das so gut ist? Zum Abend dann Dinner, lecker zwar, aber nahe. Und noch andere größere Gesellschaften im Raum.
23.11.22, 24.11.22 Mittwoch und Donnerstag: Beide Tage verlaufen sehr ähnlich, viel Arbeit, viele neue Gesichter, Abends zum Dinner. Menschen, Menschen, Menschen … alle herzlich, nett und gastfreundlich. Und die meisten sind mittlerweile jünger als ich, auch ein Fakt, über den ich mal nachdenken muss.
Fazit:
Nach dem vermutlich monströsen Dinner heute Abend, geht es bald wieder heim. Es sind noch vier Wochen bis Weihnachten und ich hoffe, mir nichts eingefangen zu haben. Und wenn doch, dann war die Zeit anscheinend reif, wenn nicht, dann habe ich alles richtig gemacht, hab Schwein gehabt und war gut geimpft.
Während ich die ersten Beiträge dieser Reihe eigentlich im Spaß schrieb, scheine ich nun wieder angekommen. Zurück im Büro, zurück unter Menschen. Noch irgendwie komisch, aber irgendwie auch … gut 😉
Hier noch mal >alle Beiträge von der Rolle, beginnend April 21 … also nach dem ersten Jahr Homeoffice … ohne eine Ahnung wie das mal wohl enden mag.