Lieferdienste auf Rädern breiten sich hier aus wie eine Pandemie.
Diese Lieferhelden fallen mir auf durch drei Dinge:
- Ihre auffällige, bunte Kleidung (gern auch mit Turban)
- Ihren Fahrstil (nach Mumbai-Karachi-Kabul-Standard)
- Ihre Multitasking Ability (What?)
Ja, die Fähigkeit mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Denn während sie sich durch den Berliner Asphalt-Dschungel arbeiten und dabei jede Vorfahrt missachten, telefonieren sie parallel. Eigentlich … ständig.
Und da frage ich mich doch, mit wem die da eigentlich reden?
Freunde im Ausland?
Kann ich mir nicht vorstellen, denn wenn der deutsche Bürger Bock auf eine pappige Pizza aus einer Pizza-Pappe hat, ist doch in Indien, Pakistan, Kabul schon spät.
Nimmt der vielleicht Bestellungen an?
Wäre ja der Hammer. Bezahle einen Inder, lass ihn neue Bestellungen annehmen während er gerade andere Lieferungen ausfährt. Produktivität 200% bei 80% Mindestlohn. Das ist schlau. Für den Eigentümer.
Ach nee. Ich hab‘s. Der hat noch einen Dritt-Job! Jawoll.
Während er Pizza-Bestellungen annimmt und Pizzen ausfährt, jobbt er nebenbei noch für ein Indisches Call-Center. Wenn also z.B. Briten ein Problem mit ihrem Computer haben, rufen die eine Englische Telefonnummer an, die kommt aber eigentlich eh in Bengaluru raus und weil der Pizza-Fahrer ja eh schon von Deutschland bezahlt wird und „sonst nix“ auf dem Drahtesel zu tun hat, werden ihm die Calls aus Bengaluru a.k.a. London nach Berlin weitergeleitet. Das ist dann für die Briten auch nicht so weit weg und es ist für sie ein vertrauter Kulturkreis.
Das ist doch eine Win-Win-Win-Situation! Der Betreiber des Lieferladens ist happy, der Brite der ein PC-Problem hat und na … der Ranjid …, den der ist von allen voll „appreciated“ und kann alle seine „Potentials“ als flexible Human-Resource voll entfalten und an seinem „personal growth“ arbeiten.
Also … what will man mehr?
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